Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
WWF sieht Budget der verpassten Chancen
Umweltschutzorganisation fordert zusätzliche Mittel für den Natur- und Klimaschutz und kritisiert das Weiterlaufen schädlicher Subventionen - Ökosoziale Steuerreform vorziehen und fairen CO2-Preis mit sozialem Ausgleich etablieren

Wien, am 28. Mai 2020. Anlässlich des Budgetbeschlusses am Donnerstag macht die Umweltschutzorganisation WWF Österreich auf die Notwendigkeit zusätzlicher Anstrengungen für Natur und Klima aufmerksam. „Das aktuelle Budget enthält zwar einige Fortschritte, reicht aber insgesamt bei weitem nicht aus, um die Klima- und Biodiversitätsziele zu schaffen. Die Zeit drängt, denn jede weitere Verzögerung wird teuer und schadet Mensch und Natur“, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann. Insgesamt seien leider viele Chancen verpasst worden. „Zukunftsfitte Budgets müssen zumindest eine zusätzliche Klima- und Naturschutz-Milliarde enthalten. Die Mittel dafür wären vorhanden, wenn die Bundesregierung zum Beispiel das Steuersystem ökologisieren und kontraproduktive Subventionen abbauen würde. Damit sich umweltfreundliches Verhalten auszahlt, braucht es zusätzlich einen lenkenden Öko-Bonus, der aus einer fairen CO2-Bepreisung finanziert wird“, sagt Schellmann, der daher ein rasches Vorziehen dieser Strukturreformen fordert.
Der WWF kritisiert, dass klima- und umweltschädliche Subventionen in Milliardenhöhe ungebremst weiterlaufen, obwohl sämtliche Fachleute deren raschen Abbau empfehlen. „Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt, um klimaschädliche Strukturen aufzulösen. Gerade das Finanzministerium müsste hier als Leuchtturm agieren anstatt teure Relikte wie das Dieselprivileg zu konservieren. Damit wird Österreich auch nach der Corona-Krise eine Billigsprit-Oase bleiben, die den Schwerverkehr magisch anziehen wird“, kritisiert Karl Schellmann. Dieses Versäumnis überschatte auch die positiven Seiten des Budgets wie die zusätzlichen Mittel für den Ausstieg aus Öl und Gas sowie den stärkeren Ausbau des öffentlichen Verkehrs und des Radfahrens.
„Gerade weil Österreich unter früheren Regierungen bereits sehr viel Zeit verloren hat, sind jetzt wirklich große Reformen und Budgets notwendig. Dafür braucht es aber nicht nur eine hartnäckige Umweltministerin, sondern vor allem auch den vollen Einsatz des Bundeskanzlers, des Finanzministers und der Bundesländer. Ansonsten riskiert die Republik nirgends budgetierte Ausgleichszahlungen in Milliardenhöhe, weil die EU-Ziele verfehlt werden“, warnt Karl Schellmann von der Umweltschutzorganisation WWF Österreich.
Rückfragehinweis:
WWF Österreich, Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik & Kommunikation
Mobil: +43664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”
WWF-Analyse: Bundesregierung muss beim Bodenschutz nachschärfen
Regierungsprogramm im Bodenschutz-Check: vereinzelt neue Ansätze, drohende Rückschritte – Bodenverbrauch weiter viel zu hoch – WWF fordert mehr Verbindlichkeit und echte Reformen