Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
WWF: EU-Lieferkettengesetz gegen Entwaldung muss verschärft werden

Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich kritisiert den von der Europäischen Kommission präsentierten Gesetzesentwurf, der den Einfluss der EU auf die weltweite Entwaldung zurückdrängen soll. „Der Entwurf geht nicht ansatzweise weit genug, um die Entwaldung zu stoppen. Es gibt zu viele Schlupflöcher und Ausnahmen“, sagt WWF-Ernährungsexpertin Hannah-Heidi Schindler. Sie fordert ein starkes EU-Gesetz für entwaldungsfreie Lieferketten, das wertvolle Wälder und weitere Ökosysteme wirkungsvoll schützt. Denn durch ihre Importwaren, allen voran Soja, Palmöl, Rindfleisch, Kakao und Kaffee, ist die EU für 16 Prozent der weltweiten Entwaldung verantwortlich und liegen damit nach China auf dem zweiten Platz – noch vor Indien, den USA und Japan, wie ein WWF-Bericht zeigt.
Der WWF fordert, dass neben Regenwäldern auch andere Ökosysteme, wie Savannen, Gras- und Moorlandschaften, von Beginn an in das Gesetz einbezogen werden – und nicht erst zwei Jahre nach dessen Inkrafttreten, wie derzeit vorgesehen. Ebenfalls essentiell sei eine verbindliche und transparente Sorgfaltspflicht für alle Unternehmen – unabhängig von deren Größe: „Nur so können die Rohstoffe entlang der Lieferkette konsequent rückverfolgt werden“, mahnt Hannah-Heidi Schindler.
Darüber hinaus müsse das Gesetz alle Produkte, die mit der Entwaldung in Verbindung stehen, berücksichtigen: „Derzeit wird zum Beispiel die Einfuhr von Mais nicht reguliert – obwohl er jenes Agrargut ist, das die EU nach Soja und Palmöl am meisten aus tropischen Ländern importiert“, kritisiert WWF-Expertin Schindler eine Lücke im Entwurf.
Der Forderung nach einem starken Gesetz gegen die Entwaldung schließt sich auch die WWF-Jugendorganisation Generation Earth an: „Unsere Ernährung darf nicht zulasten der Natur und den Menschen vor Ort gehen“, fordert die Aktivistin Miriam Prager. „Das bedeutet, dass keine Produkte, die bei uns im Supermarkt zu finden sind, mit Naturzerstörung oder Menschenrechtsverletzungen in Verbindung stehen dürfen und dass die Rechte indigener Gemeinschaften respektiert und geschützt werden müssen.“
News
Aktuelle Beiträge
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch