WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
WWF: Heimische Unternehmen fordern Ausschluss von Atomkraft und Gas aus dem Europäischen Green Deal
Noch im Dezember wird der Entwurf für eine europäische Klima-Taxonomie präsentiert – ein Katalog, welche Finanzinvestments in Zukunft als „nachhaltig“ klassifiziert werden. Gemeinsam mit der Umweltschutzorganisation WWF Österreich wenden sich nun zahlreiche heimische Unternehmen in einem offenen Brief an die Regierungsspitze, um sich gegen die Aufnahme von Atomkraft und Erdgas in diesen Rechtsakt auszusprechen, wofür Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Mitgliedsländer wie Frankreich eintreten. „Dies würde der EU-Taxonomie von Anfang an die Glaubwürdigkeit nehmen und die Finanzierung von umweltschädigenden Aktivitäten in Milliardenhöhe ermöglichen“, warnen die Unternehmen. Sie fordern daher, „dass sich die Bundesregierung auf allen Ebenen gegen die Aufnahme von Atomkraft und Erdgas in die Taxonomie einsetzt, sowie eine starke Länder-Allianz für ein wissenschaftsbasiertes klima- und naturverträgliches Vorgehen bildet.“
Um die Pariser Klimaziele zu erreichen und die Europäische Union auf einen 1,5-Grad-Kurs zu bringen, werden in den nächsten Jahren klima- und naturverträgliche Investitionen in Milliardenhöhe nötig sein. „Deshalb ist es essentiell, dass die Taxonomie glaubwürdig, transparent und wissenschaftlich fundiert ist. Atomkraft und fossiles Gas sollen daher keinen Platz im Green Deal haben“, sagt Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank und eine der Unterzeichnerinnen. Der WWF fordert die Europäische Kommission zum Umdenken auf: „Wenn Atomkraft und Gas einen grünen Stempel erhalten, wird ein glaubwürdiges Instrument zur Klimaschutz-Finanzierung für fahrlässige politische Interessen geopfert. Die Taxonomie läuft damit Gefahr, von einem Goldstandard zu einem Werkzeug für Greenwashing zu werden“, kritisiert Jakob Mayr, Experte für nachhaltige Finanzen beim WWF Österreich.
Erdgas gehört weltweit zu den größten Klimakillern und ist allein in Österreich für 20 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Besonders fatal sind die Folgen von Methan, einem hochwirksamen Treibhausgas, das bei der Gasförderung freigesetzt wird. Auch die Atomkraft ist weder nachhaltig noch zukunftsfähig und wäre daher die völlig falsche Antwort auf die Klima- und Biodiversitätskrise. Eine sinnvoll gestaltete EU-Taxonomie hätte hingegen ein gewaltiges Potenzial, um Finanzströme transparent in Richtung nachhaltiger Aktivitäten zu lenken und eine klima- und naturverträgliche Transformation der Wirtschaft zu ermöglichen. Die Europäische Union könnte damit ein starkes Signal an die weltweiten Finanzmärkte aussenden und vorleben, dass sie den angekündigten „Green Deal“ mit Leben erfüllt.
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.
Globale Massenbleiche in Korallenriffen: WWF fordert wirksamen Klimaschutz
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten bestätigt vierte globale Korallenbleiche – WWF: „Die Regenwälder der Meere stehen in Flammen“ – Nur wirksamer Klimaschutz kann Korallenriffe retten
WWF und BirdLife: Seeadler lieben Natura 2000-Gebiete
Neue Studie: Seeadler jagen und brüten besonders gerne in Europaschutzgebieten – Umweltschutzorganisationen fordern Stärkung des Natura 2000-Netzwerks und Bundesländer-Unterstützung für EU-Renaturierungsgesetz
WWF: Strategische Agenda der EU muss Klima- und Naturschutz zur Priorität machen
Entwürfe für EU-Agenda noch sehr schwach und mit großen Lücken – WWF fordert vollen Kanzler-Einsatz für ambitionierten Klima- und Naturschutz im EU-Dokument
WWF-Erfolg: Ein neuer Seitenarm für die Drau
Wir haben an der kroatischen Drau einen neuen Seitenarm geschaffen! Durch ihn kann der Fluss wieder dynamischer fließen – und geschützte Arten können einen neuen Lebensraum finden.
Großprojekt gegen Wildtierkriminalität startet
Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren
WWF: Biber ist Schlüsselart in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: heimische Nager helfen bei Renaturierung und erhöhen Artenvielfalt – Umweltschutzorganisation fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur