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WWF: EU sagt illegalem Wildtierhandel verstärkt den Kampf an

Im Vorfeld der weltweiten Konferenz zum Handel mit geschützten Tieren und Pflanzen (CITES CoP19) veröffentlicht die Europäische Kommission einen ambitionierten Aktionsplan zur Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels in Europa. “Die Pläne sind ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung von Wildtierkriminalität. Sie machen auch Hoffnung für die Rettung der letzten Donau-Störe, die wegen ihres Kaviars illegal gejagt und gehandelt werden. Deshalb fordern wir die EU-Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament dazu auf, die vorgelegten Pläne zu unterstützen”, sagt Jutta Jahrl, Artenschutz-Expertin der Naturschutzorganisation WWF Österreich. Zu den wichtigsten Maßnahmen des neuen und verschärften Aktionsplans zählt die Stärkung europäischer Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden. Deren Durchgriffsrechte sollen bis zur Beschlagnahmung von Vermögenswerten reichen, um der organisierten Wildtierkriminalität das Handwerk zu legen. Denn obwohl seit der Veröffentlichung des ersten Aktionsplans im Jahr 2016 ein Anstieg von Beschlagnahmen festgestellt wurde, fehlt bisher eine entsprechende Steigerung von strafrechtlichen Ermittlungen und Verurteilungen.
Der WWF erwartet sich durch den EU-Aktionsplan unter anderem einen konsequenteren Schutz europäischer Störe, die als höchstbedrohte Artengruppe der Welt gelten. Laut einer Marktanalyse der Naturschutzorganisation werden ein Drittel der Störfleisch- und Kaviarprodukte in den vier wichtigsten Störländern Europas illegal vermarktet. 19 Prozent der Proben in Bulgarien, Rumänien, Serbien und der Ukraine stammten von wildlebenden Stören, die weder legal gefangen noch gehandelt werden dürfen. Weitere 12 Prozent entsprachen nicht den internationalen Handelsbestimmungen. „Astronomische Kaviarpreise befeuern die illegale Jagd auf die stark bedrohten Dinosaurierfische. Der verstärkte EU-Aktionsplan gegen illegalen Wildtierhandel kann zum Meilenstein werden, um der menschlichen Profitgier auch in diesem Bereich effizient den Riegel vorzuschieben“, sagt WWF-Expertin Jahrl.
Einzelne Individuen der massiv bedrohten Störe können über 100 Jahre alt, mehr als sieben Meter lang und über eine Tonne schwer werden. Die größten Störvorkommen der EU gibt es noch an der unteren Donau bis zur Mündung ins Schwarze Meer. Früher waren sie in vielen europäischen Flüssen heimisch – auch in der österreichischen Donau und ihren Zuflüssen, wo es heute nur noch kleine Restvorkommen einer Stör-Art gibt. Der Fang wildlebender Störe ist in den meisten Ländern strikt verboten und wird mit hohen Strafen geahndet. Wilderei bleibt dennoch ein massives Problem und wird durch die anhaltende Nachfrage nach Kaviar und Fleisch von Wildstören sowie die enormen Gewinne aus illegalen Aktivitäten angeheizt.
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