Kriterium „Artenvielfalt“

Im WWF Food Guide

Artenvielfalt als Bewertungskriterium für Lebensmittel im WWF Food Guide

Die Artenvielfalt ist durch bestimmte Produktionsformen, Flächenverbrauch, Haltung der Tiere und deren Fütterung beeinträchtigt oder bedroht und wird entsprechend danach bewertet.

Global betrachtet werden 70% der gesamten landwirtschaftlichen Fläche der Erde beansprucht, um tierische Produkte herzustellen – Tendenz steigend. Folgende Bereiche haben enormen Einfluss auf die Artenvielfalt, sodass sie in den WWF Food Guide einfließen:

1. Flächenverbrauch

Je mehr tierische Lebensmittel konsumiert werden, desto mehr landwirtschaftliche Fläche wird für den Anbau von Futtermittel verbraucht. Bereits 80% der Regenwaldabholzung steht in Zusammenhang mit unserem aktuellen Ernährungssystem. So müssen wertvolle Regenwälder und Naturlandschaften für den Anbau von Futtermitteln und intensive Tierhaltung weichen.

2. Soja als Futtermittel

Soja spielt in der Tierfütterung eine wichtige Rolle, es wird fast überall eingesetzt. Dabei stammt es häufig aus Ländern wie Brasilien, Argentinien und Paraguay. Dort gehen durch die rücksichtslose Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen für den Sojaanbau jährlich riesige Gebiete an wertvollen Regenwäldern oder waldreichen Savannen, die Heimat für viele seltene Tier- und Pflanzenarten sind, für immer verloren.

3. Haltungsbedingungen

Bei Weidehaltung schaffen Nutztiere durch ihr Fressverhalten und ihre Bewegung wertvolle Lebensräume für andere Tiere und Pflanzen und erhalten damit die Artenvielfalt.

 

So bewertet der WWF Food Guide die Auswirkung der Lebensmittelproduktion auf die Artenvielfalt:

 

Grün: Die Produktion beeinflusst die Biodiversität positiv durch Weidehaltung oder der Landverbrauch liegt unter 5m²/kg Produkt. Es wird ausschließlich zertifiziertes Soja (RTRS, Proterra, Donausoja, biologische Standards) und GVO-freies Futter eingesetzt.

 

Gelb: Zertifiziertes oder gentechnikfreies Soja wird als Futtermittel verwendet, oder die Produktion erfolgt nach biologischen Standards

 

Rot: Unzertifiziertes Soja und gentechnisch verändertes Soja wird als Futtermittel verwendet.

WWF Food Guide

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Zur Methodik des WWF Food Guide

Die Methodik des Ratgebers basiert auf den Publikationen von E. Röös, insbesondere der Veröffentlichung „Röös E, Ekelund L, Tjärnemo, H (2013): Communicating the Environmental Impact of Meat Production: Challenges in the Development of a Swedish Meat Guide. Journal of Cleaner Production.“

Die Analyse der österreichischen Produkte führte das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) durch.

Die im WWF Food Guide bewerteten Lebensmittel, wurden mit folgenden sechs Kriterien begutachtet:

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