Karte: Nachweise von Wölfen in Österreich
Infos zur geographischen Verbreitung der Wölfe
In den letzten Jahren hat die Zahl der Wolfshinweise in Österreich stetig zugenommen. Ab dem Jahr 2009 wurden jährlich mehrere einzelne Wölfe bei uns genetisch bestätigt. Der Nachweis des ersten Rudels gelang 2016 am Truppenübungsplatz Allentsteig in Niederösterreich.
Im Jahr 2024 wurden laut den Daten des Österreichzentrums Bär Wolf Luchs 9 Rudel nachgewiesen. Österreich spielt eine wichtige Rolle als Schnittstelle für die Vernetzung der europäischen Wolfspopulationen. Wölfe sind kommen aus verschiedenen Regionen zu uns: aus dem Westen (Westalpen), Süden (Dinariden) und Osten (Karpaten bzw. Baltikum), aber auch aus Deutschland und Tschechien. Manchmal ziehen sie nur durch, manchmal bleiben sie. Mit der Bildung weiterer Wolfsfamilien in Österreich ist daher zu rechnen. Mehr Infos und eine Verbreitungskarte sind auf der Website des Österreichzentrum Bär Wolf Luchs zu finde.
Angst vor einer Begegnung muss man in der Regel keine haben: Die Gefahr, von einem Wolf angegriffen zu werden, liegt nahezu bei Null. Trotzdem ist es gut, ein paar Regeln zu beherzigen.

Wolf im Wald. (c) Ralph Frank
Geographische Verbreitung
Wölfe haben ursprünglich einen Großteil der nördlichen Hemisphäre besiedelt. In weiten Teilen Europas, das einst flächendeckend von Wölfen besiedelt war, wurde der Wolf in den letzten 200 Jahren allerdings ausgerottet. Wie kaum eine andere Tierart wurde er mit enormer Vehemenz und Kompromisslosigkeit verfolgt.
Grund dafür war die Nahrungskonkurrenz zum Menschen. Wölfe ernähren sich vorwiegend von mittelgroßen und großen Wiederkäuern, wobei sie nicht nur wildlebenden Arten nachstellen, sondern auch entsprechende Haustiere erbeuten, wenn ihnen dazu Gelegenheit geboten wird oder keine andere Nahrungsquelle zur Verfügung steht. Mit der sich ausbreitenden Landwirtschaft und der parallel dazu laufenden Verdrängung bzw. Übernutzung von Wildtieren spielten Haustiere eine immer größere Rolle im Beutespektrum des Wolfes. Dies verschärfte das Bestreben den Wolf auszurotten.
Unter dem anhaltenden Verfolgungsdruck kam es Ende des 19. Jahrhunderts in West- und Mitteleuropa zum Erlöschen der letzten Wolfsbestände. Damals befanden sich die Schalenwildbestände auf einem historischen Tiefpunkt, die Landwirtschaft und Viehhaltung war bis in entlegenste Winkel vorgedrungen und relativ breiten Bevölkerungsschichten stand eine modernes Arsenal an Waffen-, Fallen und Giftködern zur Verfügung. Im Osten und Süden Europas (u.a. in Polen, der Ukraine, Russland, Griechenland, Rumänien, Italien und der Iberischen Halbinsel) konnte er überleben.
Rückkehr des Wolfes
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts nehmen die Wolfbestände allerdings wieder zu und das Verbreitungsgebiet des Wolfes in Europa vergrößert sich allmählich wieder. Die Gründe für diese Trendwende liegen in einer veränderten Einstellung der Gesellschaft dem Wolf gegenüber, in nachlassendem Verfolgungsdruck, in erfolgreichen Schutzbemühungen, in einer stärker naturschutzorientierten Gesetzgebung und in der massiven Zunahme der Schalenwildbestände.
Durch das Ansteigen der Wolfspopulationen in den umliegenden Nachbarstaaten ist auch eine natürliche Rückkehr nach Österreich in Gang gekommen. Der steigende Populationsdruck bewirkt, dass zunächst einzelne Tiere auf der Suche nach neuen Lebensräumen umherstreifen. Seit einigen Jahren erreichen deshalb Wölfe aus den Karpaten, aus der Schweiz und Italien sowie aus dem slowenisch-kroatischen Raum unser Staatsgebiet. Anfang 2016 hat sich dann ein Paar auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig niedergelassen und auch gleich für Nachwuchs gesorgt.




