Living Planet Report 2022
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2022
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Living Planet Report 2022: Wildtierbestände schrumpfen dramatisch
Alle zwei Jahre veröffentlicht der WWF im Living Planet Report wie es um die weltweiten Wildtierbestände bestellt ist. Das sind die wichtigsten Ergebnisse aus dem Bericht von 2022:

69 % weniger Wildtiere
Wie steht es um unsere Erde und ihre Bewohner? Der Living Planet Index zeigt, dass die weltweit untersuchten Bestände von Wildtieren seit 1970 im Schnitt um 69 % gesunken sind.
Große Bedrohung im Süßwasser
Ob Fische, Amphibien oder Säugetiere: Die weltweit untersuchten Bestände in Süßgewässern gingen im Schnitt um 83 % zurück.


Tropen am stärksten bedroht
In Lateinamerika und der Karibik kann man den größten Rückgang beobachten: Die dort untersuchten Bestände von Wildtieren haben sich durchschnittlich um 94% verringert.
Doppelte Krise
Zwei Krisen belasten unsere Umwelt: Die Klimakrise und das Artensterben. Beide sind schicksalhaft miteinander verbunden.


Bedrohung für den Menschen
Die Klimakrise und das Artensterben werden auch dem Menschen gefährlich. Als Quelle für Nahrung, Wasser und Sauerstoff sind wir auf ein funktionsfähiges Ökosystem angewiesen.
Artenschutz wirkt
Die Bestände einiger Arten sind besonders stark geschrumpft. Doch die gute Nachricht ist: Schützen wir Arten und ihre Lebensräume, können die Bestände sogar ansteigen.


Ein globaler Naturschutz-Pakt
Um das Artensterben aufzuhalten müssen die Staaten bei der UN-Biodiversitäts-Konferenz einen globalen Naturschutz-Pakt beschließen. Mehr
HIER DEN LIVING PLANET REPORT 2022 LESEN
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DER LIVING PLANET INDEX
Er ist einer der bedeutendsten Gradmesser für den ökologischen Zustand unserer Erde: Der Living Planet Index (LPI), der alle zwei Jahre vom WWF veröffentlicht wird. Im Jahr 2022 umfasst der Index Daten aus fast 32.000 Wirbeltierbeständen weltweit: Dazu zählen Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien. Leider zeigen die Zahlen, dass die untersuchten Bestände stetig weiterschwinden, von 1970 bis 2018 im Schnitt um dramatische 69 %. Trotz der Schutzmaßnahmen in vielen Ländern gibt es keine Entwarnung für die untersuchten Arten.
%
Rückgang von Säugetieren, Vögeln, Fischen, Amphibien und Reptilien seit 1970
Große Bedrohung im Süßwasser
Am stärksten vom Rückgang sind zum wiederholten Mal Arten betroffen, deren Existenz von intakten Flüssen, Gewässern und Feuchtgebieten abhängt. Dazu zählen viele Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel, aber auch Säugetiere. Die untersuchten Bestände in Süßgewässern sind im Schnitt um 83 % zurückgegangen. Das zeigt, welche drastischen Auswirkungen die fortschreitende Zerstörung und Verschmutzung ihrer Lebensräume hat. Wandernde Fischarten haben es besonders schwer: In Europa wurde im Zeitraum von 1970 bis 2016 bei den untersuchten Beständen ein Rückgang von 93 % dokumentiert.
Dieser katastrophale Trend ist auch in Österreich sichtbar: Derzeit sind mehr als 60 % der heimischen Fischarten gefährdet und nur noch 14 % der Flüsse ökologisch intakt. Trotzdem werden immer neue Monster-Projekte in bisher unberührter Natur geplant: Der geplante Ausbau des Kraftwerks Kaunertal in Tirol würde etwa dem Ötztal bis zu 80 Prozent des Wassers entziehen.
Sterbende Tropen
Geografisch gesehen ist die Lage in tropischen Regionen besonders dramatisch. Die untersuchten Bestände gingen in Lateinamerika und in der Karibik seit 1970 im Schnitt um 94% zurück. Dabei sind gerade dort Gebiete zu finden, die weltweit die größte Biodiversität vorweisen können. Keine Entwarnung gibt es auch für andere Regionen: In Afrika schwanden die untersuchten Bestände durchschnittlich um 66 %, in Asien-Pazifik um 55 %. In Nordamerika sind die untersuchten Populationen um durchschnittlich 20 % eingebrochen. In Europa und Zentralasien gingen die untersuchten Bestände um durchschnittlich 18 % zurück – doch das liegt vor allem auch daran, dass in Europa viele Arten schon vor 1970 stark dezimiert wurden.
- Lateinamerika und Karibik 94%
- Afrika 66%
- Asien-Pazifik 55%
- Nordamerika 20%
- Europa und Zentralasien 18%

