Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
#together4forests: EU-weite Petition zum Schutz des Regenwaldes startet
Breite Umwelt-Allianz ruft zur Teilnahme an EU-Konsultation gegen Waldrodungen auf – WWF fordert starkes EU-Waldschutzgesetz für rodungsfreie Lieferketten – Nach Europa importierte Lebensmittel tragen massiv zur Zerstörung des Regenwaldes bei
![Amazonas-Feuer 2019 in Porto-Velho](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/5f59f33684abb.jpg)
Wien, Brüssel, am 11. September 2020. Aufgrund der extremen Regenwaldzerstörung fordert der Umweltverband WWF (World Wide Fund for Nature) gemeinsam mit zahlreichen weiteren Organisationen eine starke EU-Gesetzgebung für entwaldungsfreie Lieferketten. Anlässlich einer von der EU-Kommission gestarteten öffentlichen Konsultation gegen Regenwaldzerstörung ruft die Umwelt-Allianz ab heute, Freitag, unter dem Motto #together4forests zur Unterstützung eines starken EU-Waldschutzgesetzes für rodungsfreie Lieferketten auf. Insgesamt beteiligen sich über 100 zivilgesellschaftliche Organisationen an dem Appell, darunter der der WWF, Greenpeace, Friends of the Earth und die Fridays For Future-Bewegung. „Die Europäische Union muss sicherstellen, dass keine Waren mehr importiert werden, für die Regenwälder abgeholzt wurde. Mehr als zehn Prozent der in der EU gehandelten Produkte wie Fleisch, Soja für Futtermittel, Palmöl, Kaffee und Kakao tragen zur Entwaldung der Tropen bei“, sagt Hannah-Heidi Schindler, WWF-Expertin für nachhaltige Ernährung. „Statt mit dem Finger nur auf die Konsumentinnen und Konsumenten zu zeigen, müssen Politik und Wirtschaft handeln und Verantwortung übernehmen. Sie müssen verhindern, dass Produkte aus Entwaldung überhaupt erst in die Regale kommen und auf unserem Teller landen.“
Gemeinsam tritt die Umwelt-Allianz für einen EU-weiten Importstopp für Produkte ein, die mit Regenwaldzerstörung in Zusammenhang stehen. Dabei handelt es sich sowohl um konkrete Produkte wie Palm- oder Kokosöl als auch um importiertes Futtermittel, für das Regenwald gerodet wurde – wie zum Beispiel Soja. Diese Waren befeuern zunächst die Brände und Rodungen weltweit und landen dann über kurz oder lang als Lebensmittel direkt auf unseren Tellern. „Anderswo frisst unser Hunger auf Fleisch Regenwald und Wildnis auf, weil das billige Futtermittel Soja massenweise Flächen verbraucht, die Böden auslaugt und somit wertvolle Ökosysteme unwiederbringlich zerstört“, warnt Schindler. Dafür werden immer mehr Regenwälder wie der Amazonas brandgerodet, um größere Anbauflächen für die schädlichen Monokulturen zu schaffen.
Allein von August 2019 bis Juli 2020 brannten im brasilianischen Amazonas mehr als 9.000 Quadratkilometer tropischer Regenwald – eine Fläche in etwa so groß wie das Bundesland Kärnten. „Wenn Europa und damit Österreich weiterhin ungebremst Produkte und Rohstoffe importieren, für die der Regenwald zerstört wird, trägt es einen großen Teil zum Verlust dieses einzigartigen Ökosystems bei“, kritisiert WWF-Expertin Schindler. „Die EU ist hinter China der zweitgrößte Importeuer von Soja, das aus Gebieten mit einem hohen Entwaldungs-Druck stammt. Das bedeutet, dass dafür großflächig Regenwald weichen musste.“
Die europaweite Petition für ein starkes EU-Waldschutzgesetz, das rodungsfreie Lieferketten sicherstellt, läuft die nächsten drei Monate und kann online hier unterzeichnet werden: https://www.wwf.at/together4forests
Rückfragehinweis:
Sarah Bimingstorfer
Presse & Politik WWF Österreich
E-Mail: sarah.bimingstorfer@wwf.at
Tel: 0676 83 488 216
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