Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Regierungsklausur: WWF begrüßt Klimaschutz-Pakete und fordert öko-soziale Steuerreform
Umweltschutzorganisation sieht konkrete Fortschritte – Wichtige Investitionen müssen mit einer vorgezogenen öko-sozialen Steuerreform verknüpft werden – Klima und Natur gemeinsam schützen

Wien, am 16. Juni 2020. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die bei der Regierungsklausur vereinbarten Klimaschutz-Milliarden als wichtige Schritte in die richtige Richtung, verweist aber auch auf die dringende Notwendigkeit struktureller Reformen. „Ganzheitlich gedachter Klimaschutz ist ein hervorragendes Konjunkturpaket, das neue Arbeitsplätze schafft und unsere Wirtschaft widerstandsfähiger gegenüber Krisen macht. Daher müssen die geplanten Investitionen auch mit einer öko-sozialen Steuerreform verbunden werden, um langfristig die richtigen Weichen zu stellen. Ansonsten rückt die geplante Klimaneutralität 2040 in weite Ferne“, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann.
Der WWF fordert daher erneut eine auf Herbst 2020 vorgezogene öko-soziale Steuerreform, die den Faktor Arbeit entlastet, das Energiesparen belohnt und unser Klima schützt. Dazu gehört bereits ab Jänner 2021 ein lenkender Klimabonus für alle Haushalte, finanziert aus einer fairen CO2-Bepreisung. Zur Gegenfinanzierung und für kluge Umschichtungen ist der rasche Abbau umweltschädlicher Subventionen nötig, die jährlich bis zu fünf Milliarden Euro ausmachen. „Jetzt ist die ideale Zeit, um klimaschädliche Strukturen aufzulösen“, sagt Karl Schellmann. Zudem sollten alle Konjunkturhilfen mit einem wirksamen Klima- und Biodiversitäts-Check verbunden werden.
Flüsse nicht nur sanieren, sondern auch aktiv schützen
Bei ihrer Klausur hat die Bundesregierung auch die Finanzierung der trocken gelegten Gewässerökologie bekräftigt. „Österreichs Flüsse sind extrem stark verbaut und reguliert. Daher ist eine Sanierungsoffensive längst überfällig, um mehr lebendige und klimafitte Fluss-Strecken zu schaffen. Für den EU-rechtlich geforderten Standard wird es aber noch ein Vielfaches der angekündigten Fördermittel brauchen“, kommentiert WWF-Gewässerschutzexpertin Bettina Urbanek. Auch hier gehe es um strukturelle Reformen: „Zusätzlich zur Sanierungs-Offensive muss die Bundesregierung wirksame Naturschutzkriterien bei der Vergabe von Ökostrom-Subventionen verankern, um die weitere Verbauung intakter Flüsse zu verhindern.“
Rückfragehinweis:
WWF Österreich
Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik und Kommunikation
Mobil: +43 664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Kleiner Leopard in Armenien geboren
Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”
WWF-Analyse: Bundesregierung muss beim Bodenschutz nachschärfen
Regierungsprogramm im Bodenschutz-Check: vereinzelt neue Ansätze, drohende Rückschritte – Bodenverbrauch weiter viel zu hoch – WWF fordert mehr Verbindlichkeit und echte Reformen