In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
Weltbodentag: WWF erinnert Bundesregierung an Bodenschutz-Versprechen
Im Schnitt werden 13 Hektar pro Tag neu verbaut: Der Bodenverbrauch liegt fünf Mal höher als die Regierungsziele und wächst mehr als doppelt so schnell wie die Bevölkerung
Wien, am 4. Dezember 2020. Anlässlich des Weltbodentags am 5. Dezember fordert die Naturschutzorganisation WWF Österreich die rasche Umsetzung der im Regierungsprogramm versprochenen Maßnahmen für gesunde Böden und eine zukunftsfähige Raumplanung. Denn der heimische Bodenverbrauch liegt mit 13 Hektar pro Tag mehr als fünf Mal höher als die Regierungs-Ziele von 2,5 Hektar und wächst mehr als doppelt so schnell wie die Bevölkerung. „Der steigende Flächenfraß befeuert nicht nur das Artensterben und die Klimakrise, sondern gefährdet auch unsere Gesundheit und Lebensqualität. Daher muss die Bundesregierung konkrete Gegenmaßnahmen vorschlagen anstatt der Verbauung Österreichs tatenlos zuzuschauen. Allein im Vorjahr wurden 1.600 Hektar Boden neu versiegelt“, sagt WWF-Bodenschutzsprecherin Maria Schachinger unter Verweis auf aktuelle Zahlen der Statistik Austria.

Seit 2001 ist der Bodenverbrauch um 27 Prozent gestiegen, während die Bevölkerung im selben Zeitraum nur um 10,4 Prozent gewachsen ist. Allein im Jahr 2019 wurden rund 4.750 Hektar Grünland verbaut, der Großteil davon für Bau- und Betriebsflächen sowie neue Verkehrsflächen, die rund ein Drittel des Bodenverbrauchs ausmachen. Dennoch plant zum Beispiel die ASFINAG immer noch zahlreiche Schnellstraßen-Projekte, die durch zusätzlichen Verkehr wiederum die Klimakrise befeuern und die Schadstoffbelastung der Luft erhöhen.
Der WWF Österreich fordert einen Bodenschutz-Vertrag, um den täglichen Bodenverbrauch auf maximal einen Hektar pro Tag einzudämmen. Besonders wichtig sind die umfassende Ökologisierung des Steuersystems und der Raumordnung, der Abbau umweltschädlicher Subventionen und eine Naturschutz-Offensive. Aufgrund der zersplitterten Zuständigkeiten müssen Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam wirksame Lösungen umsetzen.
Das türkis-grüne Regierungsprogramm verspricht auf Seite 147 insbesondere eine „Österreichische Bodenschutzstrategie für sparsamen Flächenverbrauch“ mit einem Zielpfad zur Reduktion des Flächenverbrauchs auf netto rund 2,5 Hektar pro Tag bis 2030. „Die Zeit drängt. Daher muss die Bundesregierung ihre konkreten Pläne rasch vorlegen“, fordert Maria Schachinger.
Der WWF mobilisiert aktuell unter dem Motto „Natur statt Beton – Stoppt die Verbauung Österreichs!“ für echten Bodenschutz. Die Petition kann online unterzeichnet werden:
www.natur-statt-beton.at/petition/
Boden-Wissen für Kinder gibt es auf: www.wwf.at/teampanda

Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Pressesprecher WWF Österreich
Tel.: 0676 834 88 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen










