© Gerhard Egger
Schwarze Sulm: Bedrohtes Flussjuwel erhalten
Unverkäuflich. Unbezahlbar.
Sie ist eine der letzten ungezähmten Flüsse ihrer Art – noch. Denn zwei Kraftwerksprojekte bedrohten dieses Naturjuwel mit seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Ein Kraftwerk wurde gestoppt, an einem weiteren wird jedoch noch festgehalten. Deshalb braucht die Schwarze Sulm unsere Stimme für die Natur stärker denn je!
Der jahrelange Widerstand zeigt Wirkung
Im Juli 2023 konnte der WWF gemeinsam mit anderen NGOs und lokalen Bürgerinitiativen endlich aufatmen. Ein Kraftwerksprojekt ist vom Tisch. Der Bundesverwaltungsgerichtshof hat der Ableitung der Schwarzen Sulm für den geplanten Stausee Koralpe endgültig eine klare Absage erteilt. Damit ist ein Etappensieg erreicht – doch der Einsatz für die Schwarze Sulm geht weiter. Denn ein Kleinkraftwerk gefährdet nach wie vor dieses Naturjuwel.
Protest für den Erhalt des Naturjuwels geht weiter
Seit mehr als zwei Jahrzehnten setzt sich der WWF gemeinsam mit einer breiten Allianz für den Schutz der unter Natura-2000 stehenden Schwarzen Sulm ein. Denn die Schwarze Sulm zählt nicht nur zu den letzten 14 % ökologisch intakter Flüsse – das geplante Kleinkraftwerk liegt zudem mitten im Schutzgebiet. Die Allianz ist sich einig: Die enorme Naturzerstörung steht in keinem Verhältnis zu der geringen Stromausbeute.
Download
Ein Flussjuwel mit vielen Gesichtern
Die Schwarze Sulm entspringt auf der steirischen Seite der Koralpe in rund 1.700 m Seehöhe. Ihr etwa 17 km langer Oberlauf gehört zu den längsten und unberührtesten Fließstrecken Österreichs. Unzählige Wasserfälle, Kaskaden und Pools sorgen für ein beeindruckendes Naturschauspiel. Eine Vielzahl an Biotopen säumen die Schluchtstrecken und bieten einer reichhaltigen Pflanzen- und Tierwelt ein Refugium. Einige Arten kommen weltweit nur hier und im näheren Umfeld der Koralpe vor. Nicht umsonst wurden die Schwarze und die Weißen Sulm zum Natura 2000-Gebiet erklärt.
EU-rechtlich geschützte Arten zeigen intakte Flusslandschaften an
Der Fischotter und der Steinkrebs sind zwei Arten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Während der Fischotter als anpassungsfähig gilt, reagiert der Steinkrebs äußerst sensibel auf Veränderungen in seinem Lebensraum. Beide Arten sind unersetzlich für ein intaktes Flusssystem und gleichzeitig auch auf dieses angewiesen. Der Fischotter übernimmt die Rolle der „Gesundheitspolizei“ im Gewässer, während der Steinkrebs als wertvoller Indikator für den ökologischen Zustand dient.
Natura 2000, Naturdenkmal und Flussheiligtum: Hoher Schutzstatus, dennoch bedroht
Wegen ihrer Besonderheiten wurde die Schwarze Sulm als Natura 2000–Gebiet ausgewiesen. Zusätzlich sind zwei Abschnitte der Schwarzen Sulm – einer kurz nach der Einmündung des Seebachs und ein weiterer etwa 7,5 km flussabwärts – als Naturdenkmäler geschützt. Diese Gebiete unterliegen strengen Schutzvorschriften, um die Artenvielfalt und Einzigartigkeit zu bewahren und für kommende Generationen zu sichern.
Ebenso wurde die Schwarze Sulm 1998 vom Umweltministerium und dem WWF als nationales Flussheiligtum anerkannt. Gemeinsam haben sie sich dazu verpflichtet, sich für den Schutz und Erhalt dieses einzigartigen Flusses einzusetzen.
Österreichs Flüsse unter Druck
In Österreich gibt es bereits mehr als 5.200 Wasserkraftwerke. Nur noch 14 % unserer Flüsse sind in einem naturnahen Zustand. Selbst wenn wir diese letzten wertvollen Gewässer der Stromerzeugung opfern würden, kämen wir der Energiewende damit nicht näher. Doch wären diese einzigartigen Naturlandschaften für immer zerstört.
Setzen wir uns gemeinsam für dieses Naturjuwel ein und helfen Sie mit, Österreichs Natur und Artenvielfalt zu bewahren. Wenn Sie sich auch direkt vor Ort für den Erhalt der Schwarzen Sulm einsetzen möchten, besuchen Sie die Website der lokalen Bürgerinitiative.
