Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Vor EU-Gipfel: Unternehmen fordern CO2-Reduktion von 65 Prozent
Gemeinsamer Appell von Unternehmen und WWF: Bundesregierung soll sich beim EU-Gipfel in der Vorreiter-Gruppe positionieren, um CO2-Ausstoß „umfassend und rasch“ zu verringern – Unterstützung der Wissenschaft
Wien/Brüssel, am 8. Dezember 2020. Im Vorfeld des EU-Klimaziel-Gipfels fordern führende österreichische Unternehmen in einem Offenen Brief ein wissenschaftsbasiertes CO2-Reduktionsziel von 65 Prozent. „Mit wirksamen Klimazielen kann Europa ein starkes Signal an die Weltgemeinschaft senden. Daher ersuchen wir Sie, sich im Namen Österreichs für ein EU-Klimaziel im Einklang mit der Klimawissenschaft von minus 65 Prozent CO2-Emissionen bis 2030 einzusetzen“, schreiben die unterzeichnenden Unternehmen SPAR, IKEA, Ochsner-Wärmepumpen, VBV-Vorsorgekasse und Kommunikationshaus gugler* an Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Werner Kogler. „Eine ganzheitlich gedachte Klimapolitik würde nicht nur unsere Lebensgrundlagen schützen, sondern auch die Wirtschaft stärken und neue Arbeitsplätze schaffen“, sagt dazu Hanna Simons, Programmleiterin des WWF Österreich, auf dessen Initiative der Appell an die Politik erstellt worden ist. Dieser wird auch von renommierten Wissenschaftlern unterstützt.
„Unser Klima kann nur dann stabilisiert werden, wenn der CO2-Ausstoß umfassend und rasch reduziert wird. Nur so kann das 1,5°-Grad-Ziel des Pariser Übereinkommens erreicht werden“, heißt es im gemeinsamen Appell. Mit einem Ziel von minus-65-Prozent könne sich der zuständige Bundeskanzler Kurz in den Gipfel-Verhandlungen „konsequent in der Gruppe der Vorreiter“ positionieren – wie es nicht nur im Regierungsprogramm verankert ist, sondern auch im EU-Unterausschuss parlamentarisch beschlossen wurde. Zuletzt haben sich Länder wie Schweden und Dänemark für minus 65 Prozent CO2 bis 2030 ausgesprochen.
Standort Österreich profitiert von neuen Klimazielen
Sowohl die Unternehmen als auch der WWF sehen durch ambitionierte Klimaziele mehrere Vorteile für den Wirtschaftsstandort: „Einerseits hat sich die Bundesregierung zur Klimaneutralität bis 2040 bekannt, die bis 2030 ähnlich hohe CO2-Reduktionen wie auf EU-Ebene erfordert. Andererseits könnte Österreich als öko-innovatives Land im Zentrum Europas besonders von einer europäischen Klimaschutz-Wende profitieren“, wie es im Offenen Brief steht.
Auch der Klimaforscher Gottfried Kirchengast, Sprecher des Field of Excellence Climate Change Graz, unterstützt den Appell an die Politik: „Ein Klimaschutz-Weg im Einklang mit den Pariser Klimazielen ist alternativlos notwendig. Österreich steht in der Verantwortung, seinen angemessenen Beitrag zu leisten.“
Der Glaziologe Georg Kaser fordert grundlegende Weichenstellungen von der Politik: "2015 in Paris hatte die Welt das +1,5°C-‚Ziel‘ im Auge, mittlerweile ist die Erde auf +1,1°C erwärmt und die Meteorologische Weltorganisation WMO sieht die Wahrscheinlichkeit, das +1,5°C bereits in den nächsten fünf Jahren zu erreichen, mit 20 Prozent – und dann bald +2°C und mehr auf dem Weg in eine heiße Welt. Um diese Gefahr abzuwenden, müssen wir sehr schnell sehr grundlegende Weichen umstellen. Dazu braucht es alle Teile der Gesellschaft, die Politik muss den dafür notwendigen Rahmen schaffen."
Rückfragehinweis:
Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik und Kommunikation WWF Österreich
Tel.: +43 664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen
Neue Zahlen: Bodenverbrauch weit über „Nachhaltigkeitsziel“ der Politik
Neue ÖROK-Zahlen zeigen Zunahme von Verbauung und Versiegelung genauer als bisher – Bodenverbrauch mehr als doppelt so hoch wie selbst gestecktes „Nachhaltigkeitsziel“ des Bundes – WWF für Bodenschutz-Vertrag
WWF: Geplante Wolfs-Verordnung in der Steiermark ist rechtswidrig
Naturschutzorganisation gibt Stellungnahme zu Entwurf ab: „Geplante Verordnung ignoriert EU-Schutzvorgaben für den Wolf und erlaubt Tötungen, die weder fachlich noch rechtlich gerechtfertigt sind“
WWF trauert um Toni Vorauer
Langjähriger WWF-Mitarbeiter, Tiroler Schutzgebietsbetreuer und Fledermaus-Experte verstorben – Prägende Verdienste für den Natur- und Artenschutz
Neue Umfrage: Große Mehrheit fordert strengere Bodenschutz-Maßnahmen
Repräsentative Studie: Drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich strengere Regeln und verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch – WWF fordert Bund und Länder zum Handeln auf










