In Indonesien gibt es Nachwuchs bei den extrem seltenen Sumatra-Nashörnern! Die Geburt des männlichen Kalbs ist ein wichtiger Erfolg der Sumatra-Nashorn Allianz, zu der auch der WWF gehört. Denn laut Schätzungen gibt es weltweit nur mehr 80 Tiere dieser Art.
WWF kritisiert Fischotter-Tötungsverordnung in Salzburg

Trotz negativer fachlicher und juristischer Gutachten verordnet jetzt das Land Salzburg die Tötung von 57 Fischottern. Als “europarechtswidrige und nicht zielführende Klientelpolitik” kritisiert die Naturschutzorganisation WWF Österreich das Vorgehen: „Das besorgniserregende Fischsterben ist menschengemacht. Eine sinnlose und grausame Jagd auf Otter wird daran nichts ändern. Fische leiden vor allem unter der Verbauung, Verschmutzung und Übernutzung von Gewässern. Deshalb muss Salzburg den Flussschutz mit Hochdruck vorantreiben statt den Artenschutz auszuhebeln“, fordert WWF-Fischotterexpertin Christina Wolf-Petre. Europäisches Naturschutzrecht sieht für Ausnahmen vom strengen Schutz der Meisterschwimmer eine Einzelfallprüfung sowie die Ausschöpfung gelinder und zielführender Mittel vor. Die Tötung eines willkürlichen Kontingents steht dazu im Widerspruch. Fischotter-Entnahmen in anderen Bundesländern zeigen zudem, dass sie zu keiner Erholung der Fischbestände führen. Der WWF fordert die ersatzlose Streichung der Verordnung sowie eine Sanierungsoffensive für Salzburgs Gewässer, um Fische und Otter besser zu schützen.
Trotz zaghafter Fortschritte in der Renaturierung von Salzburgs Flüssen setzen hunderte Wasserkraftwerke, Flussbegradigungen, Uferverbauungen, Querbauwerke, aber auch Wasserentnahmen den Fischen im Bundesland stark zu. Dazu kommen die Folgen fehlender Nahrung und der Klimakrise. Höhere Wassertemperaturen befördern die Ausbreitung von Krankheiten, verursachen Sauerstoffmangel und beeinträchtigen den Bruterfolg. Falsche Besatzpraktiken verstärken das Problem. Auch der viel zu hohe Eintrag von Schad- und Nährstoffen – Hormone, Antibiotika, Pestizide, Straßenabwasser – leistet einen signifikanten Beitrag zum Rückgang der Fischbestände, warnt der WWF. “Statt diese Missstände konsequent zu beseitigen, sollen Otter sogar an Flüssen mit gutem ökologischen Zustand und in Regionen getötet werden, in denen sie keinen “günstigen Erhaltungszustand” aufweisen”, sagt Christina Wolf-Petre. Hinzu komme, dass Beteiligungsrechte von Umweltorganisationen trotz entsprechender EU-Vertragsverletzungsverfahren und Pilotschreiben der Europäischen Kommission einfach ignoriert werden.
Drei-Punkte-Plan zum Schutz von Fischen und Ottern
Anstatt geschützte Tiere zu töten, braucht es eine umfassende Sanierungsoffensive für Salzburgs Gewässer. Der Fördertopf des Bundes sollte dafür deutlich stärker genutzt werden. Die Landesregierung muss geltendes Recht einhalten und zunächst das Schutzgebietsnetzwerk an das aktuelle Otter-Vorkommen anpassen. Das Schutzgebietsmanagement muss mit ausreichend personellen und finanziellen Ressourcen ausgestattet werden – was derzeit bei weitem nicht der Fall ist – und an Lösungen zum Schutz von Fischen und Ottern arbeiten.
Fischotter: Wichtig für unsere Natur
Fischotter sind ein zentraler Bestandteil gesunder Ökosysteme. In ihrer Rolle als Top-Prädatoren gestalten sie deren Artenzusammensetzung wesentlich mit. Sie halten naturnahe Fischbestände fit, indem sie kranke, nicht heimische und leicht zu erbeutende Individuen zuerst fangen. Menschliche Eingriffe in naturnahe Ökosysteme und deren Übernutzung haben weitreichende Konsequenzen. Hingegen hält die Behauptung, dass Fischotter Hauptverursacher für die Gefährdung von Fischbeständen seien, keiner wissenschaftlichen Prüfung stand.
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Bodenversiegelung deutlich höher als angenommen
Neue offizielle Zahlen bestätigen hohen Bodenverbrauch in Österreich – Versiegelte Fläche ist sogar um über 20 Prozent höher als bisher berechnet – WWF fordert Bodenschutz-Paket
Stromanbieter-Check 2023: Jede fünfte Kilowattstunde Strom aus fossilen Energien
21 Prozent des österreichischen Stroms aus Gas und Kohle – Vier Atomstrom-Konzerne direkt am heimischen Strommarkt aktiv – Stromanbieterwechsel ist kinderleicht, kostenlos und geht schnell
Neue Erdgasförderung wäre klimapolitisches Harakiri-Projekt
Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Kein Regenwald, kein Jaguar: WWF fordert Entwaldungs-Stopp im Amazonas
Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.