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Gefährliche Goldfische

Falsch verstandene Tierliebe wird zur Bedrohung für die Natur

Unglaublich, aber wahr: Goldfische können wirklich gefährlich sein. Was für manche nach einer schönen Idee klingen mag, bereitete uns einiges Kopfzerbrechen….

In den Kranebitter Innauen, einem vom WWF betreuten Schutzgebiet in Tirol, hatten wir es in den vergangenen Monaten mit einer ungewöhnlichen Plage zu tun: mit Goldfischen, die von ihren Besitzern ausgesetzt wurden.

Diese Fische sind nicht heimische Fischarten und stören das ökologische Gleichgewicht massiv. Am Völser Weiher, wo ebenso Goldfische den Weg ins Gewässer fanden, fraßen diese Kaulquappen und Laich und damit fast die gesamte Amphibienpopulation (Gras- und Laubfrosch, Erdkröte) auf.

 

Goldfisch, © by Alexandra Bucurescu  / pixelio.de
Goldfisch, © by Alexandra Bucurescu  / pixelio.de

 

WWF-Mitarbeiter und Schutzgebietsbetreuer am Inn, Toni Vorauer, berichtet:

„Immer wieder werden Fische aus dem Aquarium von ihren Besitzern in die Tümpel und Weiher gekippt. Auch Schildkröten aus Kanada haben wir schon gefunden. Dabei können nicht heimische Arten, so genannte Neozoen, das ökologische Gleichgewicht ganz schön durcheinanderbringen.“

Die Goldfische sind zwar im Gartenteich oder im Aquarium schön anzusehen, doch in der Au bringen sie oft großes Unheil mit sich. Sie fressen Laich und Kaulquappen von seltenen und bedrohten Arten wie Erdkröte und Grasfrosch und dezimieren dadurch die Bestände oft drastisch.

Außerdem haben sie keine natürlichen Feinde und können sich somit ungehindert fortpflanzen.

WWF fängt Goldfische wieder ein

Zur Vorbeugung und Aufklärung wurden speziell in den Kranebitter Innauen, die besonders davon betroffen sind, Infoschilder angebracht. Die bereits ausgesetzten Fische werden, soweit wie möglich, vom WWF wieder eingefangen.

Vorauer dazu: „Um die heimische Fauna zu entlasten legen wir mit Ködern besetze Fischreusen aus. Die darin gefangenen Goldfische werden von uns wieder in den Zoohandel zurückgebracht.“

Die WWF-Biologen haben dafür allerdings nur ein sehr enges Zeitfenster zur Verfügung: Nachdem die Amphibien abgelaicht haben, aber bevor sich zu viele Kaulquappen entwickelt haben, an die sich die Goldfische sofort heranmachen würden. In einer ersten Aktion konnten in der Kranebitter Innau bereits etwa 50 Goldfische eingefangen werden.

Um unsere Innauen und dessen Bewohner vor Neozoen zu schützen, bitten wir darum, keine Goldfische auszusetzen. Erzählen Sie auch Freunden und Bekannten davon und teilen Sie diesen Artikel gerne über Ihre sozialen Netzwerke.

Danke, Ihr WWF Österreich!

Hinweis: Dieser Inhalt wurde zuletzt vor mehr als einem Jahr aktualisiert. Zahlen und Fakten könnten daher nicht mehr aktuell sein. Bitte benutzen Sie die Globale Suche um aktuellere Inhalte zum Thema auf wwf.at zu finden.

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