Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
WWF kritisiert zahnlosen Entwurf der Bodenstrategie
Die Naturschutzorganisation WWF kritisiert den ihr vorliegenden Entwurf der Bodenstrategie als “politische Kapitulation vor dem Flächenfraß”. “Gegenüber früheren Entwürfen haben Bund, Länder und Gemeinden die Strategie weiter verschlechtert: Wichtige Abschnitte wurden verwässert, verbindliche Ziele abgeschwächt”, mahnt WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories. Bis zur geplanten Veröffentlichung im März muss der federführend zuständige Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig die Strategie massiv verbessern, damit der Flächenfraß bis 2030 um zumindest 80 Prozent reduziert wird. “Der Flächenfraß verstärkt die Klimakrise und den Verlust der biologischen Vielfalt. In ihrer aktuellen Form wird die Bodenstrategie wenig bis nichts daran ändern, weil überall die Verbindlichkeit fehlt”, kritisiert Pories. Selbst die im Regierungsprogramm bereits vor drei Jahren versprochene Reduktion des Bodenverbrauchs auf 2,5 Hektar pro Tag wird wieder in Frage gestellt und soll gemäß Entwurf nochmals einer “Plausiblisierung” unterzogen werden. Zudem komme das zentrale Thema Naturschutz de facto nicht vor, ebenso wenig der Verkehr.
Der WWF fordert daher den Landwirtschaftsminister sowie die Länder und Gemeinde-Vertretungen dazu auf, klare Ziele und wirksame Maßnahmen in der neuen Bodenstrategie festzulegen. “Besonders wichtig sind eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch und rasche zeitliche Vorgaben”, betont Simon Pories. “Mit jedem verlorenen Jahr wird eine Fläche von der Größe des Wörthersees zubetoniert.” Zusätzlich muss die Politik die ambitionierte Ökologisierung der Raumordnung, eine groß angelegte Naturschutz-Offensive und den raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen in der Strategie verankern.
Angesichts eines Bodenverbrauchs von im Schnitt 11,3 Hektar pro Tag verfehlt die Bundesregierung ihr eigenes Nachhaltigkeitsziel (2,5 Hektar bis 2030) derzeit um mehr als das Vierfache. “Wenn die Politik den Flächenfraß nicht drastisch reduziert, drohen uns Versorgungsengpässe und eine noch stärkere Erderhitzung. Das haben die politischen Verantwortlichen aber offenbar immer noch nicht verstanden”, warnt Simon Pories vom WWF. “Derzeit droht die Strategie genau das zu werden, wovor der WWF von Anfang an gewarnt hat: eine zahnlose Absichtserklärung, die das Papier nicht wert ist, auf dem sie gedruckt ist.”
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.
WWF warnt vor Gewerbepark-Wildwuchs durch neue Autobahnen
Analyse zeigt rasantes Wachstum der Gewerbeflächen – Straßen als Magnet für neue Gewerbeparks – WWF fordert Umdenken in Raumordnungs-, Verkehrs- und Steuerpolitik
Sensationsfund in der Drau: Ausgestorben geglaubter Stör wieder entdeckt
WWF erfreut über überraschenden Fund und bestärkt im Einsatz zur Rettung der letzten Störe – Wiederherstellung von Fluss-Lebensräumen durch ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes gefordert









