WWF Artikel mit bestimmten Darstellungsformen: Manuell (Sonderformate)

Fotostrecke: Die Arten des Jahres 2022

Jedes Jahr werden von mehreren Stellen in Österreich die Arten des Jahres gewählt. Der österreichische Naturschutzbund kürt unter anderem das Tier und die Pflanze des Jahres. BirdLife Österreich wählt den Vogel des Jahres. Dieses Jahr jedoch mit einem etwas traurigen Beigeschmack, denn mit ihrer Wahl wollten sie auf den Rückgang dieses Zugvogels aufmerksam machen. Ähnlich auch bei dem Fisch des Jahres, der vom österreichischen Fischereiverband ausgesucht wurde. Den Lurch des Jahres verdanken wir der österreichischen Gesellschaft für Herpetologie und das Insekt des Jahres der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main.

 

1. Das Tier des Jahres: Luchs

Der Luchs wurde dieses Jahr vom österreichischen Naturschutzbund als Tier des Jahres gewählt. Die größte Katze Europas fällt besonders durch ihre langen Pinsel auf ihren Ohren auf. Warum genau Luchse Pinselohren haben, weiß man nicht. Eine Theorie besagt aber, dass diese Haarbüschel dazu dienen, ihre Beutetiere besser wahrzunehmen. Luchse galten einst in Österreich als ausgestorben. Der WWF arbeitet an verschiedenen Lösungen zum Schutz und für einen gesunden Luchs-Bestand. Durch Wiederansiedlungsprojekte sollen kleine Luchs-Populationen vernetzt und durch ein rechtskonformes Management ein konfliktfreies Miteinander unterstützt werden.

2. Der Vogel des Jahres: Mehlschwalbe

Der Vogel des Jahres 2022 ist die Mehlschwalbe. Diese Vogelart ist jedoch nicht ganzjährig in Österreich heimisch. Die kalten Wintermonate verbringen Mehlschwalben in Afrika. Ende März kommen sie nach Österreich zurück und suchen ihre Nistplätze. Aktuell gibt es in Österreich 17.500 Brutpaare, vor 20 Jahren waren es noch doppelt so viele. Leider fällt es den Vögeln, die ihre Lehmnester gerne an Doch- und Fassadenvorsprüngen bauen, immer schwerer geeignete Nistplätze zu finden. Der Grund: Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, das absichtliche Entfernen der Nester oder auch das bewusste Verhindern des Nestneubaus durch Spikes und spezielle Fassadenanstriche. Auch das Nahrungsangebot geht ständig zurück.

3. Der Fisch des Jahres: Barbe

Früher galt die Barbe als Massenfisch in Österreich. Stromreiche, warme Gewässer zählen zu ihrem Lebensraum. Durch die Verbauung von Fließgewässern fehlt es an Laichplätzen und Barben befinden sich deswegen heute auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten. Um die Biodiversität zu erhalten und Barben zu schützen, ist die Wiederherstellung der Fischlebensräume besonders wichtig.

4. Das Insekt des Jahres: Schwarzhalsige Kamelhalsfliege

Das Insekt des Jahres lebt mitten unter uns in der Stadt. Im Zentrum Wiens, zwischen dem naturhistorischen und kunsthistorischen Museum bewohnt es die Föhren. Fun Fact: Die Schwarzhalsige Kamelhalsfliege heißt zwar Fliege, kann jedoch trotz großer Flügel nicht gut fliegen. Sie bewegt sich eher schwirrend, hüpfend oder flatternd fort.

5. Die Pflanze des Jahres: Vierblättrige Einbeere

Die vierblättrige Einbeere macht ihrem Namen alle Ehre. Sie hat einen langen Stängel, der bis auf meist vier hochstehende Blätter kahl ist. An der Spitze befindet sich eine blauschwarze Beere. Diese ist für Menschen giftig, jedoch für viele Vogelarten ein wichtiger Nahrungsbestandteil. Einbeeren sind vor allem in alten, naturnahen Laub- und Mischwäldern zu finden. Warum naturnahe Laub- und Mischwälder so wichtig sind, lesen Sie hier.

6. Der Lurch des Jahres: Wechselkröte

Wechselkröten sind besonders auffällig durch ihr beige-grünes Tarnmuster. Die bis zu 10 Zentimeter lange Kröte ist gilt jedoch als stark gefährdet und kommt vor allem in Ostösterreich, etwa in den March-Thaya-Auen vor. Wechselkröten bevorzugen offene, eher trockene Kulturlandschaften mit karger Vegetation. Im Frühling besuchen sie ihre Laichgewässer, wo Männchen versuchen, durch trillernde Paarungsrufe eine Partnerin zu finden.