Thunfische spielen Schlüsselrolle in Meeres-Ökosystemen – Umweltschutzorganisation WWF fordert verstärkte Kontrollen gegen illegale Fischerei
WWF: Bodenverbrauch 2022 auf 12 Hektar pro Tag gestiegen
12 Hektar wertvolle Böden hat Österreich im Jahr 2022 im Schnitt pro Tag verbraucht. Das geht aus einer Berechnung der Naturschutzorganisation WWF Österreich auf Basis offizieller Daten hervor. “Nach einem vorübergehenden Rückgang hat der Flächenfraß 2022 wieder zugenommen”, sagt WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories. “Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, die das fatale Versagen der Politik bei diesem wichtigen Thema zeigt. Die politisch Verantwortlichen, allen voran Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, müssen der Verbauung unseres Landes dringend gegensteuern.” Denn Österreich entfernt sich weiter vom Nachhaltigkeitsziel von 2,5 Hektar pro Tag – und überschreitet es inzwischen um beinahe das Fünffache. Der WWF fordert daher eine verbindliche Obergrenze für den Flächenfraß und ein bundesweites Bodenschutz-Gesetz. Zudem braucht es eine grundlegende Neuausrichtung der Raumordnung, die Streichung flächenfressender Anreize im Steuersystem und einen stärkeren Naturschutz. “Der horrende Bodenverbrauch heizt die Klimakrise immer weiter an und zerstört wichtige Rückzugsräume für die Natur”, warnt Simon Pories.
Insgesamt wurden laut WWF-Analyse im Jahr 2022 43,7 Quadratkilometer Böden verbraucht, wovon rund 55 Prozent versiegelt wurden. “Das bedeutet, dass letztes Jahr 23,9 Quadratkilometer unter Beton und Asphalt begraben wurden – das entspricht circa der Fläche des Traunsees”, sagt Simon Pories vom WWF. Im Vergleich dazu lag der Bodenverbrauch im Schnitt der Jahre 2019-2021 bei rund 41 Quadratkilometern, mit einem Versiegelungsgrad von rund 46 Prozent. “Durch die komplette Versiegelung mit Beton oder Asphalt gehen überlebenswichtige Bodenfunktionen verloren”, erklärt Simon Pories. Das erhöht das Risiko für lokale Überschwemmungen, füllt die Grundwasservorräte weniger auf und führt im Sommer zu Hitzeinseln. “Der Bodenverbrauch bedroht außerdem langfristig unsere Versorgungssicherheit, da viele Böden für die Lebensmittelproduktion verloren gehen.”
Der größte Anteil der 2022 verbrauchten Böden entfiel mit 25,9 Quadratkilometern auf Bauflächen, also auf Gebäude, Gebäudenebenflächen und Gärten. “Nach wie vor werden neue Gebäude in Österreich vorzugsweise auf der grünen Wiese errichtet, wodurch sich die Zersiedelung mit ihren Gewerbegebieten und Logistikzentren weiter in unsere Landschaften frisst.” Als Folge davon nahmen auch die Betriebsflächen, wie zum Beispiel Werksgelände oder Lagerplätze, mit einem Bodenverbrauch von 13 Quadratkilometern stark zu. Die Verkehrsflächen wurden in einem Ausmaß von 3,2 Quadratkilometern erweitert. Durch sonstige neu verbaute Flächen, also etwa Golfplätze, Abbauflächen für Rohstoffe oder Deponien wurden 1,6 Quadratkilometer neu in Anspruch genommen. Insgesamt sind damit in Österreich inzwischen 5.848 Quadratkilometer Böden verbraucht.
Verbraucht und versiegelt
Das Umweltbundesamt definiert Bodenverbrauch als den Verlust biologisch produktiver Böden durch Verbauung für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch für intensive Erholungsnutzungen, Deponien, Abbauflächen, Kraftwerksanlagen und ähnliche Intensivnutzungen. Im Jahr 2022 wurde deutlich mehr als die Hälfte davon (55 Prozent) versiegelt, also mit einer wasserundurchlässigen Schicht überzogen. Berechnet wurde der Bodenverbrauch anhand offizieller Daten des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen.
News
Aktuelle Beiträge
EU-Renaturierungsgesetz: 170 Wissenschaftler:innen fordern Ja der Bundesländer
WWF initiiert Appell der Wissenschaft an die Landeshauptleute: Renaturierungsgesetz wäre einmalige Chance für Natur, Klimaschutz und Ernährung – Warnung vor Scheitern
WWF fordert Absage der Kraftwerksprojekte an der Isel
Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.
Globale Massenbleiche in Korallenriffen: WWF fordert wirksamen Klimaschutz
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten bestätigt vierte globale Korallenbleiche – WWF: „Die Regenwälder der Meere stehen in Flammen“ – Nur wirksamer Klimaschutz kann Korallenriffe retten
WWF und BirdLife: Seeadler lieben Natura 2000-Gebiete
Neue Studie: Seeadler jagen und brüten besonders gerne in Europaschutzgebieten – Umweltschutzorganisationen fordern Stärkung des Natura 2000-Netzwerks und Bundesländer-Unterstützung für EU-Renaturierungsgesetz
WWF: Strategische Agenda der EU muss Klima- und Naturschutz zur Priorität machen
Entwürfe für EU-Agenda noch sehr schwach und mit großen Lücken – WWF fordert vollen Kanzler-Einsatz für ambitionierten Klima- und Naturschutz im EU-Dokument