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Fotostrecke: Wie der WWF den Elefanten schützt

Sie haben ein unglaublich gutes Gedächtnis und wiegen schon bei der Geburt 100 Kilogramm: Elefanten gehören zu den letzten großen Pflanzenfressern, die es noch auf der Erde gibt. Vor rund 100 Jahren lebten noch etwa 100.000 asiatische Elefanten in freier Wildbahn. Mittlerweile ist der Bestand um mindestens zwei Drittel eingebrochen.

Der asiatische Elefant steht als stark gefährdet auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Um ihn zu schützen, arbeitet der WWF an vielen unterschiedlichen Projekten. Wir stellen dir einige davon vor!

1. Ranger:innen und einstige Arbeitselefanten auf Patrouille

Der WWF unterstützt Programme, damit Ranger:innen in Schutzgebieten eingesetzt werden können. Sie patrouillieren regelmäßig, beobachten den Wildtierbestand und verhindern Wilderei. Das Besondere an einem der Programme in Myanmar: Die Ranger:innen patrouillieren in den Schutzgebieten auf ehemaligen Arbeitselefanten.

Seit Jahrhunderten werden Elefanten in Asien als Nutztiere eingesetzt, vor allem in der Forstwirtschaft. Seit 2016 gilt zum Glück ein Abholzungsverbot in Myanmar, wodurch aber viele domestizierte Elefanten „arbeitslos“ wurden. Der WWF setzt in seinen Projektgebieten in Myanmar bewusst ehemalige Arbeitselefanten ein, weil diese nicht mehr ausgewildert werden können. Die Tiere verbringen die Nächte frei im Wald und helfen tagsüber dabei, ihre wilden Artgenossen zu schützen. Oft ist es nur auf dem Rücken eines Elefanten möglich, durch die dichte Vegetation an jene Stellen zu kommen, an denen wilde Elefanten leben.

Hier kannst du dir ein Video zur Arbeit der Ranger:innen und ihren grauen Helfern ansehen.

2. Frühwarnsysteme, um Mensch-Tier-Konflikte zu verhindern

Wenn Elefanten Schutzgebiete verlassen, kann das zu Konflikten mit Menschen führen. Denn auf der Suche nach Nahrung und Wasser kann es vorkommen, dass die Tiere landwirtschaftliche Felder ansteuern oder in Siedlungen eindringen. Einige Menschen töten die Elefanten anschließend aus Rache oder aus Angst. Doch der WWF arbeitet an Lösungen: Etwa ein Frühwarnsystem, das meldet, wenn Elefanten das Schutzgebiet verlassen.

Ein solches Frühwarnsystem wird beispielsweise im Kuiburi-Nationalpark in Thailand eingesetzt: 30 Wildtierkameras sind rund um den Nationalpark installiert. Er hat eine Fläche von fast 1.000 Quadratkilometern und ist damit ungefähr so groß wie Berlin. In einem so großen Gebiet ist es nicht möglich, die Elefanten allein durch Ranger:innen zu überwachen. Wenn das Frühwarnsystem einen Elefanten erkennt, werden automatisch Bilder und der Standort an die Smartphones der Ranger:innen gesendet. Außerdem überwachen die Ranger:innen die Elefanten mit Drohnen entlang der Parkgrenzen.

Diese Herangehensweise hat sich bewährt: Seit der Einführung der Frühwarnsysteme konnten die Ernteschäden, die durch wilde Elefanten verursacht wurden, auf 4 Prozent des Ursprungswertes reduziert werden.

3. Sichere Schutzgebiete schaffen & Korridore einrichten

Menschliche Siedlungen, landwirtschaftliche Entwicklung oder der Bau von Infrastruktur: Die größte Bedrohung für asiatische Elefanten ist der Verlust ihres Lebensraums. Straßen, Kanäle und Zäune zerschneiden oft die alten Wanderrouten der Elefanten. Denn die Tiere wandern viel und gerne. Und sie können sich nur dann fortpflanzen, wenn sie andere Elefanten treffen. Deshalb setzt sich der WWF dafür ein, die Wanderrouten der Elefanten wieder zu öffnen.

Außerdem arbeitet der WWF daran sichere Schutzgebiete zu schaffen. Denn die Zahl der Elefanten außerhalb von Schutzgebieten sinkt immer weiter. Der Kuiburi-Nationalpark ist das wichtigste Schutzgebiet des WWF Thailand, der dort seit 2005 tätig ist. In dem Nationalpark leben noch 237 Elefanten. Hier sind sie sicher vor Wilderei: seit 2006 wurde im Kuiburi-Nationalpark kein Elefant mehr gewildert. Der WWF ist aber auch seit 2005 in Laos vor Ort und schützt die Elefanten im Nam Pouy Schutzgebiet.

4. Wilderei bekämpfen & Elfenbein-Handel verhindern

Der Aberglaube, Produkte aus Körperteilen von Elefanten hätten eine besondere Wirkung auf den Menschen, bedroht die Tiere sowohl in Asien als auch in Afrika. In Myanmar ist eine neue Art der Elefantenwilderei auf dem Vormarsch: Wilder:innen haben es nun auch vermehrt auf die Haut der Elefanten abgesehen.

So manches Produkt der Wilderei endet als Souvenir – nicht nur Länder in weiter Ferne, sondern gerade auch Europa ist oft Umschlagplatz. Damit man diesen grausamen Handel nicht unterstützt, hat der WWF einen Souvenir-Ratgeber herausgegeben. Auch am Flughafen Wien-Schwechat kontrollieren Artenschutz-Spürhunde das Gepäck der Urlauber:innen.

Ein besonders großes Problem stellt der Handel mit Elfenbein dar, gegen den der WWF vehement kämpft. Die Verbrennung von illegalem Elfenbein ist die einzig sichere Methode, um es dauerhaft dem Markt zu entziehen. Denn in der Vergangenheit tauchte beschlagnahmtes Elfenbein durch Korruption oder Diebstahl immer wieder erneut im Handel auf. Ziel ist es, die Handelskette für illegales Elfenbein nach Asien dauerhaft zu unterbrechen.