Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
WWF: Neues Tiroler Seilbahn- und Schigebiets-Programm muss naturverträglich werden
Der WWF Österreich fordert eine umfangreiche Reform des Tiroler Seilbahn- und Schigebiets-Programms (TSSP). Es soll in Zukunft den Schutz des Bodens, des Klimas und der Biodiversität stärker beachten. „Das neue Programm muss hochwertige Naturräume besser schützen und den Flächenfraß gerade auch in den höheren alpinen Lagen stoppen. Bodenverbrauch, Klimakrise und Biodiversitätskrise sind bereits zu weit fortgeschritten, als dass wirtschaftliche Profit-Interessen ständig den Naturschutz aushebeln dürfen. Es geht hier auch um unsere gemeinsamen Lebensgrundlagen in Tirol”, sagt WWF-Alpenschutz-Sprecherin Ann-Kristin Winkler.
Absoluten Gletscherschutz verankern
Der WWF fordert den ausnahmslosen Schutz der letzten Gletscherflächen Tirols vor einer Verbauung mittels eines dezidierten Verbots von Neuerschließungen und Zusammenschlüssen bestehender Gletscherskigebiete, sowie die Wiederherstellung der strengeren Regeln vor der “Verwässerung” des Gletscherschutzes 2005. Dazu sind im Sinne des Boden- und Naturschutzes sowie des Klimaschutzes fixe Endausbaugrenzen unbedingt notwendig – und damit ein Verbot von seilbahn- und schitechnischen Neuerschließungen von allen unerschlossenen Geländeflächen. „Das wäre endlich eine klare Linie und würde langwierige Debatten darüber verhindern, was als Neuerschließung und was nur als bloße Erweiterung oder Zusammenschluss zu werten ist”, sagt Ann-Kristin Winkler vom WWF.
„Die Landesregierung muss die Zeichen der Zeit nun endlich erkennen, denn das einseitige Setzen auf Schitourismus ist in Zeiten regelmäßiger Hitzerekorde mehr als nur kurzsichtig – und damit politisch fahrlässig”, kritisiert Ann-Kristin Winkler, Alpenschutz-Sprecherin des WWF Österreich. “Unsere Berge sind eine endliche Ressource, deshalb wünschen sich die Menschen – auch im Sinne des Bodenschutzes – ein Ende des Ausbauwahns. Tirol muss seine letzten intakten Alpenflächen schützen und für den sanften und nachhaltigen Tourismus erhalten, anstatt sie einem schrankenlosen Ausbau für immer zu opfern”, so Ann-Kristin Winkler vom WWF. Die Politik müsse daher der Strategie des „höher, weiter, schneller“ im Schitourismus endlich eine klare Absage erteilen.
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.
Globale Massenbleiche in Korallenriffen: WWF fordert wirksamen Klimaschutz
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten bestätigt vierte globale Korallenbleiche – WWF: „Die Regenwälder der Meere stehen in Flammen“ – Nur wirksamer Klimaschutz kann Korallenriffe retten
WWF und BirdLife: Seeadler lieben Natura 2000-Gebiete
Neue Studie: Seeadler jagen und brüten besonders gerne in Europaschutzgebieten – Umweltschutzorganisationen fordern Stärkung des Natura 2000-Netzwerks und Bundesländer-Unterstützung für EU-Renaturierungsgesetz
WWF: Strategische Agenda der EU muss Klima- und Naturschutz zur Priorität machen
Entwürfe für EU-Agenda noch sehr schwach und mit großen Lücken – WWF fordert vollen Kanzler-Einsatz für ambitionierten Klima- und Naturschutz im EU-Dokument
WWF-Erfolg: Ein neuer Seitenarm für die Drau
Wir haben an der kroatischen Drau einen neuen Seitenarm geschaffen! Durch ihn kann der Fluss wieder dynamischer fließen – und geschützte Arten können einen neuen Lebensraum finden.
Großprojekt gegen Wildtierkriminalität startet
Grenzüberschreitendes EU LIFE Projekt soll bis 2028 Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich reduzieren