Tiwag bestätigt, dass Bildung von Gletscherseen bisher “kein Thema” war – Risiko für Flutwelle wird ignoriert – WWF: “Mattle muss die Reißleine ziehen”
Mehr Transparenz gegen Billig-Fleisch:WWF fordert umfassende Kennzeichnung von Lebensmitteln
Umweltschutzorganisation für transparente Lebensmittel-Kennzeichnung nach Herkunft und Tierwohl in Handel und Gastronomie – Blockaden müssen aufhören

Wien, am 14. Jänner 2021. Anlässlich des aktuellen Regierungsstreits fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich eine umfassende Kennzeichnung der Herkunft von Lebensmitteln im Handel und in der Gastronomie. Zusätzlich muss es dabei um Tierwohl-Standards und Produktionsbedingungen gehen, wofür es auf der nationalen und europäischen Ebene Verbesserungen braucht. Zugleich fordert der WWF die Wirtschaftskammer und die Lebensmittelindustrie auf, ihre Blockaden gegen mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu beenden. „Die Menschen müssen wissen, was auf ihren Teller kommt. Eine klare Kennzeichnung könnte auch das Billigfleisch zurückdrängen, unter dem das Klima, die Tiere und die heimische Landwirtschaft leiden“, sagt Ernährungsexpertin Hannah-Heidi Schindler vom WWF Österreich.
Zum Beispiel wird in Europa fast jedes dritte Kalb in den Niederlanden gemästet und geschlachtet und findet später seinen Weg als Schnitzel in heimische Restaurants, ohne dass dies transparent wird. „Europa und damit Österreich sind mitverantwortlich für die zerstörerischen Bedingungen, unter denen Tiere gehalten und Futtermittel auf Kosten der Regenwälder angebaut werden. Das Mindeste ist, das transparent zu machen“, fordert Hannah-Heidi Schindler.
Insbesondere bei verarbeiteten und verpackten Lebensmitteln mit der Primärzutat Fleisch, Milch und Eier bleiben wesentliche Inhalte im Dunkeln. Die im Vorjahr aufgrund einer EU-Richtlinie in Kraft getretenen kleinen Fortschritte reichen noch lange nicht aus. „Die Bundesregierung muss den nationalen Spielraum voll ausschöpfen und zusätzlich auf der europäischen Ebene Verbesserungen einbringen“, appelliert Hannah-Heidi Schindler. „Die Konsument*innen haben ein Recht darauf zu wissen, woher ihre Lebensmittel kommen, ob sie umweltfreundlich produziert wurden und wie es den Menschen und Tieren geht, die an der Produktion beteiligt sind – und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“
Der WWF Österreich unterstützt in diesem Zusammenhang die Anliegen des Tierschutz-Volksbegehrens, das ab 18. Jänner zur Unterschrift aufliegt. Demnach sollen alle tierischen Lebensmittel in Einzelhandel, Gastronomie und öffentlichen Küchen nach Herkunft und Tierwohl gekennzeichnet werden.
Rückfragehinweis:
Mag. Volker Hollenstein
Leitung Politik und Kommunikation WWF Österreich
volker.hollenstein@wwf.at
+43 664 501 31 58
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert geplante Abschwächung als “kontraproduktiv und gefährlich”
Nach Berner Konvention auch Absenkung des Wolf-Schutzstatus in EU-FFH-Richtlinie angekündigt – WWF befürchtet dramatische Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF-Erfolg: Künstliche Intelligenz spürt Geisternetze auf
Dank künstlicher Intelligenz und einer neuen Plattform können herrenlose Fischernetze jetzt schneller aufgespürt und geborgen werden. Ein wichtiger Erfolg für den Schutz unserer Meere und seiner Bewohner!
WWF-Erfolg: Bienen als natürliche Elefantenwächter in Afrika
Konflikte zwischen Menschen und Elefanten sind in einigen Regionen Afrikas eine Herausforderung – doch eine innovative Lösung in Simbabwe und Tansania zeigt Erfolg. Die ungewöhnlichen Helfer sind zwar winzig, aber sehr effektiv: Bienen.
Frühlingsbote: Erster Weißstorch des Jahres in Marchegg gelandet
Störche kehren aus Winterquartier zurück – 2024 war ein sehr gutes Jahr für den Bestand – WWF-Auenreservat bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen
Weltnaturkonferenz: WWF sieht Schritte in die richtige Richtung
Staatengemeinschaft beschloss Regelung zur Finanzierung des Weltnaturabkommens – WWF spricht von “notwendigen Maßnahmen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen”
Regierungsprogramm: WWF fehlen große Würfe
Umweltschutzorganisation: Arbeitsprogramm der Dreier-Koalition enthält positive Ansätze, aber auch viele Schwächen, Lücken und Widersprüche – Große Würfe und Prioritäten fehlen
Omnibus-Verordnung: WWF kritisiert Angriff auf EU-Green Deal
Umweltschutzorganisation warnt vor schwerem Rückschlag für EU-Umweltziele – Unternehmen brauchen klare Richtlinien statt Zickzackkurs
Weltnaturkonferenz: WWF fordert rasche Einigung bei Finanzierungsfrage
Weltnaturkonfernz COP16 wird in Rom fortgesetzt – Finanzierungsfrage als Knackpunkt – Weltweiter Biodiversitätsverlust bedroht unsere Lebensgrundlagen