Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Premiere von „Was Fische Wollen“ beim Innsbruck Nature Film Festival

Der Film „Was Fische Wollen“ zeigt die Zusammenhänge und Hintergründe für das dramatische Verschwinden der Fische am einst mächtigen und artenreichen Tiroler Inn. Regisseur Christoph Walder dokumentiert die in der Öffentlichkeit bislang wenig bekannten, aber signifikanten Auswirkungen der Wasserkraft auf die Fischwelt und folgt Naturschützern und Fischern in ihrem Bemühen, den Inn wieder zu einem artenreichen und lebenswerten Fluss zu machen. „Könnten Fische schreien, würden Inn- und Zillertal an manchen Tagen erzittern“, sagt Walder, der beim WWF Österreich den Bereich Naturschutz leitet. „Wir erleben derzeit einen beispiellosen Niedergang der Fischwelt im Alpen-Inn. Wird dieser Trend nicht gestoppt, könnten ikonische Fischarten wie die Äsche in Zukunft aus dem Inn verschwinden.“
Herzensprojekt
Drei Jahre lang hat Christoph Walder an seinem Film gearbeitet. Entstanden ist ein von Stimm-Legende Otto Clemens gesprochenes, einfühlsames Fluss-Porträt, das dem Zuschauer die Bedeutung eines intakten Inns vor Augen führt: „Der Inn sorgt für grüne Wiesen und Felder, für Trink- und Grundwasser und ist gleichzeitig Wasserspeicher und Bollwerk gegen die stetig stärker werdenden Auswirkungen der Klimakrise“, erklärt der Regisseur. Im und am Inn leben besondere Tier- und Pflanzenarten, seine Auen und unverbauten Wiesen mildern die Wucht von Hochwässern – und er bietet Erlebnis- und Erholungsräume für Menschen. „Ohne Inn gibt es im Inntal kein Leben wie wir es kennen. Respektieren wir den Inn, schützen wir seine letzten Naturoasen und schaffen wir neue. So rasch wie möglich.“
In den letzten Wochen erhielt der Film bereits Auszeichnungen bei internationalen Filmfestivals in Toronto, Genf und Berlin und wurde für Filmfestspiele in New York und Brüssel ebenso nominiert, wie für das Innsbruck Nature Film Festival.
Große Schäden durch Schwallbelastung von Wasserkraftwerken
Der Film „Was Fische Wollen“ zeigt erstmals in schockierender Deutlichkeit die verheerenden Folgen des Schwellbetriebs von Wasserkraftwerken. Durch den Schwall-Sunk-Betrieb von Wasserkraftwerken steigt und sinkt der Wasserspiegel in den betroffenen Flüssen oft mehrmals täglich sehr schnell und drastisch – teils um bis zu 1,5 Meter. Auf Basis von wissenschaftlichen Untersuchungen an der Drau schätzt der WWF, dass in Österreich jedes Jahr bis zu 200 Millionen Jungfische und Fischlarven der Schwall-Sunk-Belastung zum Opfer fallen. Das millionenfache Tierleid hat katastrophale Folgen – sowohl für die gefährdeten Fischarten wie zum Beispiel die Äsche, als auch für das ganze Ökosystem. Die negativen Folgen könnten durch technische Anpassungen behoben werden. Trotz einer Verpflichtung durch die EU sind jedoch noch kaum entsprechende Schritte gesetzt worden.
Die Premiere von Was Fische Wollen findet heute, am 22. Oktober 2021 um 16:15 Uhr im Innsbrucker Metropolkino statt.
Infos unter naturefestival.eu/portfolio/was-fische-wollen
Trailer zum Film: https://vimeo.com/567821999
Mehr Infos zum Film finden Sie im Anhang und unter: www.ecotone.at/wasfischewollen/index.html
Mehr Infos zum Schwall: https://bit.ly/3mGDegZ
News
Aktuelle Beiträge
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.