In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Übernutzt, verschmutzt, verbaut: Der erste “Statusbericht Biodiversität” der Naturschutzorganisation WWF zeigt, dass der überwiegende Anteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume in keinem guten Zustand ist. Auch die Tendenz ist mehrheitlich negativ, weil sich 50 Bewertungen nach der EU-FFH-Richtlinie verschlechtert und nur 17 verbessert haben. “Insgesamt unternimmt die Politik viel zu wenig für den Erhalt der heimischen Biodiversität, obwohl es dabei um den Schutz unserer langfristigen Lebensgrundlagen geht. Eine Trendwende ist möglich, erfordert aber neue Prioritäten und Lösungen”, sagt WWF-Experte Arno Aschauer. Für den aktuellen Statusbericht hat der WWF zahlreiche offizielle Berichte und 15 Belastungskategorien ausgewertet, die somit erstmals in einer kompakten Zusammenschau verfügbar sind.
Der Druck auf die Biodiversität kommt laut dem WWF-Report aus fast allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen: von der intensiven Land- und Forstwirtschaft über die massive Bodenversiegelung bis hin zu starken Eingriffen in Feucht-Lebensräume. Zum Beispiel ist mehr als die Hälfte der Flusskilometer in Österreich heute sanierungsbedürftig, weshalb auch die darauf angewiesenen Reptilien, Fische und Amphibien in einem extrem schlechten Zustand sind. Ebenfalls problematisch ist der Zustand der Biodiversität in der Kulturlandschaft, was unter anderem durch den schlechten Zustand vieler Vogelpopulationen belegt wird. Demnach zeigt etwa jede vierte Brutvogelart einen negativen Bestandstrend. “Die Dimension der Probleme zeigt, dass es eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung braucht”, sagt Arno Aschauer. “Wir müssen jetzt handeln, weil die Klimakrise die schon belasteten Ökosysteme zusätzlich unter Druck setzt“, ergänzt der WWF-Experte.
Biodiversität als Lebensgrundlage
Als „Vielfalt des Lebens“ beschreibt der Begriff Biodiversität die Summe aller biologischen Variationen und Lebensräume. Wir Menschen benötigen sie als unsere Lebensgrundlage und als Voraussetzung für saubere Luft, Wasser und Nahrungsmittel sowie eine widerstandsfähige Umwelt. “Österreich zählt dank seiner vielfältigen Landschaft zu den artenreichsten Ländern Mitteleuropas. Je besser wir mit dieser Verantwortung umgehen, desto stärker profitieren wir auch von den Ökosystemleistungen – von der Bestäubung der Pflanzen über die Speicherung von Kohlenstoff bis zur Schutzfunktion vor Umweltgefahren”, sagt Arno Aschauer vom WWF.
Den ersten WWF-Statusbericht Biodiversität, Grafiken und Bilder gibt es hier zum Download.
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