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WWF begrüßt Aus für Fischotter-Tötungsverordnung in Salzburg

Die Naturschutzorganisation WWF Österreich begrüßt das Aus für die ursprünglich geplante Fischotter-Tötungsverordnung in Salzburg auf Basis eines Rechtsgutachtens der Grünen Landesorganisation. „Das besorgniserregende Fischsterben ist menschengemacht, woran auch eine sinnlose und grausame Jagd auf Otter nichts ändern würde. Hauptverantwortlich sind die viel zu starke Verbauung, Verschmutzung und Übernutzung unserer Flüsse. Deshalb muss Salzburg den Gewässerschutz mit Hochdruck vorantreiben statt den Artenschutz auszuhebeln“, sagt WWF-Fischotterexpertin Christina Wolf-Petre. Europäisches Naturschutzrecht sieht für Ausnahmen vom strengen Schutz der Meisterschwimmer eine Einzelfallprüfung sowie die Ausschöpfung gelinderer und zielführender Mittel vor. Die verordnete Tötung eines willkürlichen Kontingents würde dies unterlaufen. Zumal Fischotter-Entnahmen in anderen Bundesländern zeigen, dass sie zu keiner Erholung der Fischbestände geführt haben. Der WWF fordert daher eine Sanierungsoffensive für Salzburgs Gewässer, um Fische und Otter besser zu schützen.
Trotz zaghafter Fortschritte in der Renaturierung von Salzburgs Flüssen setzen hunderte Wasserkraftwerke, Flussbegradigungen, Uferverbauungen, Querbauwerke, aber auch Wasserentnahmen den Fischen im Bundesland stark zu. Dazu kommen die Folgen der Klimakrise. Höhere Wassertemperaturen befördern die Ausbreitung von Krankheiten, verursachen Sauerstoffmangel und beeinträchtigen den Bruterfolg. Auch der viel zu hohe Eintrag von Schad- und Nährstoffen – Hormone, Antibiotika, Pestizide, Straßenabwässer – leistet einen signifikanten Beitrag zum Rückgang der Fischbestände, warnt der WWF. Das bestätigen offizielle Berichtsdaten von Bund und Ländern an die Europäische Kommission: Keiner der untersuchten und geschützten Lebensräume an Österreichs Gewässern befindet sich in „gutem Zustand“.
Statt der Tötung streng geschützter Tiere fordert der WWF eine Sanierungsoffensive für Salzburgs Gewässer sowie die Umsetzung europarechtlicher Vorgaben. Der dafür verfügbare Fördertopf des Bundes solle deutlich stärker für Renaturierungen genützt werden. Die Landesregierung müsse geltendes Recht einhalten, die Beteiligungsrechte von Naturschutzorganisationen wahren und zunächst das Schutzgebietsnetzwerk an das aktuelle Otter-Vorkommen anpassen. Zudem solle das Schutzgebietsmanagement mit ausreichend personellen und finanziellen Ressourcen ausgestattet werden, was derzeit bei weitem nicht der Fall sei.
Fischotter: Wichtig für unsere Natur
Fischotter sind ein zentraler Bestandteil gesunder Ökosysteme. In ihrer Rolle als Top-Prädatoren gestalten sie deren Artenzusammensetzung wesentlich mit. Sie halten naturnahe Fischbestände fit, in dem sie kranke, nicht heimische und leicht zu erbeutende Individuen zuerst fangen. Menschliche Eingriffe in naturnahe Ökosysteme und deren Übernutzung haben weitreichende Konsequenzen. Hingegen hält die Behauptung, dass Fischotter Hauptverursacher für die Gefährdung von Fischbeständen und anderer Arten seien, keiner wissenschaftlichen Prüfung stand.
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