“Massiver Bruch europäischen Rechts” – Weiterhin keine Unterstützung der Landesregierung für Herdenschutz
© 2020 WWF Finnland

Artenlexikon:





Verbreitung
Name:
Scholle
Wissenschaftlicher Name:
Pleuronectes platessus
Lebensraum:
Schollen bevorzugen kühles, salzreiches Wasser. Vorwiegend in Wassertiefen bis 200 Metern.
Geografische Verbreitung: Im Nordostatlantik vom Weißen Meer bis Gibraltar, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Hauptverbreitungsgebiet: Nordsee und westliche Ostsee bis zur Linie Gotland-Danzig.
Gefährdungsstatus: IUCN: kein Eintrag in der Roten Liste.
Bestandsgröße: Seit Anfang der 1990er Jahre nur noch etwa halb so viele fortpflanzungsfähige Tiere. Trend: abnehmend.
Bis zum letzten Plattfisch
Die Schollen gehören zur Familie der Plattfische (Pleuronectidae). Sie heißen auch „Goldbutt“ wegen der zahlreichen hell- bis dunkelroten Flecken auf ihrer Oberseite. Diese können sie dem jeweiligen Untergrund, wo sie liegen, farblich anpassen. Auf der Oberseite befinden sich auch beide Augen. Ihre Unterseite, die so genannte Blindseite, ist weiß mit nur gelegentlichen dunklen Flecken.
Früher wurden Schollen bis einen Meter groß und sieben Kilogramm schwer, heute erreichen sie höchstens 40 Zentimeter, bevor sie gefangen werden.
Schollen sind nachts im flachen Wasser auf Beutejagd, während sie sich tagsüber zum Schutz im Sand vergraben. Männliche Schollen werden im Alter von drei bis vier Jahren geschlechtsreif, die Weibchen erst mit sechs bis neun Jahren. Sie laichen im Winter, die Weibchen entlassen dabei bis zu 500.000 Eier von etwa zwei Millimeter Größe. Innerhalb eines Monats schlüpfen die sechs Millimeter großen Larven, die zunächst wie ganz normale Fische aussehen und leben. Erst wenn sie etwa zehn Millimeter groß sind, beginnt ihre Metamorphose zum Plattfisch: Das linke Auge wandert über die obere Körperhälfte nach rechts und die Jungfische beginnen, mit ihrer linken Körperseite zum Boden zeigend über den Meeresgrund zu schwimmen.
Hauptnahrung der Jungtiere sind kleine Würmer und Kleinkrebse. Ausgewachsene Schollen fressen –nachts – Borstenwürmer, Krebse, dünnschalige Muscheln und Schnecken.
Die Scholle ist der meistgefangene Plattfisch. Jährlich werden weltweit 100.000 bis 120.000 Tonnen Tiere aus dem Meer geholt. Weil Schollen zudem erst spät geschlechtsreif werden, sinken die Bestände dramatisch. Seit Anfang der 1990er Jahre ist der Elternbestand um die Hälfte gesunken und stagniert seither auf diesem niedrigen Niveau.
Schollen gehören wie auch Seezunge, Kabeljau oder Kaisergranat zu den sieben Hauptzielarten der Bodenfischerei in der Nordsee und dem Skagerrak. Meistens gehen die Fischereiflotten mit unselektiven Fanggeräten wie Baumkurren auf Beutezug und betreiben so genannte „gemischte Fischerei“. Dabei geraten viel zu viele Jungfische ins Netz. Beim Fang von Seezunge und Scholle in der Nordsee kommen auf ein Kilo Zielart etwa zwei bis drei Kilo Beifang. Die Seezunge ist ein besonderes drastisches Beispiel: Zwischen einer und drei Schollen gehen für eine Seezunge wieder über Bord. Der hohe und kostenintensive Fischereiaufwand führte Mitte der 1990er Jahre zu dem Ergebnis, dass auf die volle Fangquote für Seezunge von 30.000 Tonnen rund 270.000 Tonnen tote Fische sowie 120.000 Tonnen tote wirbellose Tiere kamen.
Der WWF unterstützt daher die Forderung nach selektiveren Fangmethoden, um Beifänge weitestgehend zu vermeiden. Beifänge und Rückwürfe müssen zudem besser dokumentiert und in die Gesamtmenge einberechnet werden, damit stabile Vorhersagen über die Bestandsentwicklungen gemacht werden können.






News
Aktuelle Beiträge zum Thema
Valentinstag? Valen-TIERs-Tag!
Bald, nämlich am 14. Februar, ist Valentinstag. Menschen die sich lieb haben, schenken einander an diesem Tag etwas Schönes für die Augen oder „für die Seele“. Wer gerne malt...
WWF-Fischstäbchen-Fußabdruck zeigt: Pflanzen sind die besseren Fische
Umweltbelastung durch Fischstäbchen fast vier Mal so groß wie von pflanzlichen Alternativen – WWF: “Ersatzprodukte bessere Wahl für Umwelt und Klima”
Langeweile in den Winterferien? Muss nicht sein!
Du träumst von einer Reise in ferne Länder, große Höhen oder Meerestiefen, um all die Tiere zu erkunden? Eine Expedition in die Natur kannst du auch vor deiner eigenen Haustür...
WWF-Erfolg: Neue Hoffnung für Nashörner in Kenia
Großartige Neuigkeiten aus Afrika: Im Jahr 2022 wurde in Kenia kein einziger Vorfall von Nashornwilderei gemeldet. Außerdem gab es seltenen Nachwuchs.
Erdgaskonzern TIWAG: Wasser predigen und Gas verheizen
Tiroler Energiekonzern baute auch 2022 Gasheizungen weiter aus – WWF fordert Ausstieg aus Geschäft mit fossilen Energieträgern und naturverträgliche Energiewende
WWF kritisiert zahnlosen Entwurf der Bodenstrategie
Schwache Ziele, große Lücken: Landwirtschaftsminister muss geplante Bodenstrategie massiv verbessern, um Flächenfraß einzudämmen – WWF fordert verbindliche Obergrenze
Wolf in Tirol: Jagdgesetz-Novelle ist klar rechtswidrig
WWF: Angeblicher “juristischer Grenzgang” widerspricht dem vom Land in Auftrag gegebenen Rechtsgutachten – Beispiel Kärnten zeigt, dass pauschale Abschuss-Freigabe gescheitert ist
Ich bin im TEAM PANDA
Gemeinsam mit dem TEAM PANDA machen sich viele Kinder für einen lebendigen Planeten stark. Willst du wissen, wer dabei ist und warum? Dann schmökere dich mal durch die Seiten von...