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© Michael Stelzhammer/WWF 

March: Wie der Fluss wieder natürlich werden kann

Der Masterplan bis 2033

Die March und ihre Auen sind eine der artenreichsten Flusslandschaften in ganz Mitteleuropa. Doch der Fluss hat eine bewegte Geschichte: In den 1940er Jahren wurde er begradigt, in den 1970er Jahren durch die Industrie stark verschmutzt. Dann übernahm der WWF das Reservat in Marchegg, durch das der Fluss fließt. Seither fanden dort mehr als 500 gefährdeten Tier- und Pflanzenarten wieder eine Heimat. Doch die Vergangenheit hat Spuren hinterlassen: Auch wenn sich der Fluss wieder enorm erholen konnte, ist die March leider noch kein Naturfluss wie früher. Denn dafür sind weitreichende Rückbauarbeiten notwendig.

Der WWF hat deshalb in einer Studie Maßnahmen zur Wiederherstellung der Unteren March ausgearbeitet. Dieser Teil der March ist auf der österreichischen Seite gelegen. Der Masterplan: 15,5 Kilometer Uferbefestigung soll entfernt werden und ein Seitenarm sowie ein Mäander, also eine Flussschlinge, wieder voll angebunden werden. Kombiniert mit den bereits geplanten slowakischen Maßnahmen werden so auf einer Länge von 27 Kilometer die Voraussetzungen für die Entstehung eines natürlichen Flusslaufes wiederhergestellt.

Ein Rückblick: Begradigung und Verschmutzung

Bis zum zweiten Weltkrieg war die March noch ein naturnaher Fluss. Ab den 1940er Jahren wurde der Fluss aber – wie es damals üblich war – begradigt. Außerdem wurden Nebengewässer abgeschnitten. Das sollte dazu dienen, dass es weniger Überflutungen gibt und die Flächen besser für Landwirtschaft genutzt werden können. Für die Begradigung wurden 70 Prozent der Uferlänge der March mit Steinen fixiert und der Fluss so auf eine „Standardbreite“ gebracht.

Für die March hat das verheerende Konsequenzen, denn ein natürlicher Fluss braucht Platz und darf nicht zwischen Steinen eingezwängt werden. Durch die Begradigung gibt es kein Ufer mehr, das Wasser fließt schneller und der Grund hat sich um einen Meter vertieft. All das wirkt auf den ersten Blick harmlos, ist aber eine ökologische Katastrophe für den Fluss und seine Bewohner. Denn durch den eingezwängten Fluss fehlen die regelmäßigen Flutungen der Auen. Sie sind für die Erhaltung einer natürlichen Fluss- und Auenlandschaft notwendig und für viele Tiere lebenswichtig. Das führte zu einem Rückgang bei vielen Arten, etwa bei Wasservögeln und Amphibien.

Regenwald

Der Masterplan

  • Die Steine am Ufer müssen weg: Insgesamt sollen 15,5 Kilometer Uferbefestigung entfernt werden.
  • Ein Seitenarm und ein Mäander, also eine Flussschlinge, müssen wieder voll angebunden werden.
  • Dadurch sollten sich rasch wieder natürliche Ufer bilden, die vielen Arten einen Lebensraum bieten.
  • Auch Kiesbänke können so entstehen. Dort finden seltene Arten geeignete Habitate.
  • Das Niveau des Flussbettes wird angehoben, wodurch der Wasserspiegel steigt und die Auen öfter geflutet werden.
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Titelblatt Moorstudie

Daten & Fakten

  • Im 20. Jahrhundert wurde 70 Prozent der Uferlänge der March mit Steinen fixiert.
  • 1970 übernahm der WWF das Reservat in Marchegg, durch das der Fluss fließt.
  • Seither fanden dort mehr als 500 gefährdete Tier- und Pflanzenarten wieder eine Heimat.