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Aquakultur: Eine rasant wachsende Industrie

WWF fordert: Fischzucht muss umweltfreundlich betrieben werden

Der Konsum von Fisch und Meeresfrüchten boomt weltweit und ist für drei Milliarden Menschen die hauptsächliche Proteinquelle in ihrer Nahrung.

Die industrielle Fischerei und die rücksichtslose Überfischung der Meere haben dazu geführt, dass zahlreiche Fischbestände akut bedroht sind.

Ein Ansatz, den wachsenden Hunger nach Fisch zu befriedigen, ist die so genannte Aquakultur, also die kontrollierte Aufzucht von verschiedenen Tierarten wie Lachs, Kabeljau, Shrimps und Muscheln. Aquakultur ist der am schnellsten wachsende Sektor innerhalb  der Tierproduktion mit einer jährlichen Wachstumsrate von 9%. Schon heute stammt jeder zweite Speisefisch aus Aquakulturen. Bei uns liegt der Marktanteil bei ca. 30%.

Fischfarm, © by Jorge Sierra / WWF-Canon
Fischfarm, © by Jorge Sierra / WWF-Canon

Für und Wider der Aquakultur

Der rasante Ausbau führt jedoch zu zahlreichen massiven Umweltproblemen. In manchen Küstenregionen kommt es durch den Bau von Aquakulturen zur Zerstörung von ganzen Mangrovenwäldern, die Laich- und Rückzugsgebiete für viele Tierarten darstellen.

Intensive Fischhaltung erzeugt große Mengen an Exkrementen, die zu einem Kippen der Gewässer führen können. Zusätzlich werden häufig Chemikalien und Antibiotika verwendet, um Seuchen und Krankheiten entgegen zu wirken. Entkommende Zuchtfische können sich mit heimischen Arten vermischen oder diese ganz verdrängen.

Zudem trägt konventionelle Aquakultur zur Überfischung der Weltmeere bei, da für die Zucht von vielen Fischen Futterfische benötigt werden. So bringt die Aquakultur nicht die erhoffte Entlastung der Meeres-Fischbestände, sondern erhöht den Druck auf sie nur noch weiter.

Der WWF fordert deshalb ausschließlich Fischabfälle, Fisch aus MSC-zertifizierten Beständen oder pflanzliches Eiweiß aus nachhaltigen Quellen zu verfüttern. Aquakultur ist nur dann eine Alternative zu Wildfisch, wenn sie umweltfreundlich betrieben wird. Darum hat sich der WWF für die Entwicklung eines neuen weltweit gültigen Gütesiegels eingesetzt, dem ASC (Aquaculture Stewardship Council)

ASC Logo, © by ASC
ASC Logo, © by ASC

Bio-Aquakulturen

Das Beste was KonsumentInnen tun können, ist Biofisch aus Österreich zu bevorzugen. In Österreich ist die Produktion von Bio-Fisch im Lebensmittelkodex geregelt, darüber hinaus ist die Fischproduktion nach Richtlinien von Bio-Verbänden möglich. Fische werden in geschlossenen Stoffkreislaufsystemen und intakten Ökosystemen ohne Einsatz von Hormonen oder Gentechnik gezüchtet. Es werden nur heimische Fische, deren Produktion für Wildbestände weitgehend gefahrlos ist, für die Zucht verwendet.

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