WWF erkämpft Akteneinsicht in Landes-Gutachten und belegt unvollständige Tiwag-Unterlagen – Sachverständige sehen offene Gefahren – WWF fordert Stopp des UVP-Verfahrens
Nationalfeiertag: WWF fordert Unterschutzstellung der Tiroler Flussheiligtümer
“Mit der Natur. Mit den Menschen. Nicht gegen sie.” Unter diesem Titel übermitteln dutzende Expert:innen und Teilnehmer:innen der Kaunertal-Konferenz am heutigen Nationalfeiertag einen offenen Brief an Landeshauptmann Anton Mattle und die beiden zuständigen Landesräte Josef Geisler und René Zumtobel. Sie fordern darin die Unterschutzstellung der Tiroler Flussheiligtümer Venter und Gurgler Ache mitsamt des Platzertals, das durch den geplanten Ausbau des Kraftwerks Kaunertal massiv davon bedroht ist, zerstört zu werden. “Dieser bedeutende Naturraum darf nicht aus Profitgründen geopfert werden”, fordern die Unterzeichner:innen von der Tiroler Landesregierung und verweisen auf die katastrophalen Folgen für Mensch und Natur.
Zunehmende Dürren, Hitzerekorde, Überschwemmungen und Bergstürze zeigen uns, dass die Natur an ihren Grenzen angelangt ist. Zum Schutz vor Naturgefahren sowie zur Sicherung von Wasserressourcen und unseres gemeinsamen Lebensraumes hat die Bewahrung von unberührten Naturräumen oberste Priorität. Hoch oben in den Ötztaler Alpen finden zahlreiche Natur- und Pflanzenarten noch einen intakten Rückzugsort, der durch die Kraftwerkspläne gefährdet ist. Daher fordern die Unterzeichner:innen des offenen Briefes von Landeshauptmann Anton Mattle, Energielandesrat Josef Geisler und Umweltlandesrat René Zumtobel die Prüfung von Alternativstandorten für das geplante Pumpspeicherkraftwerk und eine naturverträgliche Energiewende mit Fokus auf Energiesparen und Photovoltaikausbau.
Auf der „Natur statt Profit“-Konferenz am 13. Oktober in Innsbruck mit rund 150 Teilnehmer:innen zeigten zahlreiche Fachleute die große Bedeutung intakter Fließgewässer in den Alpen und präsentierten bessere, rasch verfügbare und naturverträgliche Alternativen zum Mega-Ausbau des Kraftwerks Kaunertal. Daher ist die Umsetzung eines konkreten Energiespar-Programms und einer Photovoltaik-Offensive, anstelle des fahrlässigen Kaunertal-Projekts, für eine naturverträgliche Energiewende in Tirol dringend nötig.
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