Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
WWF: Österreich enttäuscht beim Klima-Index
Österreich liegt im neuen Climate Change Performance Index (CCPI) unverändert auf Platz 32 und landet damit unter 63 Ländern nur im Mittelfeld, im EU-Vergleich auf Rang 14. Die Umweltschutzorganisation WWF fordert deshalb ein wirksames Maßnahmenpaket von der Politik, darunter ein starkes Klimaschutzgesetz, den Abbau umweltschädlicher Subventionen und eine Energiespar-Offensive. „Österreich hat in einzelnen Bereichen Fortschritte gemacht, aber zum glaubwürdigen Vorreiter fehlt noch sehr viel. Bund und Länder sind in allen Bereichen massiv gefordert”, sagt WWF-Klimasprecher Thomas Zehetner zum Ranking-Ergebnis. Besonders schlecht schneidet Österreich beim Kriterium sparsame Energienutzung ab. Zudem fehlen ein Klimaschutzgesetz und ein Ausstieg aus der Subventionierung fossiler Brennstoffe. Ausdrücklich gelobt werden hingegen das Klimaticket, der Einstieg in die CO2-Bepreisung, die Bahn-Offensive und die Unterstützung für Erneuerbare Energien.
Der WWF fordert, dass die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 weltweit nahezu halbiert werden, um das 1,5-Grad-Ziel annähernd zu erreichen und damit eine Eskalation der Klimakrise zu vermeiden. Dafür sind ein konsequenter Ausstieg aus fossilen Energien und die Verdoppelung der Energieeffizienz notwendig, zugleich ein besserer Schutz der Natur weltweit. Nach der ersten Verhandlungswoche der Klimakonferenz in Dubai warnt der WWF Österreich jedoch vor dem Scheitern der COP28: „Der Erfolg oder Misserfolg dieser Klimakonferenz wird sich an der Frage entscheiden, ob ein Ende der fossilen Energieträger festgeschrieben wird. Das ’Phase out’ von Kohle, Öl und Gas ist die Hürde, die es zu nehmen gilt – und zwar in Form einer verbindlichen Entscheidung, die für alle Staaten gilt. Daran wird die Weltöffentlichkeit diese Klimakonferenz und die teilnehmenden Staaten messen. Denn so wie es in Paris eine globale Einigung über die Dringlichkeit der Klimakrise gab, braucht es in Dubai eine Lösung für den Ausstieg aus fossilen Energien”, sagt WWF-Klimasprecher Thomas Zehetner.
Österreichs Nachbarland Deutschland hat sich im Klimaschutz-Index mit Rang 14 um zwei Plätze verbessert und liegt damit unter den EU-Staaten auf Platz 6, während etwa Dänemark auf Platz 4, Estland auf Platz 5 und die Niederlande auf Platz 8 liegen. EU-Schlusslicht ist erneut Polen auf Rang 55 – ähnlich liegen Tschechien auf Platz 52, Ungarn auf Platz 49, Bulgarien auf Platz 46 und Italien auf Platz 44. Die Europäische Union als Ganzes hat sich etwas verbessert, was vor allem am „Fit for 55“-Paket liegt. Die CCPI-Fachleute bewerten jedoch das Klimaziel für 2030 als zu niedrig. Zudem hat die EU massive Defizite bei der Verringerung des Energieverbrauchs. Die ersten drei Plätze des CCPI bleiben übrigens erneut leer, weil immer noch keiner der Staaten auf einem 1,5-Grad-Pfad liegt.
Über den Klimaschutzindex – CCPI
Der alljährliche Klimaschutz-Index (Climate Change Performance-Index, CCPI) bewertet statistische Daten und qualitative Fortschritte in den vier Kategorien Treibhausgase (Gewichtung 40 Prozent), Erneuerbare Energien (20 Prozent), Energieverbrauch (20 Prozent) und Klimapolitik (20 Prozent). Für den unter Federführung von Germanwatch erstellten Report werden weltweit Fachleute und Organisationen befragt, für die Bewertung Österreichs unter anderem der WWF.
Den CCPI gibt es hier: https://ccpi.org
News
Aktuelle Beiträge
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung
NEKP-Präsentation: WWF fordert ambitionierte Umsetzung
Umweltschutzorganisation fordert verbindlichen Abbauplan für umweltschädliche Subventionen, Energiespar-Programme und Stärkung natürlicher CO2-Senken
Startschuss für EU-Renaturierung: WWF fordert nationalen Schulterschluss
Naturschutzorganisation ruft Bund und Länder zum gemeinsamen konstruktiven Handeln auf – Ausreichende Finanzierung, bessere Datenlage und Transparenz wichtig für Erfolg