Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Neues Gesetz: WWF fordert Verschärfung beim Kampf gegen illegalen Holzeinschlag
Gesetzesentwurf der Bundesregierung viel zu schwach - Umweltschutzorganisation fordert höhere Strafen und schärfere Kontrollen gegen die internationale Holz-Mafia
![RO Logging](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/608f9de4b8727.jpg)
Wien, am 3. Mai 2021 – Seit Jahren plädiert der WWF Österreich für dringend notwendige Verschärfungen im Kampf gegen illegalen Holzhandel. Der Entwurf für eine Änderung des nationalen Holzhandelsüberwachungsgesetzes (HolzHÜG) liegt nun vor und weist aus Sicht der Umweltschutzorganisation eklatante Schwachstellen auf. „Illegaler Holzeinschlag zerstört weltweit Wälder und verschärft somit die Klimakrise und das Artensterben. Es braucht deutlich höhere Strafen und schärfere Kontrollen, damit den skrupellosen Praktiken der Holzmafia ein Riegel vorgeschoben wird“, fordert Hanna Simons, Programmleiterin des WWF Österreich. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger müsse den Entwurf grundlegend verbessern.
Die ohnehin lückenhafte EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) wurde in Österreich besonders schwach umgesetzt. Mit dem neuen Entwurf werden die maximalen Strafhöhen nur zaghaft angehoben, was bei weitem nicht ausreicht. „Wir sind nach wie vor weit entfernt von Strafen, die im Milliardengeschäft des internationalen Holzhandels eine abschreckende Wirkung hätten. Zudem schöpfen die zuständigen Behörden die Strafmöglichkeiten meist gar nicht aus“, sagt Hanna Simons. Dazu komme das große Problem der mangelnden Kontrolldichte: „Das zuständige Bundesamt für Wald braucht dringend mehr Personal, Budget und Schulungen, damit die Einhaltung der Gesetze auch effektiv kontrolliert werden kann. Schmalspur-Kontrollen und Placebo-Strafen reichen angesichts der betroffenen Schutzgüter nicht aus“, bekräftigt Simons.
Neben höheren Strafen und mehr Kontrollen sieht der WWF als dritten Punkt die Offenlegung relevanter Informationen als entscheidend für die zuständigen Behörden. Das neue Gesetz sollte daher Richtlinien verankern, wonach die heimischen Unternehmen relevante Daten (zu Lieferketten, Auslandsmärkten, Holzimporten etc.) in einem gemeinsamen Register zur Verfügung stellen müssen. Die Behörden wiederum sollten regelmäßig Informationen über die Durchsetzung der EU-Holzhandelsverordnung veröffentlichen.
Immer wieder zeigen Recherchen von Medien und Umweltschutzorganisationen, dass illegal geschlägertes Holz auf den Markt kommt, weil Politik und Behörden säumig sind. WWF-Hinweisen darauf wurde bisher entweder gar nicht oder nur völlig unzureichend nachgegangen. Vor allem aus Rumänien und der Ukraine wurden in den letzten Jahren mehrere Fälle bekannt, in die auch heimische Unternehmen verwickelt gewesen sind. Tatsächlich „abschreckende Strafen“, wie es die EUTR verlangt, gab es bisher nicht. Zuletzt wurden mehrere österreichische Holzkonzerne in Rumänien wegen wettbewerbsrechtlicher Verstöße zu Strafzahlungen verurteilt.
Rückfragehinweis:
Mag. Nikolai Moser
Leiter Kommunikation WWF Österreich
Tel: +43 664 883 92 489
E-Mail: nikolai.moser@wwf.at
Web: www.wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...