Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert “fahrlässige Blockade” der Bundesländer
![EU Flagge am Hintergrund des Europa Parlaments (c) Adobestock Grecaud Paul EU Flagge am Hintergrund des Europa Parlaments](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2024/03/wwf-at_europa_flagge_beim_europa_parlament_1200x800_c_AdobeStock_Grecaud_Paul.jpg)
Anlässlich der aktuellen Aussagen zum geplanten EU-Renaturierungsgesetz in der APA kritisiert die Umweltschutzorganisation WWF die “fahrlässige Blockade” der österreichischen Bundesländer. “Das Gesetz wäre ein riesiger Fortschritt und genau die richtige Antwort auf die Klima- und Biodiversitätskrise. Dennoch sabotieren die Landeshauptleute derzeit eine Weichenstellung für ganz Europa – aus kleinkarierten, populistischen und inhaltlich längst geklärten Gründen”, sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons. Der WWF fordert daher die Bundesländer auf, den aktuellen Appell der Wissenschaft ernst zu nehmen und ihre Position faktenbasiert zu überdenken. Denn bisher verbreiten einige Landeshauptleute immer noch Falschnachrichten über eine nirgends geplante “Stilllegung von Ackerflächen”. “Die größte Gefahr für die Ernährungssicherheit in Österreich sind die Bundesländer, weil sie viel zu wenig gegen den hohen Bodenverbrauch tun. Das ist die bittere Realität”, kritisiert Hanna Simons.
Genauso fragwürdig ist der Länder-Verweis auf die offene Finanzierung der Maßnahmen. “Die Kosten des Nicht-Handelns sind deutlich höher. Zudem sieht das EU-Gesetz einen Pfad zu zusätzlichen europäischen Geldern vor, indem die Mitgliedsländer den konkreten Bedarf für ihre Maßnahmen erheben. Österreich könnte also mit einem guten Plan sehr viel Geld aus Brüssel abrufen”, argumentiert Hanna Simons vom WWF. “Intakte Ökosysteme sind unsere wichtigsten Verbündeten gegen eine Vielzahl von Krisen. Wer daher beim Naturschutz spart, sägt am eigenen Ast”, sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons.
Der Handlungsbedarf ist groß: Funktionierende Ökosysteme sind die Grundlage für jede Art der Bewirtschaftung, aber europaweit steht die Natur aufgrund der anhaltenden Ausbeutung und Übernutzung massiv unter Druck: In Österreich sind mehr als 80 Prozent der europarechtlich geschützten Lebensräume in keinem günstigen Erhaltungszustand. Mehr als die Hälfte der Fließgewässer verfehlt die EU-Kriterien für einen guten ökologischen Zustand. Auch der Großteil der Moore ist in einem bedenklichen Zustand. Dazu kommt ein hoher Bodenverbrauch, was den Druck auf zahlreiche Ökosysteme und ihre Leistungen für die Gesellschaft noch weiter erhöht.
Der aktuelle Appell der Wissenschaft mit über 170 Unterzeichnenden ist auf der WWF-Website abrufbar.
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