Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Aschermittwoch: WWF empfiehlt heimischen Bio-Fisch als Alternative zu Hering und Co
![Atlantic Herring in a fishing net. Stavanger, Norway](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2024/02/Clupea_harengus©-Rudolf-Svenson-WWF-International.jpg)
Der Heringsschmaus am morgigen Aschermittwoch läutet traditionell die Fastenzeit ein. In den enthaltsamen Wochen bis Ostern erfreuen sich weitere Fischgerichte großer Beliebtheit. Doch die Weltmeere sind drastisch überfischt und auch das Klima leidet unter langen Transportwegen oder energieintensiven Fangmethoden einiger Arten. Die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) rät daher zu einem bewussten Konsum: “Fisch sollte als Delikatesse und nicht täglich konsumiert werden. Denn über 90 Prozent der Meeres-Fischbestände sind überfischt oder bis an ihre Grenzen befischt”, sagt Axel Hein, Meeresexperte beim WWF Österreich. Wer mit gutem Gewissen zu Fisch greifen möchte, dem empfiehlt der WWF Österreich Bio-Fisch wie Forelle, Saibling oder Karpfen aus heimischen Gewässern. “Fisch aus Österreich entlastet die Meere und ist hinsichtlich Frische, Qualität und kurzer Transportwege unschlagbar”, sagt WWF-Meeresexperte Axel Hein.
Mit einem geringen Selbstversorgungsgrad von nur acht Prozent, sind die österreichischen Fischressourcen bereits seit 31. Jänner erschöpft. 92 Prozent des konsumierten Fischs werden importiert – vor allem beliebte Arten wie Lachs, Thunfisch und Garnelen. „Mit Grundschleppnetzen gefangene Garnelen sind nicht nur umwelt- sondern um ein Vielfaches klimaschädlicher als der Karpfen aus dem Waldviertel”, sagt Hein.
Wer trotzdem nicht auf Meeresfisch wie den traditionellen Hering verzichten will, entscheidet sich besser für zertifizierte Produkte als für konventionelle. Denn vor allem die 90 Prozent nicht zertifizierten Fischereien verursachen den größten Raubbau an den Weltmeeren. Für Wildfisch bietet das MSC-Siegel derzeit noch die beste Orientierungshilfe. Das ASC-Siegel kennzeichnet Fisch und Meeresfrüchte aus verantwortungsvoller Zucht. Den höchsten Umweltstandard garantieren Bio-zertifizierte Zuchtprodukte. Fisch-Empfehlungen abseits von Gütesiegeln finden Konsument*innen im beliebten WWF Fischratgeber oder der WWF Fischratgeber App.
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