Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
WWF: Herkunftskennzeichnung in Gastro und Handel muss verpflichtend sein
Konsument*innen und heimische Landwirtschaft profitieren von Transparenz - Im nächsten Schritt Kennzeichnung von Tierwohl-Standards und Produktionsbedingungen

Wien, am 2. April 2021. In der aktuellen Diskussion um die Herkunftskennzeichnung von Fleisch, Milch und Eiern in verarbeiteten Lebensmitteln spricht sich der WWF Österreich klar für eine Verpflichtung im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung und damit vor allem auch in der Gastronomie aus. „Die Menschen sollen sich überall informiert entscheiden können. Mit mehr Transparenz könnte die Politik auch das massenhaft produzierte Billigfleisch zurückdrängen, unter dem die heimische Landwirtschaft besonders leidet. Genau deshalb muss neben dem Handel selbstverständlich auch die gesamte Gemeinschaftsverpflegung inklusive der Gastronomie erfasst werden“, betont Julia Haslinger, Ernährungsexpertin des WWF Österreich. „In diesen Bereichen ist eine gute Orientierung für die Menschen besonders wichtig. Nach einer kurzen Anlaufphase wäre das auch relativ unbürokratisch umsetzbar.“
Österreich sollte hier zum Vorreiterland in der EU werden, damit möglichst viele andere Länder mitziehen und gute europaweite Lösungen möglich werden. Denn neben der Herkunft muss es in einem nächsten Schritt unbedingt auch um die Kennzeichnung hoher Tierwohl-Standards und der Produktionsbedingungen gehen. Dafür braucht es sowohl in Österreich als auch auf europäischer Ebene Verbesserungen. „Die Bundesregierung muss also nicht nur ihren nationalen Spielraum voll ausschöpfen, sondern zusätzlich auch über die EU-Gremien konkrete Verbesserungen vorantreiben“, fordert WWF-Expertin Haslinger.
Die Europäische Union und damit Österreich ist mitverantwortlich für die verheerenden Umstände, unter denen Massentierhaltung abläuft und zum Beispiel Futtermittel auf Kosten der weltweiten Regenwälder angebaut werden. Das Mindeste ist, das transparent zu machen, damit sich die Menschen leichter für hochwertiges Essen entscheiden können. Zusätzlich braucht es wirksame Waldschutz- und Lieferkettengesetze, die flächendeckend hohe Standards garantieren.
Rückfragehinweis:
Mag. Nikolai Moser
Leiter Kommunikation WWF Österreich
nikolai.moser@wwf.at
+43 664 883 92 489
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf