Neue ökosoziale Steuerreform, Reduktion des Energieverbrauchs und Klimaschutzgesetz als Kernpunkte – “Mehr Klimaschutz unverzichtbar für zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort”, sagt Ökonomin Sigrid Stagl
Neuer Interpol-Report zeigt: Plastikmüll-Mafia im Aufwind
Illegaler Handel mit Plastikmüll nimmt weltweit stark zu und befeuert kriminelle Strukturen - WWF fordert schärfere Kontrollen und massive Reduktion von Plastikmüll in europäischen Herkunftsländern
Wien, am 27. August 2020. Seit China im Jahr 2018 seine Grenzen für Plastikmüll geschlossen hat, nimmt sowohl der illegale Handel als auch die illegale Abfallbeseitigung mit Plastikmüll weltweit stark zu. Diesen fatalen Domino-Effekt zeigt ein neuer Report der Polizeiorganisation Interpol, die dafür unter anderem zahlreiche Daten von Strafverfolgungsbehörden ausgewertet hat. „Statt nach China wird jetzt vor allem nach Südostasien exportiert und überfordert dort das lokale Müllmanagement. In vielen Ländern hat sich daher eine regelrechte Müll-Mafia gebildet. Der Plastikmüll wird entweder illegal verbrannt, in der Natur entsorgt oder ohne ausreichende Gesundheitsstandards recycelt“, kritisiert Elisa Gramlich von der Umweltschutzorganisation WWF Österreich. In Vietnam werden laut Interpol-Bericht 88 Prozent des Mülls nicht fachgerecht entsorgt. In Indien (87 Prozent) und Indonesien (83 Prozent) liegt dieser Anteil ebenfalls dramatisch hoch.
Auch der bei uns in Europa anfallende Plastikmüll befeuert die illegalen Machenschaften in Südostasien. „Die Folgen der Plastikverschmutzung gefährden Mensch und Natur. Daher muss Europa deutlich weniger Plastikmüll produzieren und diesen besser recyceln. Zusätzlich braucht es schärfere Kontrollen und einen europaweiten Exportstopp für verunreinigten Plastikmüll“, fordert WWF-Expertin Gramlich. Darüber hinaus brauchen Länder, die von Plastikmüll geflutet werden, mehr Unterstützung beim Müllmanagement, zum Beispiel durch ein internationales Abkommen gegen den Plastikmülleintrag in die Meere, wie vom WWF seit Jahren gefordert.
Fische, Wale, Vögel, Meeresschildkröten und viele mehr verletzen sich oder sterben qualvoll aufgrund von Plastikmüll. Daher braucht es eine globale, rechtlich bindende UN-Konvention, mit der sich jedes Land verpflichtet die Plastikkrise bis 2030 zu beenden. Die WWF-Petition „Stoppen wir die Plastikflut“ kann online unter dem folgenden Link unterzeichnet werden: https://www.wwf.at/de/plastikflut-petition/
Rückfragehinweis:
WWF Österreich
Mag. Volker Hollenstein
Leitung Politik und Kommunikation
volker.hollenstein@wwf.at
+43 664 501 31 58
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Weltnaturkonferenz: WWF ortet großen Nachholbedarf bei österreichischer Biodiversitätsstrategie
Start der COP16 in Kolumbien – Österreich läuft Gefahr, Ziele des Weltnaturabkommens zu verfehlen – WWF fordert nationalen Aktionsplan zum Schutz der biologischen Vielfalt
Good News: Rekord der Meeresschildkröten auf Zakynthos
Am Strand Sekania auf der griechischen Insel Zakynthos wurde heuer eine Rekordzahl an Nestern der Meeresschildkröte Caretta caretta gefunden. Außerdem überlebten besonders viele Jungtiere.
Grenzenlos verbunden: INN Dialog diskutiert über Zukunft des Inns
Internationaler Austausch zu Schutz und Wiederherstellung der Natur am Inn – Reges Interesse und über 100 Teilnehmende bei Fachvorträgen und Exkursionen
WWF Living Planet Report zeigt dramatischen Rückgang von Wildtierbeständen weltweit
Wildtierbestände seit 1970 um fast drei Viertel geschrumpft – Naturzerstörung als Ursache – WWF fordert globale Naturschutz-Offensive
Good News: Luchsin Luna in den Wäldern bei Tarvis freigelassen
Großes Abenteuer für Luchsin Luna: Sie wurde im Rahmen des „ULyCA“-Projektes in den Wäldern bei Tarvis nahe der österreichischen Grenze freigelassen. Besonders einer wartet schon sehnsüchtig auf sie: Luchsmännchen Flori.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Angriff auf den Artenschutz
Naturschutzorganisation zur EU-Abstimmung über die geplante Abschwächung des Schutzniveaus für den Wolf
WWF-Erfolg: Tiger kehren nach Kasachstan zurück
Zwei Großkatzen, eine Mission: In Kasachstan sollen zwei sibirische Tiger dafür sorgen, dass es schon bald wieder freilebende Tiger im Land gibt. Die Umsiedlung war bereits erfolgreich – ein Meilenstein im Artenschutz!
Meilenstein im Artenschutz: Tiger kehren nach 70 Jahren nach Kasachstan zurück
Umsiedlung von Tigern aus Gefangenschaft sorgt für Hoffnung auf wildlebende Nachkommen – WWF bestärkt im Einsatz zum Schutz der Großkatzen