Am Samstag, den 25. März von 20:30 bis 21:30 Uhr findet zum 17. Mal die WWF Earth Hour statt! Millionen Haushalte, Gemeinden, internationale Wahrzeichen und Firmen auf der ganzen...
Neuer WWF-Report zeigt enormen Flächenfraß der Bundesländer

Angesichts des bevorstehenden Bodenschutzgipfels von Bund, Ländern und Gemeinden am 20. Oktober weist die Naturschutzorganisation WWF Österreich in einer neuen Analyse auf den besonders hohen Bodenverbrauch der Bundesländer hin und fordert verbindliche Maßnahmen, um den Flächenfraß zu begrenzen. „Mit einem Bodenverbrauch von durchschnittlich 11,5 Hektar pro Tag verbaut Österreich mehr als das Vierfache des Nachhaltigkeitsziels des Bundes. Insgesamt ist in Österreich bereits eine Fläche von knapp 576.900 Hektar produktiver Böden verloren gegangen – was mehr als der doppelten Fläche des Bundeslandes Vorarlberg entspricht. Bodenfressende Mega-Projekte wie die überholte Lobau-Autobahn oder die Erweiterung des Skigebiets Vorderstoder zeigen, dass es nach wie vor kein Umdenken gibt“, kritisiert WWF-Bodenschutzsprecherin Maria Schachinger und fordert einen verbindlichen Bodenschutzvertrag für ganz Österreich sowie ein umfassendes Maßnahmenpaket auf allen Ebenen. „Bundeskanzler Alexander Schallenberg muss daher als ständiger Vorsitzender der Raumordnungskonferenz beim Bodenschutz-Gipfel für eine verbindliche Obergrenze beim Flächenfraß eintreten“, fordert Maria Schachinger.
Die neue WWF-Analyse zeigt, dass alle Bundesländer noch weit von einer nachhaltigen Bodennutzung entfernt sind. Während die Steiermark beim täglichen Bodenverbrauch mit 3,3 Hektar Spitzenreiter ist, liegt das Burgenland bei der pro Kopf versiegelten Fläche mit 510 Quadratmetern an vorderster Stelle. Gleichzeitig haben die kleinsten Bundesländer Wien und Vorarlberg am meisten für Landwirtschaft und Siedlungszwecke nutzbare Flächen verbaut (Vorarlberg 30 Prozent, Wien 79 Prozent). Die hohe Versiegelung zeigt sich auch im Straßennetz, das bundesweit mehr als ein Drittel des gesamten Bodenverbrauchs verursacht und im Burgenland mit 31 Metern pro Kopf am dichtesten ist. „Der Flächenfraß hat massive Folgen für Mensch und Natur. Und obwohl es immer noch tausende Hektar ungenutzten Leerstandes gibt und in vielen Gemeinden die Ortskerne veröden, wird landauf, landab weiter auf der grünen Wiese gebaut“, kritisiert WWF-Expertin Schachinger.
Seit der Jahrtausendwende ist der Bodenverbrauch in Österreich fast dreimal so schnell gewachsen wie die Bevölkerung. „Die Verantwortung für den Bodenschutz darf nicht mehr länger auf die jeweils andere politische Ebene geschoben werden. Daher braucht es auf der politischen Raumordnungskonferenz am 20. Oktober endlich verbindliche Ziele statt Lippenbekenntnisse, die nie umgesetzt werden“, fordert Schachinger. Eine repräsentative market-Umfrage zeigt, dass sich drei Viertel der Bevölkerung einen Bodenschutz-Vertrag mit einer verbindlichen Obergrenze wünschen. Zudem befürworten vier von fünf Menschen in Österreich bei größeren Bauprojekten eine strengere Prüfung der Folgen für das Klima und den Bodenschutz.
Die WWF-Petition „Natur statt Beton – Stoppt die Verbauung Österreichs!“ wurde bereits von mehr als 44.000 Menschen unterstützt und kann hier unterzeichnet werden.
News
Aktuelle Beiträge
WWF zu Weltklima-Bericht: Schluss mit der Vogel-Strauß-Politik beim Klimaschutz
Letzter Teil der umfassenden IPCC-Berichte veröffentlicht – WWF fordert starkes Klimaschutzgesetz und Naturschutz-Programm: „Wir haben alle Mittel, aber die Zeit ist knapp”
Bodenverbrauchs-Tag: Österreichs „Boden-Budget“ für 2023 bereits morgen aufgebraucht
WWF-Aktion vor dem Parlament: Verbindliche Bodenstrategie muss Ende des Beton-Zeitalters einläuten
Tag des Waldes: WWF fordert Anpassung von Forstgesetz an Klimakrise
Klimakrise und Forstwirtschaft setzen Wälder unter Druck – Funktion als CO2-Senke nicht mehr sicher – Landwirtschaftsminister in der Pflicht
Renaturieren statt Betonieren:
Straßenaktion zur Earth Hour am 25. März 2023
Es braucht ein Time Out, um die Dringlichkeit von Natur- und Klimaschutz zu unterstreichen. Nehmen wir uns bewusst 60 Minuten unserer Zeit, in denen wir die Natur wieder zurückholen, uns politisch engagieren, eine Petition unterschreiben oder uns mit anderen Menschen über Natur- und Klimaschutz unterhalten.
Mit der gemeinsamen Aktion „Renaturieren statt Betonieren“ zur WWF Earth Hour können wir ein Zeichen setzen und eine politische Trendumkehr einfordern.
Neue Analyse empfiehlt zwölf Reformen für wirksamen Bodenschutz
Rechtsprofessor Daniel Ennöckl und WWF für stärkere Verankerung des Bodenschutzes im Rechtssystem: Verbindliche Obergrenze, grundlegende Reformen in der Raumordnung sowie im Förder- und Abgabensystem
WWF-Erfolg: Erstes Flussdelfin-Kalb des Jahres entdeckt
Ein kleiner Irawadi-Delfin im Mekong lässt unsere Herzen zurzeit höher schlagen: Das Kalb ist das erste, das Forscher*innen 2023 vor Ort gesichtet haben.
WWF-Bericht: Die Natur als Verbündete des Klimas
Klimakrise und Artensterben bedingen und verstärken einander – 54 Prozent der menschengemachten Treibhausgase durch Natur aufgenommen – Schutz der biologischen Vielfalt im Kampf gegen Klimakrise unverzichtbar
Platzertal: WWF kritisiert Moorschutz-Absage
Von renommierten Experten mitgetragener Schutzantrag für bedrohte Moorflächen von Landesrat René Zumtobel reflexartig abgelehnt – WWF fordert aktiven Naturschutz und differenzierte Prüfung durch die Tiroler Landesregierung