Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Weltfischereitag: WWF warnt vor Folgen von Überfischung und Klimakrise
Anlässlich des internationalen Fischereitags am Sonntag, dem 21. November, warnt die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) vor den Auswirkungen überfischter Meere auf Natur und Menschen rund um den Globus. „Weltweit sind mehr als ein Drittel der Fischbestände überfischt, weitere 60 Prozent sind am Limit. Dazu kommt die Klimakrise, die viele Meeresarten bedroht“, berichtet Simone Niedermüller, Meeresbiologin beim WWF Österreich. Betroffen sind vor allem Entwicklungsländer. Doch gerade die dort praktizierte handwerkliche Kleinfischerei ist umso wichtiger für die Ernährungssicherheit. Sie versorgt kleine Gemeinden auch dann mit Nahrung, wenn andere Lieferketten zusammenbrechen. „Fisch ist eine essenzielle Nahrungsquelle für fast die Hälfte der Weltbevölkerung. 800 Millionen Menschen leben direkt oder indirekt von Fischerei. Die Überfischung wird für diese Menschen zur existentiellen Bedrohung“, warnt WWF-Expertin Simone Niedermüller.
Frauen in der Fischerei
In der öffentlichen Wahrnehmung wird Fischerei immer noch vor allem mit Männern assoziiert. Tatsächlich werden jedoch rund die Hälfte der mit dem Fischereisektor verbundenen Tätigkeiten von Frauen verrichtet, oftmals jedoch schlechter oder gar nicht bezahlt. In der Verarbeitung und dem Verkauf machen Frauen sogar 70 bis 90 Prozent der Beschäftigten aus. Als oft unbezahlte Arbeitskräfte leisten Frauen in vielen Bereichen, etwa bei der Aufbereitung und im Verkauf oder der Pflege der Netze unverzichtbare Arbeit. Die nicht-industrielle Fischerei ist eine Tätigkeit, in die oft die gesamte Familie mit einbezogen ist.
Dabei wäre eine bessere Einbindung der im Fischereisektor tätigen Frauen ein Weg zu mehr Nachhaltigkeit. „Wo Frauen und Männer gleichermaßen in die Bewirtschaftung der Ernährungsgrundlagen eingebunden werden, kann das nachweislich zu einem schonenderen Umgang mit den Ressourcen führen“, sagt WWF-Expertin Simone Niedermüller mit Verweis auf ein WWF-Positionspapier. „Um als Facharbeiterinnen eine Schlüsselrolle zu spielen und abgesichert zu sein, brauchen sie entsprechende Ausbildungen, Anerkennung und Möglichkeiten.“ Der WWF arbeitet in mehr als 40 Orten im Mittelmeer, um handwerkliche Fischer*innen in nachhaltiges Ressourcenmanagement einzubinden, ihnen zu helfen, ihren Fisch durch bessere Vermarktung aufzuwerten und alternative Einkommensquellen aufzubauen. Das Ziel ist, dass die Betroffenen weniger Fischen müssen und dennoch gut leben und ihre Kultur erhalten können.
Neben der Überfischung ist die Klimakrise die größte Bedrohung für die Artenvielfalt im Meer. Gerade im globalen Süden gefährdet die Erderhitzung die Fischbestände. Deshalb fordert der WWF die Einführung von Schutzgebieten auf 30 Prozent der Meeresfläche bis 2030: „Schutzgebiete sind überlebenswichtiger Erholungsraum für bedrohte Tierarten und helfen ihnen bei der Anpassung an die Folgen der Erderhitzung“, erklärt Simone Niedermüller. Außerdem müsse gerade in den Industriestaaten der Fischkonsum reduziert werden. Österreich importiert ganze 95 Prozent seines Fischbedarfs. „Wir müssen unseren Konsum von Fisch deutlich einschränken, damit der Fisch als wertvolle Nahrungsquelle dort erhalten bleibt, wo er am dringendsten gebraucht wird“, fordert WWF-Expertin Simone Niedermüller.
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.
Globale Massenbleiche in Korallenriffen: WWF fordert wirksamen Klimaschutz
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten bestätigt vierte globale Korallenbleiche – WWF: „Die Regenwälder der Meere stehen in Flammen“ – Nur wirksamer Klimaschutz kann Korallenriffe retten
WWF und BirdLife: Seeadler lieben Natura 2000-Gebiete
Neue Studie: Seeadler jagen und brüten besonders gerne in Europaschutzgebieten – Umweltschutzorganisationen fordern Stärkung des Natura 2000-Netzwerks und Bundesländer-Unterstützung für EU-Renaturierungsgesetz
WWF: Strategische Agenda der EU muss Klima- und Naturschutz zur Priorität machen
Entwürfe für EU-Agenda noch sehr schwach und mit großen Lücken – WWF fordert vollen Kanzler-Einsatz für ambitionierten Klima- und Naturschutz im EU-Dokument
WWF-Erfolg: Ein neuer Seitenarm für die Drau
Wir haben an der kroatischen Drau einen neuen Seitenarm geschaffen! Durch ihn kann der Fluss wieder dynamischer fließen – und geschützte Arten können einen neuen Lebensraum finden.
Großprojekt gegen Wildtierkriminalität startet
Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren
WWF: Biber ist Schlüsselart in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: heimische Nager helfen bei Renaturierung und erhöhen Artenvielfalt – Umweltschutzorganisation fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
LH-Konferenz: WWF fordert Bundesländer-Ja zum EU-Renaturierungsgesetz
Umweltschutzorganisation: Ablehnung der Länder beruht auf einem inhaltlich längst überholten Verhandlungsstand – Blockade einer europaweiten Weichenstellung durch Österreich sachlich nicht mehr zu rechtfertigen