Download
Zahlen & Fakten zur Schwarzen Sulm
- Strecke: 16,8 Kilometer
- Seehöhe: 1.440 bis 440 Meter
Flora & Fauna
Fauna
Wasseramsel, Gebirgsstelze, Bachforelle, Koppe, Fischotter, Steinkrebs
Flora
Schwarzerle, Dreiblättriger Zahnwurz
Links
- Übersichtsseite zum Thema Flüsse
- www.fluessevollerleben.at – Aktuelle Informationen zum Kampf um Österreichs Flüsse und ihre Natur
- www.koralmschutz-jetzt.at – Bürgerinitiative für den Erhalt der Sulm
Wertvolle Flüsse dürfen nicht länger den Interessen privater Investoren geopfert werden. Eine intakte Natur ist unsere stärkste Verbündete im Kampf gegen die Klima- und Biodiversitätskrise.
Lies hier mehr
Schützen Sie Österreichs Natur
mit einer
Österreich-Patenschaft!
Gemeinsam können wir Österreichs artenreichste Lebensräume und ihre Bewohner schützen. Ihre Patenschaft macht den Unterschied.
Aktuelles zu Flüssen
Das bedrohte Naturjuwel
Die Auenlandschaft am Donau-Südufer zwischen Haslau und Regelsbrunn ist ein besonders wertvoller Teil des Nationalpark Donau-Auen. Ein EU-gefördertes Renaturierungsprojekt soll es für künftige Generationen bewahren. Die Planungsarbeiten befinden sich kurz vor dem Abschluss.
Bisher größter Uferrückbau fertiggestellt: March bekommt ein Stück Natur zurück
viadonau schuf längstes unverbautes Ufer im Grenzabschnitt der March – WWF Österreich für weitere Renaturierungsmaßnahmen
Protestaktion „Stopp Ausbau Kraftwerk Kaunertal“: TIWAG muss naturzerstörerisches Projekt beenden
Naturschutzorganisationen fordern Bekenntnis zu naturverträglicher Energiewende – Verbauung der Alpen durch naturzerstörerische Projekte muss der Vergangenheit angehören
Uferrückbau gestartet – March wird wieder natürlicher
viadonau schafft längstes unverbautes Ufer am Grenzabschnitt der March – Bauarbeiten laufen bis Mitte Jänner 2022
Österreichs Gewässer in der Krise: WWF fordert Sanierungsoffensive
Neuer Gewässerbewirtschaftungsplan im Finale: Naturschutzorganisation fordert sieben Verbesserungen, darunter Schwall-Sanierung, Entfernung von Barrieren und Renaturierungsoffensive – WWF warnt vor Verfehlen der EU-Ziele
Mängel bei Naturschutz: EU bereitet neues Verfahren gegen Österreich vor
Kommission sieht mögliche Verstöße gegen FFH-Richtlinie – Mangelnder Naturschutz in mehreren Bundesländern als Auslöser – WWF fordert Naturschutzoffensive in allen Bundesländern
Tiroler Natur- und Umweltverbände fordern Neustart für den Naturschutz
BirdLife Österreich, Alpenverein, Naturfreunde, Naturschutzbund und WWF Österreich kritisieren den Stillstand in Sachen Naturschutz und die markanten Fehlentwicklungen im Bundesland Tirol.
Neue Studie: Schwallbetrieb der Wasserkraft verstößt gegen Tierschutzgesetz
Schwall-Sunk-Belastung für massenhaftes Sterben von Jungfischen verantwortlich – Laut Rechtsgutachten Verstoß gegen Tötungsverbot – WWF und Fischereiverband fordern Ende des Tierleids
Premiere von „Was Fische Wollen“ beim Innsbruck Nature Film Festival
INFF zeigt mehrfach preisgekrönten Film erstmals in Österreich – verheerende Auswirkung der Schwall-Belastung auf Fischbestände als zentrales Thema
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
WWF-Erfolg: Ein neuer Seitenarm für die Drau
Wir haben an der kroatischen Drau einen neuen Seitenarm geschaffen! Durch ihn kann der Fluss wieder dynamischer fließen – und geschützte Arten können einen neuen Lebensraum finden.
Schulterschluss gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal: Umweltschutzorganisationen appellieren mit Mitmach-Aktion an Tirols Landeshauptmann
WWF und GLOBAL 2000 starten E-Mail-Aktion mit öffentlichem Protest im Kühtai: Naturverträgliche Energiewende gefordert – LH Mattle muss Ausbau Kraftwerk Kaunertal stoppen und einzigartiges Platzertal retten



















