Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
WWF: Bodenversiegelung deutlich höher als angenommen
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Die österreichweit versiegelte Fläche ist um über 20 Prozent höher als bisher angenommen. Das zeigen Berechnungen der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) zum Bodenverbrauch nach einer heute vorgestellten, neuen Methode. “Die neuen Zahlen zeigen, dass die Situation noch dramatischer ist, als bisher vermutet. Daher muss die Politik rasch und umfassend gegensteuern”, sagt WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories. Laut den ÖROK-Zahlen umfasst die versiegelte Fläche in Österreich nicht rund 2.417, sondern 2.964 Quadratkilometer – ein Unterschied von 547 Quadratkilometern. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa der Fläche von Vorarlberg und Wien zusammengenommen. Der WWF fordert Bund und Länder daher zum Handeln auf: “Der wichtigste erste Schritt ist eine verbindliche Obergrenze für den Flächenfraß. Zudem müssen die Bundesländer ihre Raumordnungsgesetze ökologisieren – verbunden mit Projekten zur Renaturierung und Entsiegelung sowie dem Abbau aller umweltschädlichen Subventionen.”
Anders als bei der Bodenversiegelung weichen die neuen Zahlen beim Bodenverbrauch nur geringfügig von den bisherigen Erhebungen des Umweltbundesamtes ab: Demnach ist die österreichweit verbrauchte Fläche nur um etwa 3,4 Prozent geringer als bisher berechnet. “Die Politik hat die bisher verwendete Methode häufig als Ausrede benutzt, um das Problem kleinzureden. Die neue Berechnung bestätigt jedoch das Versagen der Politik beim Bodenschutz. Mit jedem Tag, den Bund, Länder und Gemeinden ungenutzt verstreichen lassen, wird das Problem dringlicher.”
Die neue Methode berechnet die Gesamtfläche der verbrauchten und versiegelten Böden in Österreich (Stand 2022). Über eine Entwicklung lassen sich damit allein aber noch keine Aussagen treffen. Nach bisheriger Berechnungsmethode lag der tägliche Bodenverbrauch im Jahr 2022 im Schnitt bei 12 Hektar pro Tag – knapp das Fünffache des offiziellen Nachhaltigkeitsziels des Bundes von 2,5 Hektar. “Durch den enormen Bodenverbrauch gehen wichtige Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten für immer verloren. Außerdem gefährdet der Flächenfraß langfristig die Ernährungssicherheit und befeuert die Klimakrise, da versiegelter Boden kein CO2 mehr speichern kann”, warnt Simon Pories vom WWF.
Verbraucht und versiegelt
Das Umweltbundesamt definiert Bodenverbrauch als den Verlust biologisch produktiver Böden durch Verbauung für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch für intensive Erholungsnutzungen, Deponien, Abbauflächen, Kraftwerksanlagen und ähnliche Intensivnutzungen. Wie aus der neuen Berechnungsmethode hervorgeht, sind davon rund 52 Prozent versiegelt, also mit einer wasserundurchlässigen Schicht überzogen.
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