Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Rekord-Feuer im Pantanal bedrohen Natur und Tierwelt: Höchststand von 8.106 Bränden im September
WWF Österreich fordert starkes EU-Waldschutzgesetz, das entwaldungsfreie Lieferketten sicherstellt – Petition #Together4Forests bereits von über 160.000 Menschen in Europa unterzeichnet
Wien, 09.10.2020 – Im größten Feuchtgebiet der Erde, dem südamerikanischen Pantanal, brennt es so heftig wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1998. Laut dem Nationalen Institut für Weltraumforschung (INPE) gab es im September 8.106 Feuer. Das übertrifft den bisherigen Rekord von 5.993 im August 2005 um mehr als ein Drittel. Im Vergleich zum Vorjahr 2019 haben sich die Brände sogar verdreifacht. „Das ist eine Tragödie mit Ansage. Hohe Temperaturen, Dürre, Entwaldung und die naturschutzfeindliche Politik der brasilianischen Regierung wirken hier zusammen. Damit es nächstes Jahr nicht noch mehr Feuer werden, müssen sich die EU-Kommission und Länder wie Österreich für ein EU-Waldschutzgesetz einsetzen, das entwaldungsfreie Lieferketten garantiert“, fordert Georg Scattolin, Artenschutzexperte des WWF Österreich und verweist auf die europaweite Petition #Together4Forests, die bereits von über 160.000 Menschen unterzeichnet wurde. Parallel dazu müssen europäische Unternehmen ihre Soja-, Fleisch- und Lederlieferketten als Mindeststandard entwaldungsfrei umstellen. Darüber hinaus muss das aktuelle EU-Mercosur-Abkommen gestoppt werden, weil es die negativen Trends weiter befeuern würde.
Die Flammen haben seit Anfang des Jahres rund 3,4 Millionen Hektar verwüstet, womit bereits 23 Prozent des gesamten Feuchtgebietes verbrannt sind. Die Brände begannen dieses Jahr bereits im März und damit einen Monat früher als normalerweise mit Beginn der Trockenheit Ende April. Ausschließlich im Pantanal vorkommende Tier- und Pflanzenarten könnten für immer verschwinden. „Erst mit dem Wiederkehren des Regens im Dezember können wir aufatmen. Wir hängen hier von der Natur ab. Denn die Regierung bekämpft die Feuerherde nicht ausreichend“, erklärt Georg Scattolin vom WWF Österreich.
Aufgrund seiner globalen ökologischen Bedeutung wurden kleine Teile des Pantanal in Brasilien im Jahr 2000 zum Weltnaturerbe erklärt. Denn eine Vielzahl von Tieren und Pflanzenarten ist ausschließlich in dem Feuchtgebiet zwischen Bolivien, Paraguay und Brasilien beheimatet. Das Pantanal zählt zu den artenreichsten Gebieten des Planeten und ist die Heimat von seltenen Arten wie Jaguaren, Tapiren oder Hyazinth-Aras.
Petition #Together4Forests: www.wwf.at/together4forests
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen
Neue Zahlen: Bodenverbrauch weit über „Nachhaltigkeitsziel“ der Politik
Neue ÖROK-Zahlen zeigen Zunahme von Verbauung und Versiegelung genauer als bisher – Bodenverbrauch mehr als doppelt so hoch wie selbst gestecktes „Nachhaltigkeitsziel“ des Bundes – WWF für Bodenschutz-Vertrag
WWF: Geplante Wolfs-Verordnung in der Steiermark ist rechtswidrig
Naturschutzorganisation gibt Stellungnahme zu Entwurf ab: „Geplante Verordnung ignoriert EU-Schutzvorgaben für den Wolf und erlaubt Tötungen, die weder fachlich noch rechtlich gerechtfertigt sind“
WWF trauert um Toni Vorauer
Langjähriger WWF-Mitarbeiter, Tiroler Schutzgebietsbetreuer und Fledermaus-Experte verstorben – Prägende Verdienste für den Natur- und Artenschutz
Neue Umfrage: Große Mehrheit fordert strengere Bodenschutz-Maßnahmen
Repräsentative Studie: Drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich strengere Regeln und verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch – WWF fordert Bund und Länder zum Handeln auf










