In Bolivien wurde ein wichtiges Ökosystem offiziell unter Schutz gestellt: Monte Carmelo. Das neue Schutzgebiet schließt eine wichtige Lücke im südamerikanischen Naturschutz – und sichert den Lebensraum des Jaguars.
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Übernutzt, verschmutzt, verbaut: Der erste “Statusbericht Biodiversität” der Naturschutzorganisation WWF zeigt, dass der überwiegende Anteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume in keinem guten Zustand ist. Auch die Tendenz ist mehrheitlich negativ, weil sich 50 Bewertungen nach der EU-FFH-Richtlinie verschlechtert und nur 17 verbessert haben. “Insgesamt unternimmt die Politik viel zu wenig für den Erhalt der heimischen Biodiversität, obwohl es dabei um den Schutz unserer langfristigen Lebensgrundlagen geht. Eine Trendwende ist möglich, erfordert aber neue Prioritäten und Lösungen”, sagt WWF-Experte Arno Aschauer. Für den aktuellen Statusbericht hat der WWF zahlreiche offizielle Berichte und 15 Belastungskategorien ausgewertet, die somit erstmals in einer kompakten Zusammenschau verfügbar sind.
Der Druck auf die Biodiversität kommt laut dem WWF-Report aus fast allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen: von der intensiven Land- und Forstwirtschaft über die massive Bodenversiegelung bis hin zu starken Eingriffen in Feucht-Lebensräume. Zum Beispiel ist mehr als die Hälfte der Flusskilometer in Österreich heute sanierungsbedürftig, weshalb auch die darauf angewiesenen Reptilien, Fische und Amphibien in einem extrem schlechten Zustand sind. Ebenfalls problematisch ist der Zustand der Biodiversität in der Kulturlandschaft, was unter anderem durch den schlechten Zustand vieler Vogelpopulationen belegt wird. Demnach zeigt etwa jede vierte Brutvogelart einen negativen Bestandstrend. “Die Dimension der Probleme zeigt, dass es eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung braucht”, sagt Arno Aschauer. “Wir müssen jetzt handeln, weil die Klimakrise die schon belasteten Ökosysteme zusätzlich unter Druck setzt“, ergänzt der WWF-Experte.
Biodiversität als Lebensgrundlage
Als „Vielfalt des Lebens“ beschreibt der Begriff Biodiversität die Summe aller biologischen Variationen und Lebensräume. Wir Menschen benötigen sie als unsere Lebensgrundlage und als Voraussetzung für saubere Luft, Wasser und Nahrungsmittel sowie eine widerstandsfähige Umwelt. “Österreich zählt dank seiner vielfältigen Landschaft zu den artenreichsten Ländern Mitteleuropas. Je besser wir mit dieser Verantwortung umgehen, desto stärker profitieren wir auch von den Ökosystemleistungen – von der Bestäubung der Pflanzen über die Speicherung von Kohlenstoff bis zur Schutzfunktion vor Umweltgefahren”, sagt Arno Aschauer vom WWF.
Den ersten WWF-Statusbericht Biodiversität, Grafiken und Bilder gibt es hier zum Download.
News
Aktuelle Beiträge
Bodenversiegelung statt Klimaschutz: WWF kritisiert Hanke-Kurs in der Verkehrspolitik
Verkehrsminister ignoriert massive Umweltfolgen der geplanten Schnellstraßen-Projekte – Insbesondere Lobau-Autobahn ist gefährlicher Irrweg
COP30: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.









