Rekordtemperaturen und Plastikverschmutzung prägten den Sommer im Mittelmeer – Zahlreiche Tierarten unter Druck – WWF fordert Ausweitung von Meeresschutzgebieten
Arge-Alp-Konferenz: WWF kritisiert Angriff auf den Artenschutz
Während sich der Bundespräsident bei der UNO für den Schutz der Artenvielfalt einsetzt, will der Salzburger Landeshauptmann Wölfe leichter abschießen lassen – WWF fordert Herdenschutz und mehr Unterstützung für die Almwirtschaft im Alpenraum
Salzburg, 30. September 2020. Die Naturschutzorganisation WWF Österreich kritisiert den Salzburger Landeshauptmann für seinen Angriff auf den Artenschutz bei der Konferenz der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer (Arge-Alp). „Während der Bundespräsident bei den Vereinten Nationen für den stärkeren Schutz der Artenvielfalt wirbt, macht der Salzburger Landeshauptmann Stimmung gegen eine streng geschützte Art. Seine Aussagen sind nicht nur ein völlig verkehrtes Signal, sondern gehen auch inhaltlich in die falsche Richtung“, kritisiert WWF-Experte Christian Pichler. „Wölfe sind ein wichtiger Teil der alpinen Biodiversität und europarechtlich streng geschützt. Wer der Almwirtschaft wirklich helfen will, setzt daher auf vernünftige Herdenschutz-Lösungen", sagt Pichler. "Gerade die Wiederbelebung des Hirtenwesens bringt nicht nur mehr Schutz, sondern kann auch der Almwirtschaft neues Leben einhauchen. Hirtinnen und Hirten können Herden gezielt lenken, was in der Beweidung große Vorteile für die Artenvielfalt und den Erosionsschutz bietet. Zugleich werden Nutztierverluste durch Abstürze, Krankheiten oder Blitzschläge reduziert. Mit Österreich vergleichbare Länder wie die Schweiz zeigen seit Jahren vor, wie es geht“, erklärt Pichler.
Auf der Suche nach neuen Territorien wandern Wölfe viele Kilometer, deshalb werden immer wieder Tiere aus umliegenden Ländern durch Österreich streifen. Werden sie rechtzeitig durch fachgerechten Herdenschutz abgeschreckt, meiden sie Weidetiere und konzentrieren sich auf ihre ökologische Rolle als eine Art „Gesundheitspolizei“ des Waldes. „Wölfe halten den Wildbestand und damit den Wald gesund, indem sie vor allem kranke und schwache Tiere selektieren. Zusätzlich profitieren andere Schlüsselarten von den hinterlassenen Nahrungsresten“, erklärt WWF-Biologe Pichler.
Der WWF Österreich fordert eine ausgewogene Beratung und bessere Förderung für die betroffene Landwirtschaft: „Herdenschutz ist kein Selbstläufer, sondern muss an die jeweilige Lage angepasst werden, was gerade im alpinen Gelände eine gute Vorbereitung und professionelle Unterstützung erfordert“, bekräftigt Christian Pichler.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Seltene Engelhaie in Kroatien entdeckt: WWF fordert neues Meeresschutzgebiet
Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer – WWF fordert Meeresschutzgebiet, um die Tiere vor Fischerei und Verschmutzung zu schützen
„Platzertal bleibt“: Breite Allianz fordert Erhalt des Tiroler Alpenjuwels
Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen