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© Luis Barreto/WWF UK

Amazonas-Report: Wieso wir die Zerstörung des Regenwalds dringend stoppen müssen

Er ist einer der faszinierendsten Orte auf unserem Planeten: der Amazonas-Regenwald. Etwa ein Zehntel aller Tierarten – vom Jaguar bis zum Flussdelfin – sind hier beheimatet. 40.000 Pflanzenarten sorgen für das üppige Grün im Regenwald. Das dortige Gebiet, auch Amazonien genannt, ist außerdem Lebensraum für etwa 320 verschiedene indigene Bevölkerungsgruppen. Mit 6,7 Millionen km² ist der Regenwald von Amazonien der größte zusammenhängende Regenwald der Welt und erstreckt sich über acht südamerikanische Staaten. Und er birgt vielleicht noch so manches Geheimnis: Einige Gebiete sind bisher nahezu unerforscht.

Dieser riesige Regenwald spielt auch eine wichtige Rolle für die Umweltsysteme auf dem Rest der Erde. Der Amazonas-Regenwald ist der größte CO2-Speicher der Welt und reguliert so das Klima. Jedes Jahr speichert er so viel CO2, wie durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe weltweit in 15 Jahren ausgestoßen wird. Doch leider zerstören wir Menschen den Regenwald, wie der aktuelle Living Amazon Report zeigt: Etwa 18 Prozent des Amazonas-Regenwalds sind bereits zerstört, weitere 17 Prozent nachhaltig beschädigt.

Welche Auswirkungen hat die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds?

Die Hauptursachen für die Entwaldung und Zerstörung sind Landwirtschaft, Viehzucht, Landraub von Investor*innen und Spekulation. Leider kommt es auch zu illegalen Abholzungen, unkontrollierten Waldbränden und Zerstörung durch eine schlecht geplante Infrastruktur. Nun gibt es erste Anzeichen dafür, dass ein Wendepunkt erreicht ist, der ein dringendes Handeln notwendig macht. Der natürliche Zyklus der Jahreszeiten hat sich im Gebiet verändert, Wasser geht auf der Erdoberfläche verloren und die Flüsse werden immer schmutziger.

All das könnte zu unumkehrbaren Veränderungen führen und den Verlust einer wichtigen Säule für die Stabilität unseres Klimas verursachen. Außerdem verlieren wir durch die Zerstörung des Regenwalds nicht nur die beeindruckende biologische Vielfalt, sondern auch kulturelle Vielfalt. Schließlich ist die Region eine Fundgrube für die uralte Geschichte und Kultur der Menschheit.

Der Verlust des Amazonas-Gebiets würde die klimatische Situation in Südamerika dramatisch verschlechtern. Das würde auch dazu führen, dass in der gesamten Region die Ernährungssicherheit gefährdet wäre. 47 Millionen Menschen im Amazonasgebiet sind somit akut gefährdet. Außerdem wird ohne das wichtige Ökosystem des Amazonas-Regenwalds der Klimawandel beschleunigt, was auf der ganzen Welt Spuren hinterlassen würde. Denn ohne diese wichtige Region kann das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad °C zu beschränken, nicht erreicht werden.

Wie können wir den Regenwald retten?

Um dafür zu sorgen, dass der Amazonas-Regenwald langfristig bestehen bleibt, müssen wir seine Flüsse schützen. Sie müssen frei fließen können und intakt gehalten werden. Auch die Entwaldung und die Zerstörung der Pflanzenwelt darf nicht fortgesetzt werden. Das erfordert einerseits, dass Schutzgebiete erweitert werden und andererseits, dass Landschaftskonzepte für eine nachhaltige Entwicklung umgesetzt werden. Auch die indigenen Völker spielen eine wichtige Rolle dabei, das Ökosystem zu schützen. Ihre Territorien und Lebensgrundlagen müssen gestärkt werden.

Eine regionale Perspektive ist zwar unerlässlich, um die Komplexität des Ökosystems zu verstehen. Aber es braucht eine kollektive Anstrengung, um den Amazonas-Regenwald zu retten. Seine Zukunft hängt davon ab, ob Regierungen, der Privatsektor und die Öffentlichkeit gemeinsam an seiner Rettung arbeiten. Es braucht nun dringend einen Pakt, um das Amazonasgebiet für kommende Generationen zu erhalten.

Bei der Klimakonferenz in Glasgow 2021 haben sich bereits 100 Staaten verpflichtet, die Zerstörung von Wäldern bis 2030 zu stoppen. Doch seither ist die Zerstörung leider weiter vorangeschritten. Der WWF fordert nun bei der UN-Klimakonferenz 2022 gemeinsam mit Gruppen der indigenen Amazonas-Bevölkerung, dass 80 Prozent des Amazonas-Regenwalds bis 2025 unter Schutz gestellt werden. Gleichzeitig müssen die Industrieländer durch eigene Gesetze verhindern, dass für Produkte wie Fleisch, Kaffee oder Holz wertvoller Regenwald zerstört wird.

Es ist noch nicht zu spät, diesen faszinierenden Regenwald zu retten! Gemeinsam können wir seine Zerstörung stoppen und die grüne Lunge unseres Planeten erhalten. Hier kannst du uns bei dieser Mission unterstützen.

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Downloads

Der gesamte WWF-Report:

Titelblatt Moorstudie

Zahlen & Fakten

  • Der Amazonas-Regenwald erstreckt sich über acht südamerikanische Staaten.
  • Dazu zählen Brasilien, Bolivien, Peru, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Surinam, Venezuela und Französisch-Guyana.
  • Mit 6,7 Millionen km² ist er der größte zusammenhängende Regenwald der Erde.
  • Etwa ein Zehntel aller Tierarten, die es auf unserer Erde gibt, lebt im Amazonas-Gebiet.
  • Dort sind rund 40.000 Pflanzenarten, über 400 Säugetierarten, 1.300 Vogelarten, 380 Reptilienarten und mehr als 400 Amphibienarten beheimatet.

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