Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Frühlingsbote: Erster Weißstorch im WWF-Auenreservat Marchegg gelandet
![Weissstorch im Flug Marchegg (c) Stelzhammer/WWF](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2022/03/Weissstorch-im-Flug_Marchegg-c-WWF_Stelzhammer.jpg)
Ende letzter Woche wurde der erste Weißstorch der Saison in den niederösterreichischen Marchauen gesichtet. Einige Tage früher als im Vorjahr und zwei Woche früher als üblicherweise. „In den nächsten Wochen werden weitere Störche eintreffen und ihre Nester in den alten Eichen des WWF-Reservats, am Schloss und in der Umgebung einem Frühjahrputz unterziehen. Üblicherweise beginnt dann im April die Brutsaison“, erzählt Jurrien Westerhof vom WWF Österreich. Die Naturschutzorganisation zieht eine gemischte Bilanz des vergangenen Jahres: 2021 war zwar für die Störche in Marchegg ein relativ gutes Jahr. 39 Paare brüteten, 37 erfolgreich. Insgesamt flogen 95 Jungvögel aus. Mit im Schnitt 2,44 flüggen Jungvögeln pro Brutpaar liegt man damit im oberen Bereich der vergangenen Jahrzehnte. Im gesamten March-Thaya-Raum geht die Zahl der Brutpaare jedoch zurück.
„Die Bedeutung der Marchegger Störche wird für den Gesamtbestand im Osten Niederösterreichs immer größer“, berichtet Westerhof. Denn im oberen March-Thaya-Raum brüteten nur noch 6 Paare, während am Höhepunkt im Jahr 1996 alleine zwischen Bernhardsthal und Angern 35 Paare brüteten. Die Ursache für diesen Rückgang liegt womöglich im Ausbleiben der früher üblichen Frühlingshochwässer. Als Folge des Klimawandels fällt im March-Einzugsgebiet immer weniger Schnee. Dadurch bleibt die Frühlings-Schneeschmelze aus. Frühlingshochwässer werden weniger, das gesamte Auen-Ökosystem verändert sich und verliert als Storch-Habitat allmählich an Attraktivität.
Im geschützten WWF-Auenreservat und in der Stadt Marchegg hält sich die Storchenkolonie gut, weil Meister Adebar sehr günstige Lebensbedingungen vorfindet: „In den Auwiesen und Tümpeln gibt es ein großes Nahrungsangebot – auch aufgrund der Beweidung durch halbwilde Konikpferde. Sie halten die Vegetation abwechslungsreich und schaffen gute Voraussetzungen für Großinsekten wie Heuschrecken oder Käfer. Das erleichtert Störchen die Nahrungssuche und führt zu einem relativ hohen Bruterfolg “, sagt Jurrien Westerhof. Um den Storchenbestand im gesamten March-Thaya-Raum zu stützen, braucht es effektive Maßnahmen zur Restaurierung der Flusslandschaft. „Die Auen brauchen wieder mehr Wasser, damit sie auch außerhalb von Marchegg als Storch-Lebensraum erhalten bleiben“, appelliert Westerhof.
Hintergrund
In Österreich liegen die größten Brutbestände des Weißstorchs im Burgenland und im Osten Niederösterreichs entlang von Donau, March und Thaya. „Während zum Beispiel in Rust die Storchennester auf Hausdächern zum Ortsbild gehören, brüten die Störche in Marchegg großteils in alten Eichen. Das macht diese Kolonie einzigartig in Europa“, sagt Jurrien Westerhof vom WWF. Außerdem brüten viele Störche am Dach des Schloss Marchegg und auf weiteren Gebäuden in der direkten Umgebung.
Die Nester werden jahrzehntelang bewohnt, gepflegt und ausgebaut. Derzeit könnten bis zu 50 Storchenhorste in den Auen des WWF-Schutzgebietes und in Marchegg genutzt werden. Ende August ziehen die Marchegger Störche im Regelfall über den östlichen Mittelmeerraum wieder nach Afrika
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