Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
WWF: Erdgas-Ausstieg rasch vorantreiben

In einer am Mittwoch vorgelegten Analyse im Auftrag des Klimaschutzministerium zeigt die Energieagentur mehrere Stoßrichtungen für den Ausstieg aus russischem Erdgas bis 2027. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich begrüßt diese Überlegungen und fordert ein rasches Handeln der Bundesregierung und der Bundesländer. „Wir müssen die Abhängigkeit von kriegstreibenden und klimaschädlichen fossilen Energien rasch reduzieren. Am wichtigsten dafür ist die massive Reduktion des viel zu hohen fossilen Verbrauchs“, sagt WWF-Energiesprecher Karl Schellmann. „Erste Schritte sind ein Einbau-Stopp für neue Gas-Heizungen und die Vorlage eines großen Energiesparprogramms. Jeder Kubikmeter Gas, den wir nicht verbrauchen, spart bares Geld, schützt das Klima und reduziert die Finanzierung des Kriegs in der Ukraine“, sagt Schellmann. Auf diese Weise könnten Energie-Sicherheit, Unabhängigkeit und Klimaschutz miteinander verbunden werden.
Die Umweltschutzorganisation fordert die Vorlage eines verbindlichen Plans, damit der Ausstieg aus allen fossilen Energien kontrolliert und klimagerecht erfolgt. „Anstatt kurzsichtiger Scheinlösungen braucht es klima- und naturverträgliche Gesetze, die unsere Lebensgrundlagen schützen. Auch aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keinen Spielraum für weitere fossile Irrwege“, sagt Karl Schellmann. Daher müssen auch Biogas und grüner Wasserstoff effizient eingesetzt werden. „Die tatsächlichen Potenziale für grünes Gas sind sehr begrenzt, die Herstellung teuer. Daher müssen erneuerbare Gase prioritär dort eingesetzt werden, wo es noch keine Alternative gibt, also zum Beispiel in der Stahlindustrie. Völlig verfehlt ist hingegen der Einsatz in der Raumwärme, weil es dort längst klimafreundlichere Möglichkeiten gibt“, sagt WWF-Energiesprecher Karl Schellmann.
Beim Europäischen Rat im März haben die EU-Staats- und Regierungschefs vereinbart, die Abhängigkeit von Öl und Gas aus Russland „sobald wie möglich“ zu beenden. „Der Bundeskanzler hat diesem Beschluss zugestimmt, aber seine Regierung hat noch keinen konkreten Plan samt den notwendigen Gesetzen vorgelegt. Daher muss die Koalition hier gemeinsam handeln und auch die großteils säumigen Bundesländer in die Pflicht nehmen“, fordert WWF-Experte Schellmann. „Sowohl die Haushalte als auch die Industrie haben ein Recht auf verbindliche Leitplanken, an denen sie sich bei der Energiewende orientieren können. Ansonsten bleibt auch die versprochene Klimaneutralität 2040 nur ein Luftschloss“, warnt Schellmann. Zuletzt hat der WWF der Politik 20 Sofort-Maßnahmen für den raschen Ausstieg aus Öl und Gas vorgeschlagen.
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung