Österreich erlebt ein Katastrophenjahr – WWF, Umweltmediziner Hans-Peter Hutter und Klimatologe Herbert Formayer fordern eine Naturschutz-Offensive für krisensicheres Österreich
Weltzugvogeltag – WWF warnt vor Verlust wichtiger Rastplätze wegen Trockenheit
Anlässlich des Weltzugvogeltags am 9. Oktober schlägt die Naturschutzorganisation WWF Österreich Alarm: Durch die anhaltende Trockenlegung heimischer Feuchtgebiete sind wichtige Zugvögel-Rastplätze in Gefahr. Im Fokus steht dabei einmal mehr der Seewinkel, das österreichweit wichtigste Rastgebiet für weitstreckenziehende Wasser- und Watvögel. „Die einmaligen Salzlacken des Seewinkels sind durch die seit beinahe 100 Jahren anhaltende Entwässerung des Gebiets und durch vermehrte Grundwasserentnahmen gefährdet. Neben der Erderhitzung ist auch der Anbau wasserbedürftiger Kulturpflanzen ein Grund für die zunehmende Trockenheit“, berichtet WWF-Biologe Bernhard Kohler.
Die Salzlacken sind für viele Zugvögel ein wichtiger Rastplatz: So legt beispielsweise der Alpenstrandläufer auf seiner mehrere tausend Kilometer langen Reise von den arktischen Tundren Sibiriens bis an die westafrikanische Atlantikküste gerne in den heimischen Feuchtgebieten eine Pause ein. Für ganze zwei bis drei Wochen macht der Weitstreckenwanderer in den Seewinkellacken halt, um sich vor dem zweiten Teil seiner Reise zu stärken. Ausreichend Wasser in den Lacken ist aber entscheidend dafür, dass durchziehende Wasser- und Watvögel das Gebiet als Rastplatz nutzen können.
Der WWF Österreich fordert deshalb, die Grundwasserbewirtschaftung im Seewinkel auf völlig neue Grundlagen zu stellen. „Die Ableitung von Grundwasser muss so weit wie möglich reduziert werden. Außerdem müssen Grundwasserentnahmen durch die Landwirtschaft auf das absolut Notwendigste beschränkt und streng kontrolliert werden“, fordert WWF-Experte Bernhard Kohler. Anstatt wasserbedürftiger Kulturpflanzen wie Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben sollte die Landwirtschaft künftig auf trockenheitsangepasste Kulturen setzen. „Derzeit gräbt die Seewinkler Landwirtschaft nicht nur den Vögeln, sondern auch sich selbst das Wasser ab“, so Bernhard Kohler.
News
Aktuelle Beiträge
Mittelmeer in “lebensbedrohlicher Krise”: WWF zieht erschreckende Bilanz nach Extremsommer
Rekordtemperaturen und Plastikverschmutzung prägten den Sommer im Mittelmeer – Zahlreiche Tierarten unter Druck – WWF fordert Ausweitung von Meeresschutzgebieten
Seltene Engelhaie in Kroatien entdeckt: WWF fordert neues Meeresschutzgebiet
Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer – WWF fordert Meeresschutzgebiet, um die Tiere vor Fischerei und Verschmutzung zu schützen
„Platzertal bleibt“: Breite Allianz fordert Erhalt des Tiroler Alpenjuwels
Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen