Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Sensation: Neue Affenart mit rotem Schwanz am Amazonas
Brasilia/Wien, 25. August 2011 – Eine WWF-Expedition in den Westen Brasiliens hat offenbar einen wissenschaftlichen Sensationsfund hervorgebracht: In einem unberührten Stück Regenwald im Bundesstaat Mato Grosso haben die Forscher eine neue Primatenart entdeckt, die zur Gattung Callicebus (Springaffen) gehört. Zunächst war noch unklar, ob es sich tatsächlich um eine Neuentdeckung handelt. Nach gründlicher Analyse aller gesammelten Daten durch den Biologen Júlio Dalponte kann dies mittlerweile mit großer Sicherheit bestätigt werden. „Die Spezies weist eine ganz andere Färbung auf als die bereits bekannten Arten. Sie wurde auf einem zwischen zwei Flüssen liegenden Areal gefunden. Es scheint so, als wirken die Flüsse und ihre Seitenarme als natürliche Barriere, die die verschiedenen Springaffen der Region voneinander trennen“, erklärte Hernán Gutiérrez, Lateinamerika-Referent des WWF Deutschland. Von dem neu entdeckten Affen wurde nur ein einziges Foto gemacht.
Neben dem neu entdeckten Primaten sind aus der 20tägigen Forschungsreise weitere interessante Ergebnisse hervorgegangen, teilte der WWF mit. Mehrere bedrohte Arten wie der Jaguar, das Riesengürteltier oder der Riesenotter sind gesichtet worden sowie ein Sittich, der zuvor nur aus kolumbianischen Regenwäldern bekannt war. Der WWF wertet die Expedition als großen Erfolg: „Mithilfe einer ökologischen Analyse können wir den Artenreichtum des Gebiets nun wissenschaftlich dokumentieren. Das wird uns helfen, unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen und die richtigen Schutzmaßnahmen umzusetzen“, so Gutiérrez.

Die im Dezember 2010 durchgeführte Expedition führte in den Nordwesten des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso. Die untersuchten Schutzgebiete mit einer Gesamtgröße von rund 315.000 Hektar wurden in den 1990er Jahren mit der Absicht etabliert, durch eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen einerseits die Natur zu erhalten, andererseits der ansässigen Bevölkerung ein Auskommen zu ermöglichen. Mithilfe der vom WWF erhobenen Daten soll nun ein Management-Plan erstellt werden, der das ökologisch-ökonomische Gleichgewicht langfristig sichert. An der Expedition waren 26 Forscher und Helfer beteiligt. Der WWF ist seit 2003 in dem Gebiet aktiv.
Die neue Affenart gehört zur Gattung der Springaffen. Diese Primaten finden sich bevorzugt im Unterholz der Feucht- und Regenwälder Südamerikas. Hauptnahrungsquelle sind Früchte, Insekten und Blattwerk. Bekannte Arten waren bisher u. a. der Rote Springaffe (Callicebus cupreus), der Witwenaffe (Callicebus torquatus) oder der Sumpfspringaffe (Callicebus moloch). Die letzte Springaffenart wurde vom WWF im Jahr 2002 entdeckt und bekam den Namen Prinz-Bernhard-Springaffe, nach dem verstorbenen Gründungspräsidenten des WWF, Prinz Bernhard der Niederlande.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231
Email: franko.petri@wwf.at.
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