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WWF begrüßt Erweiterung des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel

Die Naturschutzorganisation WWF Österreich gratuliert dem Land Burgenland zu der am Donnerstag angekündigten Erweiterung des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel. Der WWF bewertet die Erweiterung als sehr positiven Schritt, dem österreichweit weitere Maßnahmen folgen müssen. “Die Erweiterung des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel ist ein wichtiges Signal, das auch die anderen Bundesländer hören müssen. Denn Österreich hat vor allem bei hochwertigen Schutzgebieten enormen Aufholbedarf”, sagt Bernhard Kohler vom WWF Österreich zur heutigen Initiative von Umweltministerin Leonore Gewessler und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Mit der EU-Biodiversitätsstrategie hat sich auch Österreich das Ziel gesetzt, bis 2030 30 Prozent seiner Fläche unter effektiven Schutz zu stellen – ein Drittel davon durch hochwertige Schutzgebiete. “Aktuell sind wir davon noch meilenweit entfernt. Österreich braucht vor allem deutlich mehr großflächige Nationalparks und Wildnisgebiete. Parallel dazu müssen die Bundesländer das Management der bestehenden Schutzgebiete ausbauen und qualitativ verbessern”, sagt Bernhard Kohler.
Weitere Schutzgebiete im Burgenland notwendig und möglich
So erfreulich die aktuelle Erweiterung ist, so sehr ist auch im Neusiedler See-Gebiet der Bedarf an größeren und wirksameren Schutzgebieten noch längst nicht gedeckt, um die sensible Biodiversität dieses in Europa einzigartigen Naturjuwels dauerhaft zu sichern. Der WWF sieht vor allem im Hanság/Waasen noch großes Potenzial. ”In grenzüberschreitenden Projekten mit Ungarn könnte man hier große, ehemalige Niedermoor-Flächen wieder vernässen. Das würde gleich mehrere drängende Probleme auf einmal lösen”, ist Bernhard Kohler überzeugt. Einerseits würde ein verstärkter Wasserrückhalt im Hanság maßgeblich zu einer Verbesserung der Grundwassersituation im Seewinkel beitragen. Die anhaltende Entwässerung des Hanságs senkt nämlich den Grundwasserspiegel selbst im Lange Lacken-Gebiet noch ab, das in rund 12 Kilometer Entfernung vom Hanság liegt. Andererseits wäre die Wiedervernässung der Torfböden des Hanság ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz. Entwässerte Moorböden setzen enorme Mengen an klimaschädlichem CO2 frei, durch neuerliche Überflutung könnte die Torf-Zersetzung gestoppt werden.
Darüber hinaus würde eine ambitionierte, großflächige Wiederherstellung der Hanság-Sümpfe auch den Wasserhaushalt des Neusiedler Sees positiv beeinflussen. “Der unsinnige Versuch, dieses tiefgelegene Gebiet um jeden Preis trocken zu halten, erzwingt eine übermäßige Ableitung von Wasser aus der ganzen Region”, warnt WWF-Experte Bernhard Kohler. Selbstverständlich müssten alle genannten Projekte in enger Abstimmung mit den Grundbesitzern erfolgen, die für die Renaturierungs-Leistungen auch angemessen entschädigt werden müssten.
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