Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
WWF fordert transparente Kennzeichnung von tierischen Produkten in der Gastronomie

In der aktuellen Diskussion um die Herkunftskennzeichnung von Fleisch, Milch und Eiern spricht sich der WWF Österreich klar für eine Verpflichtung in der Gastronomie aus – denn die ab dem 1. September geltende Verordnung für die Gemeinschaftsverpflegung greift zu kurz: „Die Menschen sollen sich überall informiert entscheiden können. Mit mehr Transparenz könnte die Politik auch das Billigfleisch zurückdrängen, unter dem die heimische Landwirtschaft besonders leidet. Deshalb muss neben der Gemeinschaftsverpflegung auch die Gastronomie in die Pflicht genommen werden“, fordert Julia Haslinger, Leiterin des Teams nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich. Auch im Handel muss die Kennzeichnungspflicht ausgeweitet werden: neben der Herkunftsangabe auf Frischfleisch muss auch auf verarbeiteten Lebensmitteln klar ersichtlich sein, woher sie kommen. “Die Menschen haben ein Recht zu wissen, was auf ihren Tellern landet, wie ihre Lebensmittel produziert wurden und welche Umweltauswirkungen dahinter stecken. Nur wenn sie sich transparent informieren können, können sie sich bewusst für eine klimaschonende Ernährung entscheiden”, sagt Haslinger.
Auch Fleisch aus Österreich, das aus konventioneller Haltung stammt, schneidet sowohl aus Sicht des Tierwohls, als auch hinsichtlich der weltweiten Umweltauswirkungen schlecht ab. “Zur konventionellen Massentierhaltung werden Sojafuttermittel aus Südamerika importiert, die für enorme Naturzerstörung sorgen. Nur Biofleisch aus der Region stellt einen nachhaltigen Umgang mit Tieren und der Natur sicher”, sagt Julia Haslinger. Das Bio-Angebot sowohl in Supermärkten, als auch der Gastronomie muss daher unbedingt ausgebaut werden – und leistbarer werden: “Die Bundesregierung muss die klimaschädlichen Billigfleisch-Importe eindämmen und im Gegenzug ressourcenschonende Lebensmittel steuerlich entlasten”, fordert die WWF-Expertin. Zusätzlich plädiert der WWF für ein dauerhaftes Senken der Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, um eine vermehrt pflanzenbasierte Ernährung zu fördern.
Der Fleischkonsum ist in Österreich mit durchschnittlich 59 Kilogramm pro Kopf und Jahr dreimal so hoch wie von den Gesundheitsbehörden empfohlen. Weltweit sorgt Fleisch durch den Anbau von Futtermitteln und Massentierhaltung für Naturzerstörung. Sowohl aus zum Schutz unseres Planeten als auch aus gesundheitlicher Sicht empfiehlt die Umweltschutzorganisation WWF daher weniger und dafür besseres Fleisch zu essen. Der WWF-Fleischratgeber bietet Orientierung für einen bewussten Fleischkonsum.
News
Aktuelle Beiträge
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung