Kriterium „Antibiotika“
Im WWF Fleischratgeber
Antibiotika als Bewertungskriterium für Lebensmittel im WWF Fleischratgeber
Der Fleischratgeber bewertet, wie verantwortungsvoll Antibiotika eingesetzt werden und wie ihr Einsatz kontrolliert wird. Der Fleischratgeber beurteilt nicht die Menge der eingesetzten Antibiotika, oder die Antibiotikarückstände in Fleischprodukten.
Antibiotika sind Medikamente, die zur Behandlung bakterieller Erkrankungen bei Menschen und Tieren eingesetzt werden. Besonders in der konventionellen Fleischproduktion sind Antibiotika notwendig, um viele Tiere auf engstem Raum möglichst gesund zu halten. Weltweit werden 73% der verkauften Antibiotika für Tiere genutzt und nicht für erkrankte Menschen.
Doch Bakterien können sich anpassen und Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln. Als Folge verlieren die Medikamente allmählich ihre Wirkung. Dies ist nicht nur für die tierische, sondern auch für die menschliche Gesundheit eine große Herausforderung, denn resistente Bakterien lassen sich nur mehr schwer behandeln und können zu lebensbedrohlichen Situationen führen.
So bewertet der Fleischratgeber den Einsatz von Antibiotika:
Grün:
o Kein Antibiotikaeinsatz zur Wachstumsstimulierung
o Antibiotika nur von einem Tierarzt verabreicht
o Detaillierte Aufzeichnungen des Antibiotikaeinsatzes
o Bei wiederkehrendem Einsatz von Antibiotika wird eine Untersuchung eines Tierarztes eingeleitet und korrigierende Maßnahmen umgesetzt oder Einschränkungen bezüglich der Behandlungshäufigkeit und der Wartezeiten führen zu einer Verringerung des Antibiotikaeinsatzes.
Gelb:
o Kein Antibiotikaeinsatz zur Wachstumsstimulierung
o Antibiotika werden nur von einem Tierarzt verabreicht
o Detaillierte Aufzeichnungen des Antibiotikaeinsatzes
Rot:
o Alles andere

WWF Fleischratgeber
Zur Methodik des WWF Fleischratgebers
Die Methodik des Ratgebers basiert auf den Publikationen von E. Röös, insbesondere der Veröffentlichung „Röös E, Ekelund L, Tjärnemo, H (2013): Communicating the Environmental Impact of Meat Production: Challenges in the Development of a Swedish Meat Guide. Journal of Cleaner Production.“
Die Analyse der österreichischen Produkte führte das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) durch.