Sterbende Tropen
- Lateinamerika und Karibik 94%
- Afrika 66%
- Asien-Pazifik 55%
- Nordamerika 20%
- Europa und Zentralasien 18%
Doppelte Krise
Wir sind mit einer Doppelkrise konfrontiert: Der Klimakrise und dem Artensterben. Beides ist schicksalhaft miteinander verbunden und es zeichnet sich ab, dass die Erderhitzung in naher Zukunft das Artensterben noch stärker vorantreiben wird.
Seit der vorindustriellen Zeit hat sich die Erde bereits um 1,2 Grad Celsius erwärmt. Um das Artensterben aufzuhalten, muss die Erderhitzung in den kommenden Jahrzehnten auf weniger als 2 Grad begrenzt werden.
Bedrohung für den Menschen
Das Artensterben ist nicht nur für die Tiere selbst, sondern auch für den Menschen eine Katastrophe. Denn durch die schwindenden Bestände gerät unser Ökosystem aus der Balance. Als Quelle für Nahrung, Wasser und Sauerstoff sind wir Menschen auf ein funktionsfähiges und intaktes Ökosystem angewiesen. Die Klimakrise und das Artensterben sind auch eine Menschenrechtskrise. Denn sie haben starke Auswirkungen auf Gesundheit, Ernährung, Wohlstand und Sicherheit von Menschen.
Artenschutz zeigt Wirkung
Ob durch Zerstörung und Übernutzung von Lebensräumen, Umweltverschmutzung, Fischerei, Landwirtschaft, Entwaldung, den illegalen Wildtierhandel oder die Wilderei: Der Mensch heizt das Artensterben durch sein Tun in vielerlei Hinsicht an.
Doch der Mensch ist nicht nur Verursacher dieser Probleme, er kann diese auch lösen. Dort, wo ambitionierte Artenschutzprojekte umgesetzt werden, steigen die Bestände bedrohter Tierarten wieder an. Und das macht Hoffnung, dass das Artensterben mit genügend politischem Willen und finanziellen Mitteln auch gestoppt werden kann.
“Auch Europa ist für massive Naturzerstörung in anderen Teilen der Welt verantwortlich. Vor allem Tropenwälder in Lateinamerika werden rücksichtslos abgeholzt, um Futtermittel für den Export nach Europa zu produzieren. Das ist ein wesentlicher Grund für den drastischen Rückgang der untersuchten Wildtier-Bestände in Südamerika.“
Ein globaler Naturschutzpakt
Um dem Verlust der Natur entgegenzuwirken, müssen wir unseren Umgang mit der Umwelt, unsere Art zu wirtschaften und unseren Konsum grundlegend verändern. Nur zu schützen und bewahren was noch ist, reicht bei weitem nicht mehr aus. Wir müssen bis 2030 mehr Natur haben als heute, indem wir die Gesundheit von Wildtierpopulationen und Ökosystemen verbessern.
Doch wie kann das gehen? Um eine echte Trendwende zu ermöglichen, müssen die Staats- und Regierungschefs der Welt auf der Biodiversitätskonferenz im Dezember 2022 einen ambitionierten globalen Naturschutzpakt nach Vorbild des Pariser Klimavertrags verabschieden.
Retten Sie bedrohte Tierarten mit einer
Wildlife-Patenschaft!
Gemeinsam können wir Wilderei, Artenhandel und Lebensraumverlust bekämpfen. Ihre Patenschaft macht den Unterschied!