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5 WWF-Tipps für den Christbaumkauf

5. Dezember 2022

Wer kennt es nicht? Beim betörenden Reisigduft, den der frisch aufgestellte und hübsch aufgeputzte Christbaum verströmt, fühlen wir uns wieder in unbeschwerte Kindertage zurückversetzt. Kein Wunder also, dass in den meisten österreichischen Haushalten zu Weihnachten ein echter (Tannen-) Baum steht. Das waren 2020 in Zahlen ausgedrückt 2,8 Millionen Bäume. Eine ganz schöne Menge.

Doch wo kommen die knapp 3 Millionen Christbäume her und welche Auswirkungen hat das auf unsere Umwelt? Hier ein paar Fakten: Entgegen romantischer Annahmen stammen die Bäume meist nicht aus einem Wald, sondern aus eigens angelegten Christbaumplantagen. Bis ein Baum die gewünschten 1,70 bis 2 Meter Höhe erreicht, vergehen bis zu 10 Jahre. Für den begehrten geraden Wuchs und die glänzend grünen Nadeln ist intensive Pflege nötig. In der konventionellen Christbaumproduktion dürfen dazu verschiedenste Chemikalien wie Dünger und Pestizide eingesetzt werden. Und das hat massive Auswirkungen auf unsere Umwelt.

Prinzipiell gilt: Der beste Baum ist jener, der in einem unberührten Wald steht. Möchtest du zu Weihnachten nicht auf einen echten Christbaum verzichten, gibt es einige Dinge, die du beachten kannst, um die Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten. Hier sind 5 wertvolle Tipps für den Christbaumkauf.

Tipp 1: Am besten Bio-Christbaum kaufen

Wer einen umweltfreundlichen Christbaum haben möchte, kauft am besten einen Bio-Christbaum. Denn das garantiert unter anderem, dass beim Anbau keinerlei chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel oder Dünger eingesetzt wurden. Der Boden wird außerdem nicht so intensiv bewirtschaftet und somit weniger in Mitleidenschaft gezogen. Zur Beseitigung von unerwünschter Vergrasung werden naturschonende Methoden, wie die Beweidung durch Schafe, eingesetzt.

Bio-Christbäume sind auch aus gesundheitlicher Sicht sinnvoller: Ein konventioneller, mit Pestiziden behandelter Baum gibt diese Stoffe vermutlich im warmen Wohnzimmer ab.

Hier findest du eine Liste wo du Bio-Christbäume kaufen kannst 

Tipp 2: Zumindest aus regionalem Anbau

Auch die Herkunft des Baumes ist für eine positive Umweltbilanz wichtig. Wenn kein Bio-Christbaum erhältlich ist, sollte man zumindest einen Christbaum aus der Region wählen. Dieser ist an den Papierschleifen, die am Wipfel angebracht sind, erkennbar. Jedes Bundesland wird dabei in seinen Farben repräsentiert. Ein Baum aus der Region hat kurze Transportwege hinter sich, wodurch weniger CO2 Emissionen entstehen.

Absehen sollte man von einem ungekennzeichneten Christbaum aus dem Baumarkt – auch wenn die niedrigen Preise noch so locken. Oft kommen diese Bäume aus Nord- und Osteuropa und werden schon früh gefällt. Die nötige Kühlung bis zum Verkauf und die langen Transportwege bedeuten einen hohen Energieaufwand.

Tipp 3: Richtige Baumart wählen

Für welche Baumart man sich entscheidet, hat Einfluss auf die Umweltverträglichkeit. 85 % der Christbäume sind Tannen, ca. 14 % Fichten. Besonders beliebt sind die Nordmannstanne und die Blaufichte. Sie werden besonders gerne aufgrund ihres Aussehens gekauft und haben heimische Arten wie die Weißtanne stark vom Markt gedrängt. Doch weder die Nordmannstanne, noch die Blaufichte sind in Österreich heimisch. Das bedeutet, diese fremdländischen Arten sind nicht an die heimische Flora und Fauna angepasst. Problematisch ist das für die Umwelt, denn das führt dazu, dass viele Pestizide eingesetzt werden müssen. Besser beraten ist man mit einer Gemeinen Fichte, die sich auch mit weniger Chemikalien wohl fühlt.

Tipp 4: Richtig entsorgen

Egal ob Bio oder konventionell: Jedes Christbaumleben geht irgendwann zu Ende. Ordnungsgemäß entsorgt wird er am besten gründlich abgeräumt, sprich ohne Lametta und anderen Schmuck. Am besten wirkt der (Bio-)Christbaum im eigenen Komposthaufen nach. Dort leistet er einen wertvollen Beitrag zum Humusaufbau. Oder man bringt den Baum zu den eigens dafür eingerichteten Sammelstellen. Diese liefern die Bäume zumeist an Biomassekraftwerke, wo sie zur Energieerzeugung verbrannt werden.

Tipp 5: Über Alternativen nachdenken

Wäre es nicht schön, wenn es einen Christbaum gäbe, der nicht extra für Weihnachten gefällt werden müsste? Für unsere Umwelt lohnt sich auch über Alternativen zum klassischen Christbaum nachzudenken. Neben dem – oft verpönten – Plastik-Christbaum gibt es aber noch andere Alternativen. Einen lebenden Baum im Topf zu kaufen oder zu mieten, ist nur unter speziellen Voraussetzungen sinnvoll. Denn meist endet Weihnachten auch für Topf-Christbäume mit dem Tod. Warum? Einerseits haben die tief wurzelnden Tannenbäume viel zu wenig Platz in den handlichen Töpfen in denen sie vermietet oder verkauft werden. Andererseits setzen ihnen die großen Temperaturunterschiede zwischen den beheizten Wohnzimmern und den Außentemperaturen zu. Einen Topf-Christbaum stellt man am besten in den Wintergarten – einen Raum, den es nur in wenigen Haushalten gibt. Eine andere Möglichkeit ist, eine eigene kreative Christbaum-Alternative zu gestalten, etwa einen Baum aus Ästen und Reisig zu basteln. Mittlerweile gibt es dazu online viele Anleitungen zu finden.

Fakten zu Christbäumen

  • 2020 stand in 80% aller österreichischen Haushalte ein Christbaum.
  • Etwa 2,8 Millionen Haushalte setzten auf einen echten Christbaum.
  • 90% der Christbäume kommen auch aus Österreich, 10 % sind Importware.
  • Die meisten Christbäume stammen aus konventionellen Christbaum-Plantagen, in denen Dünger, Pestizide und andere Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen.
  • Die beliebtesten Baumarten der Österreicher*innen, die Nordmann-Tanne & die Blaufichte sind keine heimischen Baumarten
  • Ein zwei Meter hoher Christbaum muss ca. 10 Jahre heranwachsen.
  • Ein lebender Christbaum bräuchte mindestens einen 200 Liter Topf, um die dichten Wurzeln des Baumes fassen zu können. Unpraktikabel fürs Wohnzimmer.

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