WWF Artikel mit bestimmten Darstellungsformen: Manuell (Sonderformate)

Fotoalbum Schneeleopard

Seit 1988 steht der Schneeleopard auf der Roten Liste.

Die Zukunft des Schneeleoparden ist ungewiss. Denn gegen Konflikte mit den Menschen, gegen Wilderer und die Zerstörung seines Lebensraumes ist er machtlos. Seit 1988 steht er auf der Roten Liste.

Sehen Sie in der folgenden Bildgalerie, wie sich der WWF für das Überleben des scheuen Einzelgängers einsetzt.

 

Danke an all unsere Spender:innen und Pat:innen, die diese Projekte möglich machen!

Herzlich Willkommen in der Heimat der Schneeleoparden.

Sehen Sie, was der Schneeleopard sieht: die Altai-Sayan-Region in der Mongolei

Endlose Steppe, Taiga, Tundra, Wüsten am Fuße der schneebedeckten Gipfel. Der WWF arbeitet seit 1996 in der Ökoregion Altai Sayan, wo Russland an Kasachstan, die Mongolei und China grenzt. Der Schneeleopard ist hier ebenso zuhause wie das seltene Argalischaf, Steinböcke, Murmeltiere und eindrucksvolle Greifvögel wie Steppenadler oder Mönchsgeier. Die höchsten Gipfel des Altai- und des Sayan-Gebirges ragen über 4.500 m hoch auf. Teile der Region sind als UNCESO-Weltnaturerbe ausgezeichnet.

Mitbewohner: die Nomaden

Die Region ist aber auch Heimat für Hirten. Hie und da entdeckt man in der kargen Landschaft einen weißen Punkt mit einer Rauchfahne: Dort haben Nomaden ihr kreisrundes Zelt („Ger“ oder „Jurte“) aufgestellt. Ihre Schafe, Ziegen, Pferde, Yaks oder Kamele weiden an der spärlichen Vegetation – und sind oft leichte Beute für Schneeleoparden. Diese Mensch-Tier-Konflikte zu entschärfen, ist ein besonders wichtiger Punkt unserer Projektarbeit.

Noch gibt es ihn: den Schneeleoparden

„Geist der Berge“ nennen die Einheimischen den Schneeleoparden. Von der scheuen Raubkatze, um die sich viele Legenden ranken, die aber nur selten jemand zu Gesicht bekommt, wissen auch Biologen längst nicht alles.

Das Schneeleoparden-Projekt

Je mehr wir über das Verhalten des Schneeleoparden, über seine Streifgebiete und seine Beutetiere herausfinden, desto wirksamer können wir ihn schützen – z.B. indem wir Konflikte mit Hirten verringern oder Vorschläge für neue Schutzgebiete erarbeiten. Forschung ist daher ein ganz entscheidender und sehr spannender Teil unserer Arbeit.

Methode I: Beobachtung

Doch wie kommt man dem Schneeleoparden im unwirtlichen Hochgebirge auf die Spur? Wie gelingt es, seine Geheimnisse zu lüften? Dazu setzt der WWF viele Methoden ein. Es beginnt mit Beobachten. Gute Ausrüstung ist dafür ebenso wichtig wie viel Geduld, Geduld, und nochmals Geduld.

Methode II: Spurensuche

Fußabdrücke im Schnee, Kratzspuren an Bäumen, Losungen – auch wenn der Schneeleopard selbst oft unsichtbar scheint, mit viel Aufmerksamkeit und Ausdauer nimmt man seine Gegenwart doch wahr. All das hilft den Wissenschaftern, allmählich ein genaueres Bild zu erhalten.

Methode III: Fotofallen

Aus vielen WWF-Projekten sind sie nicht mehr wegzudenken: Fotofallen. Solche Wildtierkameras reagieren auf Wärme oder Bewegung. Sie dokumentieren genau, was sich in einem bestimmten Gebiet tut: Welche Tiere sind hier wann unterwegs? Zwei beeindruckende Fotofallen-Bilder zeigen wir Ihnen auf den nächsten Seiten.

Was die Fotofallen bringen

Solche Bilder lassen unsere Herzen höher schlagen.

