Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
Neuer WWF-Bericht zu Lebensmittelabfällen: “Komplexe Lieferketten sind Achillesferse”
Tag der Lebensmittelrettung: Bis 2. Mai landen rechnerisch alle Lebensmittel im Müll. 30 Prozent mehr Abfälle in der Bio-Tonne durch Pandemie. Nationaler Aktionsplan gefordert

Anlässlich des Tags der Lebensmittelrettung am 2. Mai macht die Umweltschutzorganisation WWF Österreich auf die Verschwendung wertvoller Nahrungsmittel während der Corona-Pandemie aufmerksam. Laut einem neuen qualitativen WWF-Bericht haben verändertes Konsumverhalten, Lieferengpässe und mangelnde Planbarkeit vermehrt zu Lebensmittelabfällen an Schwachstellen des Versorgungssystems geführt. „Komplexe Lieferketten sind eine gefährliche Achillesferse – wir müssen daher stärker auf regionale Versorgung und umweltschonende Produktion setzen, um krisensicher zu sein. Der Neustart nach der Coronakrise kann nur gelingen, wenn wir ressourcenschonender wirtschaften”, sagt Olivia Herzog, WWF-Programm-Managerin für nachhaltige Ernährung. Der WWF fordert die Halbierung der Lebensmittel-Abfälle bis 2030 und sieht die Ergebnisse des Berichts als deutlichen Arbeitsauftrag an die Bundesregierung und die Lebensmittelbranche: „Wir können es uns nicht leisten, die Natur und das Klima unnötig zu belasten. Die Bundesregierung muss einen nationalen Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung mit verbindlichen Reduktionszielen erarbeiten und ihn gemeinsam mit der Wirtschaft umsetzen.”
Laut der Umweltschutzorganisation gehen in Österreich jährlich rund eine Million Tonnen genießbarer Lebensmittel entlang der Lebensmittel-Lieferkette verloren. Lösungsansätze orten die für den WWF-Bericht befragten Fachleute hauptsächlich bei unflexiblen Bestell- und Lagersystemen, starren Vertriebskanälen und unzureichender Kommunikation zwischen den Sektoren: „Gemüse, das etwa für die Gastronomie bestimmt war, fand während der Pandemie keine Abnehmer*innen. Landwirtschaftlichen Betrieben haben nötige Anlaufstellen gefehlt“, sagt Cornelia Diesenreiter, Geschäftsführerin von Unverschwendet. Eine drastische Reduktion der unnötigen Verluste wertvoller Lebensmittel ist auch im Interesse des Handels, erklärt Herwig Gruber, Geschäftsführer von Kastner: “Der Verderb hat sich 2020 vervierfacht, Gastronomie-Packungen wurden zu Ladenhütern. Eine unserer Lehren aus der Pandemie ist: kleinere Sortimente und mehr Fokus auf österreichische Lieferanten.“

Auch in privaten Haushalten sind im vergangenen Jahr laut Einschätzung der Befragten bis zu 30 Prozent mehr Abfälle in der Biotonne angefallen, die sich aus vermeidbaren Lebensmittelabfällen, Zubereitungsresten und Grünschnitt zusammensetzen.“Essen darf nicht für den Müll sein. Für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem ohne Verschwendung brauchen wir daher eine gemeinsame Kraftanstrengung vom Feld bis zum Teller“, sagt Olivia Herzog vom WWF.
Zum Tag der Lebensmittelrettung
Alle von Jahresbeginn bis zum 2. Mai produzierten Lebensmittel landen rechnerisch im Müll. Da unsere Nahrungsmittelproduktion energieintensiv ist und viel Fläche braucht, geraten Klima und Natur unter Druck, wenn produzierte Lebensmittel nicht gegessen werden. Retten wir Essen, schützen wir Klima, Natur und die Geldbörse.
Der Bericht zum Download: https://bit.ly/3nnWzU6
Rückfragehinweis:
Alexa Lutteri, MA BSc
Pressesprecherin WWF Österreich
+43 676 834 88 240
alexa.lutteri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.
WWF schlägt Alarm: Größte Savanne der Welt bereits zur Hälfte zerstört
Entwaldung im Amazonas nimmt ab – Verlagerung in Cerrado-Savanne für Biodiversität und Klima dramatisch – WWF fordert besseren Schutz wald-ähnlicher Ökosysteme
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Einigung, warnt vor Schlupflöchern
Nature Restoration Law nimmt nächste Hürde – Bundesregierung und EU-Abgeordnete bei finaler Abstimmung im Februar gefordert
WWF: Seltene Aufnahmen geben Hoffnung für die letzten Tiger Malaysias
Neue Fotos von wild lebenden Tigern in Malaysia – WWF bestärkt im Schutz der bedrohten Großkatzen und ihres Lebensraumes
WWF-Analyse: Sanierungswillige bei Banken heiß begehrt
WWF fordert Sonderkonditionen für die Eigenheimsanierung – Öffentliche Förderungen sind so hoch wie nie – Neuer WWF-Ratgeber für die klima- und naturfreundliche Sanierung