Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Was Banken und Finanzinstitute gegen Abholzung von Regenwald tun können: WWF-Praxisleitfaden gibt Handlungsempfehlungen
![timber4 © Franko Petri_WWF](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2023/06/timber4-©-Franko-Petri_WWF.jpg)
Aufgrund der jüngst verabschiedeten EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten können Waren, die mit Entwaldung und Waldschädigung in Verbindung stehen, nur dann auf den EU-Markt gelangen, wenn sie nachweislich bestimmte Kriterien erfüllen. Das Gesetz hat aber einen großen blinden Fleck: Es verpflichtet Banken und Investoren nicht dazu, die Finanzierung der Abholzung durch ihre Anlageportfolios und Finanzdienstleistungen einzustellen. Da der Finanzsektor aber eine wesentliche Rolle im globalen Wirtschaftssystem spielt, sind Finanzinstitute und Ihre Kund:innen selbst großen finanziellen Risiken ausgesetzt, wenn Ökosysteme zusammenbrechen.
“Finanzdienstleister und Finanzinstitute beginnen zu erkennen, dass sie auch Abholzung und Zerstörung von Lebensräumen finanzieren. Der vorliegende Bericht unterstützt die Finanzwelt dabei, Maßnahmen gegen Entwaldung zu ergreifen und endlich den Wald vor lauter Bäumen zu sehen”, sagt Jakob Mayr, Sprecher für Nachhaltigkeit im Finanzsektor des WWF Österreich.
WWF-Praxisleitfaden gibt Handlungsempfehlungen für Waldschutz
Für Banken, die nicht auf die Gesetze warten, sondern wieder den “Wald vor lauter Bäumen sehen” wollen, gibt es den neuen WWF-Praxisleitfaden für Finanzinstitute. Er enthält konkrete Empfehlungen, welche Maßnahmen private Finanzinstitute setzen können, um die Abholzung, die Zerstörung von Lebensräumen und die damit verbundenen Menschenrechtsrisiken aus ihren Portfolios zu beseitigen.
Wälder und andere natürliche Ökosysteme erbringen Leistungen, die für die Lebensqualität aller Menschen von grundlegender Bedeutung sind. Doch die Abholzung und die Zerstörung von Ökosystemen schreitet alarmierend voran: In den vergangenen 100 Jahren wurden weltweit so viele Wälder und andere Ökosysteme vernichtet wie in den 9000 Jahren zuvor. Die EU-Staaten sind für 16 Prozent der globalen Tropenwaldabholzung und Naturzerstörung verantwortlich und überholen damit sogar Indien mit neun und die USA mit sieben Prozent. Auch Österreich ist mit einer importierten Entwaldung von 2.800 Fußballfeldern pro Jahr keine Ausnahme.
Den WWF-Praxisleitfaden für Banken und Finanzinstitute gibt es hier.
Fotos zum Thema Abholzung zur freien Verwendung gibt es hier.
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