Was die Fotofallen bringen

Wie wertvoll das Bildmaterial aus den Fotofallen für Biologen ist, zeigt das Zitat unseres WWF-Kollegen Rinjan Shrestha aus dem Himalaya-Programm, als er die ersten Ergebnisse erhielt, nachdem er elf Kameras in Bhutan platziert hatte: „Ich vergoss Freudentränen, als ich die Fotos und Videos der Schneeleoparden sah: wie sie herumstreifen, Duftmarken setzen, Kratzspuren hinterlassen.“

Methode IV: Besenderung

Eine großartige Methode, um mehr über ihre Streifzüge zu erfahren: Tiere besendern! 2013 wurde in Nepal der erste Schneeleopard mit einem GPS-Sender ausgestattet. Mehrere folgten inzwischen, auch in der Mongolei. Das Foto zeigt den WWF-Biologen Rinjan Shrestha (blaue Kappe) und sein Team. Hoch konzentriert und zügig legen die Wissenschafter dem betäubten Schneeleoparden den Halsbandsender an, der zwei Jahre lang wertvolle Informationen liefert. Er gibt alle 4 Stunden ein Signal ab und fällt dann, wenn die Batterien leer sind, automatisch ab.

Was der Sender bringt

Der erste GPS-besenderte Schneeleopard ist ein prächtiger Kerl: Das 5jährige Männchen wiegt bei 193 cm Körperlänge und 60 cm Schulterhöhe ca. 40 kg. Das Foto zeigt das Tier kurz nach der Besenderung. Die GPS-Daten dokumentieren die wichtigsten Aufenthaltsgebiete und Wanderrouten – eine wichtige Grundlage, um z.B. mit Hirten weidefreie Zonen festzulegen. 

Für ein friedliches Miteinander: Herdenschutz

Wachsende Nutztierherden verdrängen die Beutetiere des Schneeleoparden, z.B. das Blauschaf. Reißt der Leopard mangels natürlicher Beute Nutztiere, wird er von Hirten aus Rache gejagt. Die Kooperation mit den Hirten ist daher enorm wichtig: Wir überzeugen sie, ihre Herden nicht in die Hauptstreifgebiete der Schneeleoparden zu treiben – so werden Konflikte vermieden.

Für ein friedliches Miteinander: Schutzkomitees

In vielen größeren Gemeinden hat der WWF Schneeleoparden-Schutzkomitees aus WWF-Mitarbeitern und Einwohnern eingerichtet. Sie übernehmen Forschungsaufgaben und sind wichtige Ansprechpartner für die Bevölkerung. Zum Beispiel informieren sie über einfache, aber wirkungsvolle Herdenschutz-Maßnahmen wie Steinwälle oder – wie im Bild zu sehen – leopardensichere Ställe.

Für ein friedliches Miteinander: Entschädigungszahlungen

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kommt es vor, dass ein Schneeleopard ein Nutztier reißt. Für einen Hirten ist das eine große Einbuße – ein Yak z.B. kostet ihn mehr als zwei Monatsgehälter. Wir haben daher eine Nutztierversicherung eingerichtet, aus der Betroffene eine Entschädigung erhalten. Das zeigt Wirkung: Rache-Tötungen gehören seit der Einführung der Versicherung der Vergangenheit an. Ein großer Erfolg!

Wir zeigen Alternativen

Verbote alleine helfen nicht. Will man Leute davon abhalten, durch Wilderei das große Geld zu machen, muss man Alternativen bieten. Genau das tut der WWF. Gemeinsam mit Partnern haben wir 1998 „Irbis Enterprises“ gegründet („Irbis“ = „Schneeleopard“ auf mongolisch). Ziel: durch handgefertigte Produkte, z.B. aus Schafwolle oder Leder, neues Einkommen erschließen. Die Teilnehmer verpflichten sich zum Schneeleoparden-Schutz – wir liefern Beratung, Weiterbildung, Hilfe bei der Vermarktung.

Wenn alle mithelfen …

… hat der Schneeleopard eine Chance. Ein großartiges Beispiel für erfolgreiche Umweltbildung aus der Mongolei: Kinder und Jugendliche agieren als Botschafter für unsere Anliegen. Wir informieren sie über unsere Schneeleoparden-Projekte, danach motivieren sie Erwachsene, Tierfallen abzugeben und gegen Güter wie z.B. Kannen oder Töpfe auszutauschen. So konnten in einem Jahr 140 Fallen von 40 Familien eingesammelt werden – und die Aktion geht weiter. Ein großer Erfolg, der Mut macht!

Der Schneeleopard. Mystisch. Elegant. Wunderschön.

Sie retten ihn – durch Ihre Patenschaft. Danke!

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